Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
meinen Revolver vom Boden auf und wischte
den Messergriff mit meinem Taschentuch sauber, bevor ich ihr folgte.
    Die beiden Frauen in der
Bibliothek sahen auf, als wir eintraten, mit Blicken, in denen Unglauben und
wachsende Panik in Widerstreit lagen.
    »Zieh dich wieder an«, sagte
ich zu Marie.
    Sie ging zu dem Häufchen ihrer
Kleider auf dem Teppich und begann sich mit unsicheren Bewegungen wie in Trance
anzukleiden.
    »Wir gehen jetzt«, informierte
ich die beiden erstarrten Frauen. »Unten im Keller liegen zwei Leichen.
Vielleicht könnt ihr untereinander eine plausible Version für die Polizei
aushecken. Wenn ihr es schafft, soll’s mir recht sein. Wenn nicht, und die
Polizei zu mir mit Fragen kommt, dann werde ich haarklein berichten, wie ihr
beiden von Anfang an in diese verdammte Geschichte verwickelt wart.«
    »Sie meinen«, begann Brenda
heiser, »daß Sie nichts dagegen haben, wenn wir eine Version erzählen, in der
wir beide unbeteiligt davonkommen?«
    »Das stimmt«, nickte ich.
    »Warum?« Mißtrauisch musterte
sie mein Gesicht. »Warum sollten Sie uns gegenüber so großzügig sein, nachdem
wir zulassen wollten, daß Kirk Sie ermordete?«
    »Wahrscheinlich deshalb, weil
ich einigen Respekt vor Hector Mulvane habe«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Es
wird ohnehin schon hart genug für ihn werden, sich mit dem Tod seines Sohnes
abzufinden. Er muß gleichzeitig nicht auch noch seine Frau und seine Tochter
verlieren.«
    »Danke, Rick«, flüsterte
Amanda.
    »Wage nur nicht, mir zu
danken«, sagte ich zu ihr. »Oder ich spucke dir ins Gesicht.«
     
    Marie stellte ihr riesiges
Becherglas ab, und mir wurde klar, daß sie schon mehr als die Hälfte des Holman -Spezial-Cocktails getrunken hatte; es zeigte sich
auch an dem kräftigen Rosa ihrer Wangen.
    »Weißt du was, Rick?« fragte
sie mit Wärme. »Am Anfang dachte ich, du spinnst.«
    »Warum?«
    »Na ja, als wir vorhin hier
hereinkamen, hast du gleich angefangen, diese großartigen Drinks zu mixen, als
ob wir eine große Feier steigen lassen wollten...«
    »Ja, merkst du das denn nicht?«
fragte ich kühl. »Es ist auch eine Feier — wir feiern die Tatsache, daß wir
beide noch am Leben sind. Ist das nicht Anlaß zum Feiern?«
    »Wie recht du hast.« Wieder
nahm sie einen großen Schluck von dem Gebräu, das zu achtzig Prozent aus
Jamaika-Rum bestand. »Aber irgendwie dachte ich, wir müßten von all dem
Vorgefallenen deprimiert sein.«
    »Kirk war ein psychopathischer
Mörder und Pete Cronin ein perverser Sadist. Werden die beiden dir etwa
fehlen?«
    »Nein!« Heftig schüttelte sie
den Kopf. »Im Gegenteil, ich halte dich für ein ausgesprochenes Genie, daß du
mir das Leben gerettet hast und außerdem solch tolle Cocktails mixen kannst.«
    »Das stimmt«, sagte ich
bescheiden. »Obwohl ich ja in gewissen Momenten an mir zu zweifeln begann...«
    »Glaubst du im Ernst, Brenda
und Amanda werden sich eine Story einfallen lassen, die gut genug ist, um die
Polizei zu überzeugen? Ohne daß wir mit ins Spiel kommen?«
    »Würdest du«, sagte ich schlau,
»in ihrer Situation das nicht auch tun?«
    »Doch!« Jetzt nickte sie
heftig. »Merkst du eigentlich, wie heiß es hier drin geworden ist?«
    »Das liegt an deinem Pullover«,
meinte ich beiläufig.
    »Schon wieder hast du recht.«
Sie zog ihn über den Kopf und ließ ihn quer durchs Zimmer auf die Couch segeln.
»Jetzt ist mir viel wohler.«
    »Aber sitzt dieser BH nicht ein
bißchen eng?« erkundigte ich mich.
    »Jetzt, da du’s sagst...« Sie
hakte ihn auf und warf ihn dem Pullover nach.
    Eingehend musterte ich die
prachtvolle Fülle ihrer Oberweite und seufzte leise. »Ich muß den Verstand
verloren haben, diese beiden jemals als Drohung aufzufassen.«
    »So wird’s wohl gewesen sein.«
Sie hob sie mit beiden Händen an. »Vielleicht lieber als Versprechen?«
    »Soll ich dir mit den Stiefeln
helfen?«
    »Ich weiß nicht...« In ihren
Augen stand plötzlich ein gehässiges Glitzern. »Mir ist gerade wieder
eingefallen — die letzte Nacht hast du doch mit Amanda verbracht, nicht?«
    »Aber streng in Ausübung meines
Berufs.«
    »Ha!« Sie nahm noch einen
großen Schluck. »Wie war sie denn überhaupt?«
    »Superb«, sagte ich in schöner
Einfachheit.
    »Hilf mir mit den Stiefeln,
Rick Holman.«
    Ich zog sie ihr aus und warf
sie auf die Couch. Sie kam auf die Füße, wenn auch leicht schwankend.
    » Wups !«
    »Soll ich dir auch mit der Hose
helfen?« fragte ich bereitwillig.
    »Aber erst im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher