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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
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angenommen, du hast freiwillig den lebenden
Altar gespielt? Das wäre doch wirklich schlau gewesen, wie? Ich hätte
unerschütterlich an deine Unschuld geglaubt und dir immer hübsch anvertraut,
was ich die ganze Zeit dachte und tat.«
    Die Haut schien sich über ihren
Wangenknochen zu spannen, so daß ihr Gesicht wie gemeißelt wirkte, als sie mich
ungläubig anstarrte. »Glaubst du im Ernst, ich würde mich für so etwas
freiwillig hergeben?« fragte sie gepreßt. »Würde sie ihren Schmutz über meinen
Körper schmieren lassen?«
    »Was quasselt sie da, Herrgott
noch mal?« fragte Brenda.
    Ich erzählte ihnen, wie ich bei
dem Gespräch mit Ed Koncius niedergeschlagen worden war, wie ich später an
Händen und Füßen gefesselt wieder zu mir kam und hilflos die obszönen Riten des
Hexensabbats mitansehen mußte, die sie mit Maries nacktem Körper trieben.
    Als ich schwieg, entstand ein
drückendes Schweigen, bis Cronin eine frische Flasche Champagner öffnete und
fast schlafwandlerisch gleitend die Runde machte, um unsere Gläser aufzufüllen.
    »Aber warum, Rick?« Brenda starrte
mich begriffsstutzig an. »Warum haben sie sich die ganze Mühe überhaupt
gemacht?«
    »Sie versuchten wahrscheinlich,
mich vollständig zu verwirren«, sagte ich.
    »Dazu mußte man sich bestimmt
nicht besonders anstrengen«, schmunzelte Kirk.
    Ich wandte mich wieder an
Brenda. »Anfangs haben Sie mich an Marie verwiesen, weil sie Amandas beste
Freundin gewesen war. Dann riefen Sie Marie an und rieten ihr, mir immer schön
auf den Fersen zu bleiben, damit Sie beide über mein Tun und Lassen die ganze
Zeit im Bilde waren. Alle beide wollten Sie nicht, daß ich von dem Hexenzirkel
und dem Mord an Shirley Rillman erfuhr, und Marie
sollte für ein verlockendes Ablenkungsmanöver herhalten. Aber was Sie beide
nicht wissen konnten — Amanda hat mich angerufen und mir geraten, Pete Cronin
in San Lopar aufzusuchen. Als ich dann mit Marie hier
ankam, hätte Pete völlig überrascht und unvorbereitet sein müssen; gerade das
aber war er nicht. Er redete wie ein Buch, erwähnte Ed Koncius und seinen
Aufenthaltsort und nannte mir obendrein als besondere Vergünstigung auch noch
Shirley Rillmans Namen.«
    »Warum?« fragte Marie.
    »Weil ihn der Mörder so
instruiert hatte«, sagte ich.
    »Das begreife ich, mehr oder
weniger«, nickte Brenda. »Aber wer waren die drei Zirkelmitglieder draußen in
Eds Haus?«
    »Erstens einmal Ed selbst«,
sagte ich. »Er war so high, daß er bei allem mitgemacht hätte, besonders wenn
ihm jemand versicherte, es sei die einzige Methode, seine kleinen
Erpressergeschäfte am Kochen zu halten.«
    »Aber Koncius wurde doch
umgebracht, vergiß das nicht«, sagte Amanda kühl.
    »Gewiß«, nickte ich. »Aber genausogut kann das auch nach der großen Teufelsschau
geschehen sein.«
    »Wirf nicht alles
durcheinander!« Brenda funkelte Amanda giftig an. »Wir wollen vorerst mal
voraussetzen, daß Ed Koncius mit von der Partie war. Und wer waren die anderen
beiden?«
    »Pete Cronin«, sagte ich.
»Ursprünglich sollte ich nicht auftauchen, aber für den Fall, daß etwas
schiefging und ich doch erschien, hatte der Mörder Pete Cronin angewiesen, mir
von Ed Koncius zu erzählen — wie schon erwähnt. Nach meinem Weggang sollte er
dann in Eds Haus anrufen, daß ich unterwegs dorthin sei. Das tat er dann auch,
und der Mörder lud ihn ein, sich dem fröhlichen Kreis in Santo Bahia
anzuschließen.«
    »Mörder?« fragte Kirk lässig.
»Immer nur Mörder. Ist es nun ein Mann oder eine Frau, Holman?«
    »Sie sind’s, Kirk«, sagte ich.
»Wer denn sonst?«
    »Und wie haben Sie sich das
ausgerechnet?«
    »Ein Mann mit Hang zur
Grausamkeit«, sagte ich. »Der sich für einen Frauenhelden hält und sich mit
einer Absage niemals abfindet. Marie hat mir erzählt, wie Sie sie zu Tode
geängstigt haben, und daß sie darauf gefaßt war, Sie würden sie sich früher
oder später mit Gewalt nehmen, nur um ihr eine Lehre zu erteilen.«
    »Und das nennen Sie Beweise,
alter Freund?«
    »Die Brutalität, mit der Sie
Brenda gezeichnet haben, als sie Sie an der Vergewaltigung Shirleys hindern
wollte«, fuhr ich fort. »Diese Lösung war von Anfang an sonnenklar, deshalb
haben Sie sich auch mit Ablenkungsmanövern solche Mühe gegeben, Kirk. Shirley Rillman kam wieder zu sich und rannte aus dem Haus zum
Strand hinunter. Als Sie sich Brenda vom Hals geschafft hatten, die Sie
aufhalten wollte, verfolgten Sie das Mädchen. Später kehrten Sie zurück
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