Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
faltete und ihnen befahl, hübsch still zu bleiben und sich bloß nicht zu rühren.
    Der charmante, gutaussehende Franklin, der sich so viele Eroberungen auf die Fahnen schreiben konnte, dass sie ihm wahrscheinlich mittlerweile zur Routine geworden waren und nur noch langweilten. Franklin, dessen Haus wir alle nur einmal im Jahr anlässlich seiner großen Party betraten, ein Haus, das durchaus mit Dingen vollgestopft sein konnte, die er gestohlen hatte, wenn er Kunden Häuser zeigte.
    Bei Tonia Lee hätte Franklin nur zu zwinkern brauchen, und sie wäre ihm wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen. Die schüchterne Idella mochte er durch seinen Charme verleitet haben, etwas für ihn zu tun, obwohl es ihr doch höchst verdächtig vorgekommen sein musste. Wie hatte er sie dazu gebracht, den Schlüssel zurück ans Brett zu hängen? Oder ihn von Greenhouse Realty nach Hause zu fahren? Wahrscheinlich hatte er ihr vorgemacht, Tonia Lee sei bereits tot gewesen, als er beim Andertonhaus ankam. Was er Idella als Grund für seinen Aufenthalt dort genannt haben mochte, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
    Auf jeden Fall hatte er ihr wohl erzählt, seine Chancen, einer Tat verdächtigt zu werden, die er nicht begangen hatte, würden geringer, wenn sie den Schlüssel zurückhängte. Letztlich aber hatte Idella nicht mit der schrecklichen Last dieses Geheimnisses leben können, es hatte sie zu sehr gequält. Ich musste daran denken, wie sie an ihrem Todestag mittags in der Damentoilette von Beef ’n More bitterlich geschluchzt hatte. Natürlich war Franklin nicht entgangen, dass Idella zusammenzubrechen drohte. Selbst wenn sie die Erkenntnis verdrängt hatte, dass Franklin mit ziemlicher Sicherheit ein Mörder war, hatte sie auf jeden Fall ihr Gewissen geplagt, weil sie die Polizei und ihre Arbeitgeberin belogen hatte.
     

     
    „Roe? Roe? Alles in Ordnung?“
    „Was?“ Ich zuckte zusammen.
    Martin hatte sich zu mir gebeugt, die unglaublich hellbraunen Augen voller Fürsorge. „Die unglaublichen, unschuldigen hellbraunen Augen!“, dachte ich mit übervollem, schwerem Herzen.
    „Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht besonders gut, Martin.“ Um uns herum standen die ersten Gäste auf und begannen, sich laut zu unterhalten. Es wurde Zeit zu gehen.
    „Dann bringe ich dich nach Hause.“
    Ich blieb am Tisch sitzen, während Martin unsere Mäntel holte. Die ganze Zeit über hatte ich Angst aufzusehen, denn dann wäre ich womöglich Franklins Blick begegnet. Er und seine Begleiterin saßen noch am Tisch, nach wie vor direkt mir gegenüber.
    „Lass uns gehen, Schatz“, sagte Ms. Glitter gerade.
    „Hast du auch noch Lust auf ein Gläschen im Pub; ?“ Franklins Stimme war warm und verlockend wie ein knisterndes Feuer in einer eiskalten Nacht.
    „Aber sicher, und danach sehen wir weiter“, gurrte seine Begleiterin verführerisch.
    Was wollte sie denn da noch groß sehen? Meiner Meinung nach war das zwischen den beiden jetzt schon ein klarer Fall von „zu mir oder zu dir?“. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass sie zu ihr gehen würden. Meine Gedanken rasten. Natürlich zu ihr,  wahrscheinlich hatte Franklin die Vasen aus dem Andertonhaus noch irgendwo bei sich zu Hause, sie jetzt in Atlanta zu verkaufen war doch viel zu heiß, wo der ganze Fall noch akut war. Andererseits, widersprach ich mir gleich selbst, war es ziemlich gefährlich, diese Vasen im eigenen Haus aufzubewahren. Wobei das eigene Auto ein noch prekärerer Aufbewahrungsort wäre …
    Ohne einen Gedanken an Martin, der ihn mir liebevoll hinhielt, schlüpfte ich in meinen Mantel.
    Wie konnte ich die Polizei dazu bringen, Franklins Haus zu durchsuchen?
    Martin legte den Arm um meine Schultern. „Schaffst du es bis zum Auto?“, erkundigte er sich besorgt.
    „Martin! Ich denke gerade nach!“ Er warf mir einen sonderbaren Blick zu.
    „Dann hole ich den Wagen. Ich mache mir Sorgen. Ich beeile mich, ich fahre das Auto an den Eingang vor.“
    Ganz in Gedanken nickte ich nur kurz und bekam lediglich am Rande noch mit, wie er ging.
    „Es war so schön, Sie kennenzulernen“, erklang rechts neben meinem Ellbogen eine routiniert-höfliche Stimme.
    Ich sah auf: Ms. Glitter. „Ganz meinerseits“, antwortete ich mechanisch, wobei ich versuchte, Franklin, der rechts neben ihrem Ellbogen stand, gar nicht erst anzusehen. Terry und Eileen steuerten auf uns zu, Terry sehr hübsch in ihrem dunkelblauen Kleid, die üppigen roten Locken zu einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher