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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad
Autoren: Charlaine Harris
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vorgefahren.“
    „Danke, Schatz“, sagte ich. Martin legte den Arm um mich, und wir wandten uns zum Gehen.
    „Sag Lynn, ich muss mit ihr reden“, warf ich Arthur über die Schulter hinweg zu.
    „Was ist los, Roe?“, erkundigte sich Martin, als wir den Parkplatz des Kutscherhauses verlassen hatten. „Ist dir wirklich übel?“
    „Nein. Aber heute Abend ist etwas geschehen. Wir müssen reden.“ Wer war qualifizierter für den Umgang mit gefährlichen Situationen als Martin? Er war doch selbst gefährlich, vielleicht hatte er eine Idee.
    „Hat es etwas mit diesem Polizisten zu tun? Hattest du mal was mit ihm?“
    „Er ist verheiratet und hat ein Baby!“, erklärte ich entschieden. „Dass wir zusammenwaren, ist schon Ewigkeiten her.“
    „Hat er dich vor mir gewarnt?“
    „Ja, aber darüber will ich gar nicht …“
    „Ich war also gemeint mit diesem Spruch von einem gefährlichen Mann. Glaubst du das?“
    „Oh, ja. Aber …“
    Plötzlich waren wir mitten in unserem ersten Streit, den ich nicht ganz verstand. Martin schien ärgerlich, weil Arthur mir gegenüber noch genügend Gefühle aufbrachte, um mich vor ihm zu warnen. Irgendwann begriff ich, dass nicht die Warnung meinen Liebsten aufbrachte, sondern diese Gefühle. Außerdem verletzte ihn, dass Lizannes Verlobungsring meine Ohrringe in den Schatten gestellt hatte. Das fand er jedenfalls. Ich versuchte, Martin davon zu überzeugen, dass ich meine Ohrringe liebte und einen Verlobungsring gar nicht angenommen hätte, auch wenn er mir einen hätte überreichen wollen – was nicht stimmte und in dieser Situation auch eine blöde Bemerkung war. Wir hatten uns verliebt wie zwei Teenager, und jetzt stritten wir wie zwei Teenager. Wären wir jünger gewesen, ich hätte Martin die Jacke seines Sportteams und seinen Klassenring zurückgegeben.
    Dann, wir bogen gerade auf den Parkplatz hinter meinem Haus ein, ging sein Piepser los.
    Martin sagte etwas wirklich Schreckliches.
    „Ich muss weg“, stellte er fest, mit einem Mal sehr ruhig.
    „Ich muss dir etwas sagen“, platzte es aus mir heraus. „Vor morgen! Über Franklin Farrell.“
    „Ich fasse nicht, was ich da eben alles gesagt habe!“
    „Bitte, komm zurück.“ Mittlerweile weinte ich fast. Zu viele Gefühle waren an diesem Tag auf mich eingestürzt, die suchten sich jetzt ein Ventil.
    „Ich bin sofort wieder da, sobald ich die Situation in der Firma im Griff habe.“
    „Augenblick noch!“ Hastig kletterte ich aus seinem Auto, rannte zu meiner Hintertür, schloss auf und rannte zurück zum Wagen. „Hier!“ Ich drückte Martin meinen Hausschlüssel in die Hand. „Ich habe noch einen, mit dem kann ich von innen abschließen. Komm einfach rein, wenn du wieder hier bist.“
    Eindringlich, suchend sahen wir einander in die Augen. „Ich habe noch nie jemandem einen Schlüssel zu meinem Haus gegeben!“ Mit diesen Worten knallte ich die Wagentür zu und lief zurück zum Haus.
    Madeleine stand neugierig im kalten Luftzug, als ich durch die Tür kam. Sie rieb sich an meinen Beinen, während ich in der Küchenzeile stand und mich fragte, was um alles in der Welt ich jetzt tun sollte.
    Nachdenklich ging ich die Treppe hinauf und entledigte mich der feinen Klamotten, ohne groß auf meine Frisur zu achten. Nur die Ohrringe ließ ich drin. Ich setzte mich vor den Ankleidetisch und bewunderte sie geistesabwesend, während ich weiterhin darüber sinnierte, was jetzt das richtige Vorgehen sein könnte.
    Was, wenn ich bei der Polizei anrief und behauptete, Farrell hielte in seinem Haus eine Frau gefangen? Wäre die Polizei nicht verpflichtet, dort einzubrechen und nachzusehen?
    Vielleicht nicht. Bei Arthur anzurufen, um nachzufragen, kam schlecht in Frage.
    Ein Feuer melden?
    Die Feuerwehrleute würden die Vasen nicht erkennen, die meisten Polizisten allerdings auch nicht. Natürlich besaßen wir keine Fotos der Vasen, und meine Mutter hatte nur eine vage Erinnerung daran, wie sie aussahen und wo genau sie auf den Nachttischchen gestanden hatten.
    Gelang es mir nicht jetzt sofort, die Aufmerksamkeit auf Farrell zu lenken, würde man Martin am nächsten Tag zum Verhör abholen. Einen Tag später wollte Franklin die Vasen nach Atlanta schaffen, um sie zu verkaufen oder auf dem Weg in die Stadt in den Fluss zu werfen. Falls er das nicht schon längst getan hatte.
    Aber in dieser Nacht war er nicht in seinem Haus, sondern bei Ms. Glitter.
    Mit geballten Fäusten stand ich im Badezimmer, versuchte, mich gegen
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