Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
Drink, und sie nahm ihn erleichtert entgegen.
    "Ich halte das für keine gute Idee."
    Nikos sah von seiner Zeitung auf.
    "Du hast auf dem Empfang fast nichts getrunken. Der Alkohol wird dir sofort zu Kopf steigen."
    Janine antwortete nicht. Sie sah aus dem Fenster. Tief unter ihr glitzerten Seen. Auf Demetrias Vorschlag hin würden sie die Flitterwochen in Österreich verbringen. Janine hatte sofort zugestimmt. Ihr war es im Grunde egal, wohin sie fuhren.
    Nikos warf ihr einen besorgten Blick zu. Auch er war froh, dass die Zeremonie hinter ihnen lag. Es war viel anstrengender gewesen, als er gedacht hatte.
    Demetria hatte halb Athen eingeladen. Seine zahlreichen Freunde und Bekannten hatten ihm alle gratuliert. Nicht nur wegen Janines Schönheit, sondern weil sie davon ausgingen, dass dies vor allem eine geschäftliche Verbindung sei. Die Männer hatten dem Ganzen eher wohlwollend gegenübergestanden. Aber unter den Frauen gab es viele, die sich selbst gern an Janines Stelle gesehen hätten. Dementsprechend sparten sie nicht mit hämischen Kommentaren.
    Nikos war es egal gewesen. Keiner von ihnen kannte die Wahrheit.
    Dass die Hochzeit für ihn der einzige Weg war, um Janine wieder ins Bett zu bekommen.
     
    Das Hotel in den österreichischen Alpen hatte einst einem Prinzen aus dem Geschlecht der Habsburger gehört. Es war ein altes Luxushotel, das erst vor kurzem vollständig modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht worden war.
    Staunend sah Janine sich in ihrer Suite um. Sie war prachtvoll und gleichzeitig geschmackvoll eingerichtet. Sie vermied es, das große Bett in der Mitte des Zimmers genau zu betrachten, und ging stattdessen ins Badezimmer, um ein Bad einzulassen.
    Erleichtert zog sie ihren beigefarbenen Hosenanzug aus und legte ihn auf einen der goldverzierten Stühle. Dann ließ sie das Haar herunter und schminkte sich ab, während sich hinter ihr die Wanne mit dampfendem Schaumwasser füllte. Eine behagliche Wärme erfüllte den Raum. Langsam fühlte sie sich ein wenig besser.
    Erst als sie in der Wanne saß, merkte Janine, wie müde sie war. Müde bis auf die Knochen. Und das nicht nur körperlich. Sie fühlte sich auch seelisch erschöpft.
    Wie lange sie so dalag, hätte sie nicht zu sagen vermocht. Irgendwann stieg sie aus der Wanne, hüllte sich in einen flauschigen Bademantel und ging hinüber ins andere Zimmer. Dort blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Nikos zog sich gerade aus. Er stand in Hemd und Slip da und war gerade damit beschäftigt, seine Manschetten aufzuknöpfen.
    Janine sah ihn an und schluckte trocken. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen.
    Er sah auf und lächelte sie an.
    "Du kannst dir nicht vorstellen", sagte er rau, "wie sehr ich auf diesen Moment gewartet habe."
    Er machte einen Schritt auf sie zu, streckte die Hand aus und strich ihr behutsam übers Gesicht.
    "Wie schön du bist!"
    Janine stand wie erstarrt da und sah ihn an.
    Nein, das konnte nicht wahr sein. Das war doch nicht möglich!
    "Bist du verrückt geworden?"
    Aber er hörte gar nicht zu, sondern versuchte, sie an sich zu ziehen.
    "Nikos!"
    Erst jetzt schien er sie wahrzunehmen. "Ja, Nikos", erwiderte er. "Endlich sagst du meinen Namen. Endlich sind wir wieder zusammen. Und endlich ist diese Hölle vorbei. Oh Janine, wie sehr ich dich begehre!"
    Janine stieß ihn mit aller Macht von sich.
    "Fass mich nicht an!"
    Ihre Stimme war schrill und voller Panik. Sie trat einen Schritt zurück.
    "Verschwinde, und lass mich endlich in Ruhe!"
    Nikos starrte sie fassungslos an.
    "Ich … ich soll dich in Ruhe lassen?"
    "Ja, allerdings! Verschwinde! Raus mit dir! Oder muss ich noch deutlicher werden?"
    "Das … das kannst du doch nicht ernst meinen!" Er sah aus, als hätte sie ihn geschlagen.
    Plötzlich fiel die Benommenheit von Janine ab, und ihre Entschlossenheit kehrte mit aller Macht zurück. Sie funkelte ihn an.
    "Was soll das bedeuten, ich meine es nicht ernst? Was denkst du denn? Diese Ehe ist doch eine reine Farce, sie existiert nur auf dem Papier!"
    "Auf dem Papier?" Er sah sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte. "Glaubst du das wirklich?"
    Sie nickte heftig. "Natürlich glaube ich das. Wir haben diese ganze Sache doch nur wegen Stephanos und Demetria durchgezogen. Das hast du doch selbst gesagt!"
    Er schaute sie entgeistert an. "Ja, aber das habe ich doch nicht ernst gemeint. Ich habe nie gewollt, dass unsere Ehe eine Scheinehe sein soll. im Gegenteil – es ist das Einzige, was mich in den letzten Tagen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher