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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
Autoren: Enid Blyton
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in der Speisekammer machten? Mon Dieu! Das musste unbedingt verhindert werden.
    Mamsell rückte ihre Brille zurecht und tappte Richtung Küche. Und jetzt hörte sie es auch schon. Aber was war das? Die Stimmen kamen gar nicht aus der Speisekammer, sondern waren hinter der Tür zum Vorratskeller, der Küche gegenüber. Der Schlüssel steckte. Die Lehrerin machte zwei große Schritte und drehte den Schlüssel um.
    „Hab ich euch!“, rief sie durch die Tür.
    „Verdammter Mist!“, rief eine Männerstimme. „Du dumme Pute! Du hast den Schlüssel stecken lassen. Jetzt sitzen wir in der Falle.“
    „Hallo?“, rief Mamsell verwirrt. „Sind da nicht die Mädchen?“
    „Mamsell!“, rief jetzt eine helle Stimme. „Mamsell! Ich bin’s, Ruby. Helfen Sie mir! Zu Hilfe! Ich bin gekidnappt worden.“
    Schreckerstarrt hörte Mamsell, was das Küchenmädchen da rief. Um Gottes willen! Sie musste sofort Frau Theobald holen. Mal abgesehen davon, in welcher Gefahr sie selbst gewesen war! Sie wäre bei ihrem nächtlichen Rundgang beinahe einem Kidnapper in die Hände gefallen. Bei diesem Gedanken stieß sie einen kleinen Seufzer aus und sank ohnmächtig zu Boden.
    Hanni, Nanni, Jenny und Katrin in ihrem Versteck bekamen mit, was sich da abspielte. Plötzlich hörten sie Mamsells Stimme nicht mehr. Dafür erklang die Männerstimme umso lauter. „Verdammter Mist! Wie kommen wir jetzt hier raus? Du dämliche Kuh! Hätte ich mich nur nie auf dich verlassen!“ Das S zischte der Mann fast wie eine Schlange.
    „Schnell!“, sagte Hanni. „Mamsell ist in Gefahr.“
    Wie auf ein Kommando stürzten die Freundinnen los. Als sie zu Mamsell kamen, atmeten sie auf. Die Tür zum Vorratskeller war fest verschlossen. Der Kerl mit dem scharfen S wummerte von innen dagegen und fluchte wie ein Wahnsinniger.
    Dazwischen war Rubys weinerliche Stimme zu hören. „Olaf, bitte glaub mir! Ich kann nichts dafür!“
    Hanni und Katrin knieten sich neben Mamsell. Jede nahm ein Bein und hob es in die Schräge, damit das Blut, das in Mamsells Füße gesackt war, so schnell wie möglich wieder zum Herzen floss. Jenny rannte los, um Frau Theobald zu holen. Und Nanni legte ihre Krücken ab und lehnte sich mit dem Rücken an die Kellertür, aus der immer noch wüstes Geschimpfe drang.

    Als die beiden Polizisten die Kellertür aufschlossen, fanden sie dahinter eine in Tränen aufgelöste Ruby und einen stocksauren Gärtnergehilfen. Beide waren voller Lehm. Ruby hielt einen Spaten in der Hand, der Gärtnergehilfe Hinz eine Plastiktüte.
    „Wen haben wir denn da?“, sagte der Polizeikommissar. „Adam Darkmoor. Wegen Juwelenraub verhaftet und eben erst aus dem Gefängnis entlassen: Die Beute wurde nie gefunden. Bis heute, scheint mir.“ Damit nahm er dem finsteren Herrn Darkmoor, der in Lindenhof als Olaf Hinz bekannt war, die Tüte ab, die er in der Hand hielt. „Und jetzt würden Sie uns sehr weiterhelfen, wenn Sie uns verraten würden, wie die Juwelen in den Keller von Lindenhof gekommen sind.“
    Darkmoor sah den Kommissar und seinen Kollegen wütend an. Dann entschied er sich zu reden. Ins Gefängnis würde er sowieso wieder kommen. Aber wenn er die Wahrheit sagte, konnte er wenigstens auf mildernde Umstände hoffen.
    „Die Beute hatte ich im Eiskeller vergraben“, murrte er.
    Katrin schlug die Hand vor den Mund. Darum also war er ihr damals im Eiskeller begegnet. Er wollte nach seiner Haftstrafe die Juwelen im Eiskeller ausbuddeln und damit verschwinden. Wenn sie sich vorstellte, in welcher Gefahr sie geschwebt hatte, wurde Katrin jetzt noch schlecht.
    Frau Theobald nickte nachdenklich. „Und von unserem Keller aus gibt es immer noch einen unterirdischen Gang zum Eiskeller. Er führt durch die alte Holztür. Und die ist immer verschlossen. Aber von dem Gang wussten nur die Köchin und die Hausmutter.“
    „Ruby hat’s mir verraten“, raunzte Darkmoor finster.
    „Er lügt“, jammerte Ruby. „Er lügt! Ich bin gekidnappt worden.“
    „Humbug!“, fuhr Darkmoor sie an. „Du hast es verbockt. Mittwochnacht herrscht Grabesstille in Lindenhof“, fistelte er mit Rubys heller Stimme. „Da kommt uns keiner auf die Schliche. Ha, ha! Sie wollte einen Teil der Beute“, erklärte er dem Kommissar.
    „Lügner!“, stieß Ruby aus. „Alles gelogen.“
    „Das klären wir auf der Wache“, sagte der andere Polizist.
    Handschellen klickten.
    Der Kommissar warf einen Blick in die Tüte. „Dachte ich mir’s doch!“, strahlte er. „Da wird die
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