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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
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Amanda sich
aufhält.«
    »Und
wo finde ich Marie Pilgrim?«
    »Sie
hat eine Wohnung am Wilshire Boulevard und steht im
Telefonbuch.«
    »Dann
ist es kein Problem.«
    »Amanda
hat sich stets von allem Unheimlichen faszinieren lassen, besonders, wenn ein
Hauch Okkultismus dabei war«, fuhr Brenda fort. »Und Kirk bekräftigt sie
natürlich darin. Ehrlich, Mr. Holman, diese Fotos, auf denen sie mit einem
Messer herumfuchtelt, jagen mir höllische Angst ein.«
    »Was
ist nur aus Ihrem bildschönen englischen Akzent geworden?« wunderte ich mich
laut.
    »In
Krisenzeiten kommt er mir immer abhanden«, erläuterte sie. »Er ist natürlich
nur Bluff, aber seit ich mit Hector verheiratet bin, habe ich ihn mir richtig
angewöhnt.«
    »Sie
glauben im Ernst, daß sich Amanda Mulvane mit irgendwelchen verrückten Ritualen
amüsieren würde, bei denen Menschenopfer gebracht werden?«
    »Nicht
aus eigenem Antrieb«, sagte sie nachdenklich. »Wohl aber, wenn Kirk sie dazu
ermutigen würde. Ja, das halte ich für möglich.«
    »Sie
schildern Kirk ja als durch und durch verdorben.« Ich grinste sie an.
»Vielleicht sind das saure Trauben? Sie haben mit Kirk angefangen und sind
schließlich bei seinem Vater gelandet.«
    »In
der Nacht, als uns beiden klar wurde, daß alles aus war, sagte Kirk, er wolle
mir ein Andenken an ihn mitgeben«, erzählte sie im Konversationston. »Etwas,
das mich immer an ihn erinnern würde.«
    »Wie
ein Nerzmantel, zum Beispiel?«
    Sie
wandte mir den Rücken zu und streifte den BH ab, bevor sie sich mir wieder
zukehrte. Zwischen ihren kleinen festen Brüsten saß eine häßliche Narbe in Form
eines K.
    »Er
fesselte mir die Hände auf den Rücken«, erzählte sie leise, »und drückte mir
mit dem Knie die Kehle zu, damit ich nicht schrie. Aber am schlimmsten war, daß
er sich so viel Zeit damit ließ, als machte es ihm Spaß, an anderen
herumzuschneiden.«
    »Und
nachher haben Sie nichts deshalb unternommen?«
    »Das
konnte ich doch nicht. Ich verließ Kirk um Hectors willen und hielt Amanda
damals noch für meine beste Freundin. Wenn ich seinem Vater und seiner
Schwester erzählte, was Kirk mir angetan hatte, hätte ich alle beide verloren.«
    »Verstehe«,
sagte ich langsam.
    »Kaum,
Mr. Holman.« Ohne Eile legte sie den BH wieder an. »Sie glauben, ich heiratete
Hector nur, weil er reich und berühmt war. Aber ich hatte nur ein Motiv für
diese Ehe: Ich liebte ihn. Und das tue ich heute noch.«
    »Aus
irgendeinem Grund«, sagte ich, »glaube ich Ihnen.«
    »Dann
glauben Sie mir bitte auch genug, um Amanda und Kirk aufzuspüren und ihre Pläne
zu enthüllen«, sagte sie drängend. »Und schieben Sie ihnen einen Riegel vor,
bevor sie Hector noch ganz ruinieren!«
     
     
     

2
     
    Die
Blonde, die mir die Tür öffnete, sah aus wie frisch verpackt für den
Sklavenmarkt des Sultans. Sie trug einen Hosenanzug aus halbtransparenter
hellblauer Seide; die ärmellose Tunika war in der Taille eng zusammengehalten
und fiel in anregenden Falten auf ihren Schenkelansatz; die weiten Pluderhosen
wurden von einem Band um die schmalen Fußknöchel zusammengerafft. Langes,
sherryblondes Haar hing ihr bis über die Schultern, und lange Ponyfransen
unterstrichen den Ausdruck der tiefblauen Augen. Der große Mund hatte einen
sinnlichen Schwung, und die volle Unterlippe verriet Temperament.
    »Ich
bin Marie Pilgrim«, sagte sie mit rauchiger Stimme. »Und Sie müssen wohl Rick
Holman sein?«
    »Richtig.«
    »Kommen
Sie herein.« Sie zog die Tür weiter auf. »Wir haben Sie schon erwartet.«
    »Dank
Ihrer übersinnlichen Wahrnehmungskraft?« erkundigte ich mich.
    »Brenda
Mulvane hat mich vor einer Stunde angerufen. Sie war schon immer sehr
redselig.«
    Ich
folgte ihr ins Wohnzimmer; auf der Couch lag ein junger Mann hingelümmelt, der zur
Begrüßung kurz mit den Fingern schnippte. Sein dichtes schwarzes Haar war fast
schulterlang, der buschige Schnurrbart glänzte wie gewichst. Er trug ein lose
gestricktes Hemd und eine ausgestellte Hose.
    »Dies
ist Kirk Mulvane«, sagte die Blondine. »Kirk, hier hast du Rick Holman.«
    »Well,
das ist mal was Neues, yessirreebob !« Mulvane lächelte mich mit blitzenden Zähnen an. »Ich meine,
daß ein kleines Licht wie ich den berühmtesten Schnüffler Hollywoods
kennenlernen darf. Sagen Sie mir eines, Mr. Holman: Wovon leben Sie denn jetzt,
seit es gar kein Hollywood mehr gibt?«
    »Ich
schere mir das Haar und trage Trauer«, sagte ich. »Und wie geht’s unserem
Möchtegern-Genie
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