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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
Autoren: Enid Blyton
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von Olivias Mutter zu erfüllen. Lindenhof ist eine Schule nicht nur für Sprachen, Mathe und Geschichte. Die Mädchen lernen hier auch sich selbst kennen. Sie lernen mit ihren Fähigkeiten und Mängeln umzugehen, und sie lernen ihre Grenzen zu überwinden. In Olivias Fall wollte ihre Mutter alle Probleme von vornherein aus dem Weg schieben – und dadurch sind sie vermutlich erst viel schlimmer geworden.“ Frau Theobald seufzte. „Lindenhof hätte Olivia sehr gut getan. Sie hätte lernen können, wie es ist, sich durchzusetzen – zuletzt auch gegen ihre übermächtige Mutter. Nun aber wird sie das bleiben, was sie ist: ein unglückliches Mädchen, das die Verantwortung für sich selbst anderen überlässt.“
    Die Hausmutter nickte. „Übrigens haben wir ungebetene Gäste“, sagte sie.
    Frau Theobald zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    „Als ich Olivias Koffer vom Speicher holte, flatterten mir plötzlich zwei schwarze Hände um die Nase – Fledermäuse!“
    „Erstaunlich“, murmelte die Direktorin.
    „Die Fledermäuse haben sich nicht von selbst auf den Dachboden verirrt“, fügte die Hausmutter noch hinzu. „Ich glaube, jemand hat sie dort hochgebracht. Außerdem habe ich Pinzette, Pinsel und Schraubgläser gefunden, was darauf schließen lässt, dass es Schülerinnen gibt, die die Fledermäuse füttern – warum auch immer. Ich würde vorschlagen, wir holen den Kammerjäger.“
    Frau Theobald bremste die Hausmutter in ihrer Sorge um die Sauberkeit des Speichers. „Wir werden das Rätsel um die Fledermäuse schon lösen“, erklärte sie.
    Nur halb beruhigt, verließ die Hausmutter das Zimmer der Direktorin. Fledermäuse in Lindenhof! Ihr blieb auch nichts erspart!

Zwillinge gehören zusammen
    Nanni und Bobby freuten sich schon schrecklich auf den Abend. Endlich würden sie die kleinen Fledermäuse sehen, von denen Hanni und Jenny jetzt so viel erzählten. Nach dem Abendessen wollten die fünf Freundinnen gemeinsam auf den Speicher gehen, um die Mehlwürmer zu verfüttern, die Jenny und Bobby aus dem Anglerladen mitgebracht hatten.
    „Und man kann die Fledermäuse wirklich in die Hand nehmen?“, fragte Nanni schon zum fünften Mal.
    „Sie sind superniedlich“, nickte Jenny. „Sie haben ein flauschiges, weiches Fell. Und wenn sie dich anschreien, meinen sie es nicht böse, sondern sie wollen dich kennenlernen. Fledermäuse sehen mit den Ohren: Ultraschall.“
    Begierig hörten Nanni und Bobby zu, was Jenny alles über Leonie und Levin zu erzählen hatte.
    Olivia war sang- und klanglos aus Lindenhof fortgegangen. Sie hatte sich bei niemandem verabschiedet. Olivia hatte nie gelernt, sich den Schwierigkeiten zu stellen. So entschied das Mädchen sich auch jetzt, Nanni und ihren Mitschülerinnen und all den Peinlichkeiten der Vergangenheit einfach aus dem Weg zu gehen.
    Schon am selben Abend hatte Elli ihr altes Bett wieder bezogen. „Die Hausmutter hat es mir freigestellt, ob ich zum zweiten Mal alles umräumen will“, erklärte sie ihren Cousinen. „Und wisst ihr was? Ich wollte.“
    Hanni legte ihr den Arm um die Schultern. „Schön, dass du wieder bei uns bist.“
    Erstaunt schaute Elli sie von der Seite an. Wollte Hanni sie veräppeln?
    Doch auch Nanni freute sich ehrlich, dass ihre Cousine wieder ihre Zimmergenossin war. Elli lächelte verlegen. Mit so viel Wiedersehensfreude hatte sie wirklich nicht gerechnet.
    Beim Abendessen fiel auch den anderen auf, dass Olivia fehlte.
    „Sie ist heute Nachmittag abgeholt worden“, erklärte Elli ungerührt, „und kommt bestimmt nicht wieder. Ihre Mutter hat sie im Internat Eisenstein angemeldet. Ich weine ihr keine Träne nach.“
    „Aber gar so schlimm war sie doch nun auch nicht, oder?“, versuchte Hilda Elli zu bremsen.
    Hanni zögerte. Sollte sie davon erzählen, wie sehr Nanni sich um Olivia gekümmert hatte, wie sie daraufhin immer besitzergreifender geworden war, statt sich auf die eigenen Beine zu stellen? Doch dann entschied sich Hanni zu schweigen. Olivia war Vergangenheit. Sie war nicht mehr da und konnte sich nicht mehr wehren. Es war wohl besser, über sie und ihr Verhalten zu schweigen.
    Claudine schlürfte genüsslich ihr Süppchen. „Wenn ihr mich fragt: Ich werde Olivia bestimmt nicht vermissen. Sie war ein alter Sauertopf und hatte auf niemanden Lust, außer auf Nanni. Nanni hier, Nanni da … Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu. Ihr müsst unbedingt diese Bouillon probieren.
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