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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt
Autoren: Julia James
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oben ins Schlafzimmer getragen. Aber das war vor all den Gästen natürlich nicht möglich.
    Noch immer hatte er sich nicht von dem Schock der Enthüllung erholt. Die junge Frau, die er für die Geliebte seines Schwagers gehalten hatte, war in Wahrheit dessen Tochter. Das war unglaublich!
    Ein Albtraum, ein einziger Albtraum.
    Nur weil er Janine für eine andere gehalten hatte, hatte er sie verführt. Doch dabei war etwas geschehen, womit er nicht gerechnet hatte. Sie hatte ihm den Kopf verdreht, und nun hatte er das Gefühl, als könnte er nicht mehr ohne sie leben.
    Doch sie war ihm entglitten. In dem Moment, da er sie sicher geglaubt hatte, hatte das Schicksal sie ihm in einer grausamen Geste entrissen.
    Dabei wollte er sie so sehr, er verzehrte sich nach ihr. Gleichzeitig hatte er den einzigen Ausweg gewählt, der nach Lage der Dinge möglich gewesen war.
    Auch ohne mit Stephanos gesprochen zu haben, war ihm klar gewesen, dass es nur eine Möglichkeit gab, die befleckte Ehre der Familie wieder reinzuwaschen. Seine Schwester hatte ihm diesmal nicht den Kopf zurechtrücken müssen. Die Situation war allen Beteiligten klar.
    Er musste Janine heiraten. Das war der einzige Weg.
    Stephanos bestand darauf, Demetria flehte ihn an, und er selbst hatte sofort gewusst, was zu tun war.
    Janine hingegen …
    Seine Miene verfinsterte sich. Er hatte versucht, ihr begreiflich zu machen, dass es keine Alternative zu ihrer Verbindung gab. Nicht nur wegen der Familie, sondern auch ihretwegen. Denn er hatte ihre Reaktion nicht verstanden. Warum war sie bereit, alles wegzuwerfen, was sie miteinander geteilt hatten?
    Er hätte es ihr gern gezeigt, hätte ihr gern erneut den Himmel in seinen Armen erschlossen. Aber Stephanos hatte ihm ja befohlen, sich von den Hochzeitsvorbereitungen fern zu halten und Janine in Ruhe zu lassen. Zähneknirschend hatte er zustimmen müssen und war nach Australien geflogen. War um die halbe Welt geflogen, nur, um nicht an sie denken zu müssen. In dieser Beziehung war sein Schwager eisern geblieben. Janine war so lange tabu für ihn, bis er ihr den Ring an den Finger gesteckt hatte.
    Es war verdammt schwer für ihn. Jeder Tag in Australien war die Hölle gewesen, und es war keine Stunde verstrichen, in der er nicht wenigstens einmal an Janine gedacht hatte. Die Tatsache, dass er nicht an sie herankam, machte ihn wahnsinnig. Er sehnte sich so sehr danach, mit ihr zu sprechen, sie in die Arme zu schließen, sie zu streicheln … aber es war nicht möglich. Durch die schrecklichen Ereignisse gab es plötzlich eine Mauer zwischen ihnen.
    Ob diese Mauer je fallen würde? Nikos wusste es nicht. Aber er würde alles daransetzen, Janine für sich zu gewinnen.
    Er zählte die Stunden, bis es so weit war.
     
    Janine schloss die Augen und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Sie saß im Flugzeug, an ihrer Hand funkelte ihr Ehering.
    Es war geschafft. Sie hatte den Mann geheiratet, der sie für die Geliebte seines Schwagers gehalten hatte. Im Grunde konnte sie es immer noch nicht fassen. Sie hatte ihre ursprüngliche Reaktion auf seine Ankündigung, dass sie heiraten mussten, nicht vergessen. Aber sie hatte es trotzdem getan. Weil sie keinen anderen Ausweg aus der ganzen Misere gesehen hatte.
    "Möchten Sie etwas trinken?" fragte die Stewardess in diesem Moment. Dankbar nickte Janine und bestellte einen Gin Tonic.
    Auf dem Empfang kurz vor der Hochzeitszeremonie hatte sie kaum etwas getrunken, und nach Essen war ihr auch nicht zu Mute gewesen. Der Empfang hatte in einem der besten Hotels Athens stattgefunden, es waren fast hundert Gäste gekommen. Janine hatte niemanden gekannt außer Stephanos und Demetria.
    Wie sie die ganze Prozedur überstanden hatte, war ihr auch im Nachhinein völlig schleierhaft. Während des Empfangs hatte sie die meiste Zeit in einer Ecke gestanden, ein Glas in der Hand. Hoch aufgerichtet, einer griechischen Statue gleich, hatte sie völlig unbeteiligt das ganze Geschehen verfolgt. Dabei hatte sie nichts empfunden.
    Nur einmal, als schon alles vorüber war, wäre sie fast zusammengebrochen. Es geschah beim Abschied von Stephanos. Er hatte sie in die Arme geschlossen und gesagt: "Vergiss nicht, mein Liebling: Was auch immer geschieht, ich liebe dich und werde immer für dich da sein."
    Einen kurzen Moment lang hatte Janine an ihre Mutter denken müssen. Louise wäre bestimmt wütend auf sie gewesen. Diese Farce einer Eheschließung bestätigte all ihre Vorurteile.
    In diesem Moment kam ihr
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