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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
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als Mitglied des Zirkels für den Tod Shirleys
mitverantwortlich fühlt«, sagte ich. »Also beschloß sie, den Mörder
bloßzustellen. Sie posierte für die Fotos und sandte sie an ihren Vater, weil
sie wußte, daß auch Brenda sie dann zu sehen bekommen und die Bombe damit platzen
mußte.«
    »Du Idiotin«, flüsterte Brenda,
»du hirnverbrannte, blinde Idiotin.«
    »Warum?« schrie Amanda sie an.
»Etwa weil es dich der beiden Morde überführt?«
    »Was ich nicht verstehe«, sagte
Marie mit unsicherer Stimme, »ist, warum Ed Koncius sterben mußte.«
    »Er wußte, wer von euch das
Mädchen ermordet hat«, erläuterte ich. »Meiner Ansicht nach erpreßte er den
Mörder damit, war aber in seinem ständigen Haschrausch ein zu großes
Sicherheitsrisiko, wenn jemand wie ich ihn plötzlich unter Druck setzte. Also beschloß
der Mörder, ihm für immer den Mund zu stopfen.«
    »Haben Sie noch etwas so
Originelles auf Lager, Rick?« erkundigte sich Cronin lüstern. »Vielleicht
denken Sie an jemand bestimmten?«
    »Vielleicht«, nickte ich. »Ich
bin es restlos müde, einen Packen Lügen von euch vorgesetzt zu bekommen, und
ebenso, mich mit lauter Psychopathen herumzuärgern.«
    »Psychopathen?« fragte Brenda
mit brüchiger Stimme. »Hoffentlich rechnen Sie dazu nicht auch mich?«
    »Sie haben mir dieses Märchen
erzählt, wonach Kirk mit dem Messer an Ihnen herumgeschnitzt haben soll, weil
er angeblich den Gedanken nicht ertragen konnte, daß seine unendlich
begehrenswerte Geliebte ihn wegen seines Vaters verließ. Aber in Wirklichkeit
hat er das gemacht, als Sie ihm die Augen auskratzen wollten, weil er die
kleine Rillman zu vernaschen gedachte. Nichts lag
Ihnen ferner, als mir die Wahrheit über Ihren Zirkel und die Vorfälle damals in
Ed Koncius’ Haus zu erzählen. Sie waren unmittelbar darauf zu Hector Mulvane
gegangen, hatten ihm gezeigt, was sein Sohn Ihnen angetan hatte, und stellten
ihn vor die Wahl, Sie entweder zu heiraten, oder Kirk zu ruinieren.«
    »Sie Hund«, sagte sie gepreßt,
»wollen Sie damit behaupten, daß ich die Kleine umgebracht habe?«
    »Nein.« Ich schüttelte den
Kopf. »Sie mußten ja niemanden töten für Ihr Ziel, die Frau des reichen und
berühmten Schauspielers Hector Mulvane zu werden. Dabei kann man noch von Glück
sagen, wie?«
    »Somit bleiben nur noch vier«,
rechnete Cronin aufgekratzt. »Wen scheiden Sie als nächsten aus, Rick?«
    »Es leuchtet nicht ein, daß
Amanda den ganzen Wirbel mit den Hexenfotos ausgelöst haben sollte, wenn
eigentlich sie Shirley umgebracht hätte«, sagte ich. »Das hätte ein
solches Ausmaß geistiger Selbstzüchtigung verlangt, daß selbst Freud es ihr
nicht abgenommen hätte.«
    »Minus zwei«, murmelte Cronin.
Seine gefleckten braunen Augen sahen mich mit gespieltem Unschuldsblick an.
»Wie steht’s denn mit mir?«
    »Sie lieben die Grausamkeit,
Pete«, sagte ich. »Aber nur als Voyeur. Sie sehen gern dabei zu, um sie dann
auf Leinwand festzuhalten, stimmt’s?«
    »Seien Sie da nur nicht zu
sicher«, sagte er trotzig. »Wenn meine niederen Instinkte die Oberhand gewonnen
hätten, hätte ich das kleine Blumenkind ohne weiteres umbringen können.«
    »Während dieser ganzen
Hippie-Wanderschaft«, fragte ich, »war Ihre Freundin doch Amanda, oder?«
    »Stimmt!« sagte er in seinem
tiefsten, männlichst klingenden Bariton.
    »Hast du jemals mit Pete
geschlafen, Amanda?« erkundigte ich mich.
    »Machst du Witze?« Sie lachte auf.
»Einmal habe ich ihm Avancen gemacht, bloß so aus Neugierde auf seine Reaktion,
und er fiel vor Schreck fast ohnmächtig um!«
    »Shirley Rillman wurde vor ihrem Tod vergewaltigt«, überlegte ich. »Damit kommen Sie dann ja
wohl nicht in Frage, Pete.«
    »Sie gemeiner Hund!« Seine Hand
mit dem Glas begann unbeherrscht zu zittern, und er kleckerte sich feinen
Champagner über die Spitzenmanschette.
    »Ich bin fasziniert, Holman.«
Kirk strich sich über den glänzenden Schnurrbart und lächelte mich strahlend
an. »Es erinnert mich direkt an die alten Charlie-Chan-Filme. Sie wissen doch,
da kommt am Ende immer die große Szene, in der Charlie mit seiner
unerschütterlichen orientalischen Logik und dem unfehlbaren Zeigefinger auf den
wahren Mörder deutet.«
    »Rick?« fragte Marie Pilgrim
zögernd, »was ist denn mit mir? Du weißt doch — nach allem, was mir neulich in
Eds Haus angetan wurde, kann ich ihn doch unmöglich umgebracht haben.«
    »Das frage ich mich die ganze
Zeit«, sagte ich freimütig. »Aber
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