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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
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dürre Hexenbesen.«
    »Und
wo finde ich ihn?«
    »Ich
soll Ihnen wohl die ganze Arbeit abnehmen?« Sie lachte kehlig. »Vergessen Sie
nicht, wir sind Partner!« Damit hängte sie ein.
    Fünf
Minuten später läutete es an der Tür, während ich mich immer noch über den
stillen Teilhaber wunderte, zu dem ich so unvermutet gekommen war. Ein Besucher
um vier Uhr nachmittags mußte interessant sein, überlegte ich. Vielleicht war
es Marie Pilgrim, die sich um eine halbe Stunde verfrüht hatte? Ich öffnete die
Haustür und sah mich zwei Männern gegenüber — einer davon war Kirk Mulvane, der
rücksichtslos an mir vorbei in die Wohnung drängte. Sein Kumpel folgte ihm auf
dem Fuß.
    »Ich
würde Sie ja herzlichst hereinbitten«, sagte ich, »wenn Sie nicht schon drin
wären!«
    »Mach
die Tür zu, Hal«, befahl Kirk.
    Sein
Freund kam der Aufforderung nach, dann lehnte er sich mit verschränkten Armen
gegen die Füllung. Er sah aus, als würde ihn nicht mal eine Bazooka von der
Stelle kriegen.
    »Lassen
Sie uns über einem Gläschen ein kleines Schwätzchen halten«, schlug Kirk
leutselig vor. »Und Hal sorgt dafür, daß uns keiner stört.«
    Ich
ging ins Wohnzimmer voran und trat hinter die Bar. »Und was möchten Sie
trinken?« fragte ich höflich.
    »Bier«,
sagte er.
    Ich
riß eine Dose auf und schob sie ihm hin. »Wollen Sie auch ein Glas?«
    »Sehe
ich so weibisch aus?« grinste er. »Ich möchte Ihnen etwas begreiflich machen,
Holman. Diese Story, daß ich Brenda tätowiert haben soll, ist einfach erlogen.«
    »Also
gut«, nickte ich, »sie ist erlogen.«
    »Ich
habe mit ihr gebrochen, und aus Trotz hat sie mit meinem alten Vater
angefangen. Ist das nicht lachhaft?«
    »Ich
lache immer erst nach Sonnenuntergang«, informierte ich ihn. »Das gehört so zu
meinen Prinzipien.«
    »Aber
Sie sollten Brenda nicht unterschätzen.« Er nahm einen Schluck Bier und wischte
sich den Mund mit dem Handrücken. »Sie steckt voller Einfälle. Und Sie sind
einer davon, wußten Sie das?«
    »Nein«,
sagte ich, »darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Ich
habe keine Ahnung, worauf das alles abzielt«, überlegte er, »aber die Sache gefällt
mir nicht. Sie hat natürlich dem Alten suggeriert, daß er Sie engagieren soll.«
    »Und
warum?« fragte ich.
    »Vielleicht
um Amanda oder mir — oder auch uns beiden — tüchtig einzuheizen?« Er trommelte
leise auf die Bar. »Hat sie diese Fotos noch?«
    »Ich
denke doch.«
    »Um
den Alten zu überzeugen, müßte wirklich Amanda darauf sein, oder jedenfalls ein
gutes Double.« Er trank mehr Bier und bedachte das. »Amanda und ich, wir
verstehen uns wirklich gut. Wenn sie aus irgendeinem Grund oder als Witz für
die Fotos posiert hätte, hätte sie’s mir erzählt. Oder wenn sie echt sind und
sie jetzt auf Hexerei verfallen ist, dann wüßte ich das auch. Deshalb ist an
der ganzen Sache was faul, Holman, und dieses Biest Brenda steckt garantiert
dahinter.«
    »Wann
haben Sie Ihre Schwester das letztemal gesehen?«
erkundigte ich mich.
    »Vor
drei Monaten etwa. Ich hatte eine Denkpause nötig, deshalb verschwand ich nach
Mexiko und quartierte mich für eine Weile in einem Tijuana-Bordell ein. Die
mexikanischen Polypen haben was gegen Langhaarige, sie halten sie automatisch
für süchtig. In dem Hurenhaus hatte ich wenigstens Ruhe vor ihnen.«
    »Ach,
tatsächlich?« Ich gähnte.
    »Seitdem
Peter Fonda mit >Easy Rider< so erfolgreich war, haben sich die
Verhältnisse beim Film geändert«, erzählte er nachdenklich. »Bis vor >Easy
Rider< war ich nur einer unter vielen jungen Spinnern, der zufällig den
Nachnamen eines berühmten Vaters spazieren trug. Aber jetzt hören mir die Leute
zu, wenn ich ihnen auseinandersetze, wie der neue Film auszusehen hat, und im
Augenblick verfüge ich sogar über einen Geldgeber. Wissen Sie, wo ich damit
stehe? Genau neben meinem alten Herrn! Er fürchtet sich vor schlechter
Publicity, weil sie seine Aussichten auf den Adelstitel zunichte machen könnte,
und ich fürchte mich davor, weil sie meine Filmpläne ruinieren könnte. So, und
damit haben Sie den neuesten Witz, Holman: Mein alter Herr und ich ziehen am
selben Strang!«
    »Und
warum sollte Brenda Ihnen beiden Steine in den Weg legen?«
    »Das
ist eine gute Frage.« Er stellte die leere Bierdose zurück. »Den Grund muß ich
erst noch herausfinden. Aber zuerst muß ich mit meinem Schwesterherz sprechen
und hören, was das alles soll. Kriege ich noch ein Bier?«
    »Klar.«
Ich reichte ihm eine zweite
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