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Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Titel: Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)
Autoren: Enid Blyton
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später.
    Schließlich standen Frau Martin, Mamsell, die Holzbauers und Maria mitsamt den anderen Mädchen frisch gewaschen, gekämmt und hübsch angezogen auf der Terrasse und warteten, während Carlotta und die Zwillinge im Schweiße ihres Angesichts Schleifen banden, die von den wütenden Kätzchen gleich wieder abgestreift wurden. Überall am Boden lagen Schleifen.
    Frau Martin schaute zum dritten Mal auf ihre Uhr.
    „Wir fahren in fünf Minuten“, erklärte sie. „Mit oder ohne Schleifen. Wenn ihr euch nicht beeilt, dann könnt ihr samt den gatitos hier bleiben und den ganzen Abend Schleifen binden ...“
    „Aber ...“, jammerte Hanni.
    „Kein ,aber‘“, schimpfte Mamsell. „Frau Martin hat gesagt, fünf Minuten. Eine davon ist schon um.“
    Hanni und Nanni stopften die Kätzchen in den Korb, Carlotta warf ein nasses Badehandtuch darüber, Peter ließ den Motor an.

Das Abschiedsfest

    Im El Campo leuchteten die bunten Lämpchen in allen Farben. Auf den Tischen brannten Kerzen, und vom Grill duftete es. Es gab keine „normalen“ fremden Gäste. An der Eingangstür hing ein Schild, auf dem stand „cerrado“, das heißt: geschlossen. Heute wurde ganz privat gefeiert!
    Ein Teil von Tomeus Familie war schon da. Ein paar ältere Frauen in Schwarz, einige jüngere mit ihren Männern. Kleine Kinder spielten und plärrten. Im Hintergrund machte die Band Musik.
    Tomeu hob Maria aus dem Bus und trug sie bis zu einem Stuhl. Alle lachten und klatschten. Maria sah trotz Gipsbein so hübsch aus wie noch nie. Tomeu strahlte. Jeder begrüßte jeden, ob nun auf Deutsch, Spanisch oder Mallorquin, das war egal. Maria hatte gar keine Zeit zu übersetzen. Zu viele Leute redeten durcheinander und aufeinander ein und verstanden sich trotzdem.
    Frau Martin überreichte Maria die Perlenkette und gab ihr einen Kuss.
    „Alles Gute, Mariechen!“
    Dann umarmten die Mädchen Maria. Als Nanni an der Reihe war, flüsterte sie: „Du, jetzt gehe ich die gatitos holen.“
    „Ja“, lachte Maria. „Beeil dich.“
    Natürlich waren die Kätzchen längst schneller gewesen. Der Korb war leer.
    Felix und Felicia saßen auf dem Fahrersitz und schnurrten behaglich. Überall lagen angeknabberte Schleifenreste herum. Nur an den Katzen befand sich keine einzige Schleife mehr. Hanni klemmte sich ein gatito unter den Arm, Nanni das andere.
    „Die Arbeit hätten wir uns sparen können, wir Idioten“, murmelte sie.
    „Tomeu“, rief Hanni, „wir haben auch ein Geschenk für dich! Das heißt, eigentlich für euch beide. Maria liebt die Kätzchen, aber im Augenblick kann sie sich nicht um sie kümmern. Deshalb geben wir sie dir. Mit allen unseren guten Wünschen!“
    Bevor Tomeu ein Wort sagen konnte, hatte er Felix und Felicia im Arm. Den gatitos schien es egal zu sein, dass sie in diesem Moment den Besitzer gewechselt hatten. Sie schnurrten weiter und kuschelten sich an die fremde Männerbrust.
    Tomeu stand verblüfft da. Maria blinzelte den Zwillingen zu. Mamsell und Frau Martin lächelten.
    Tomeus Mutter, die „madre“, saß mit den anderen Familienangehörigen an einem großen Tisch. Jetzt stand sie auf. Sie war eine kleine magere Frau mit tausend Falten im Gesicht. Der größte Teil der Falten kam von vielen Jahren harter Arbeit in Sonne und Wind. Sie war eine Bäuerin. Aber ein paar Falten und Fältchen stammten auch vom Lachen. Sie trat zu ihrem Sohn und nahm ihm die Kätzchen ab. Sie sagte etwas auf Mallorquin, das die Zwillinge nicht verstanden. Aber sie verstanden ihr Lächeln. Dann ging sie.
    Später erklärte Maria, die madre hätte die gatitos erst einmal in Tomeus Schlafzimmer gesperrt. Sie wären noch zu jung für so viel Lärm und Trubel. Und dann hatte die madre noch gesagt, sie würde die Kätzchen morgen mit zu sich nach Hause nehmen und für sie sorgen bis zu Marias Rückkehr.
    „Kinder, haben wir ein Glück!“, strahlten die Zwillinge.
    „Und die gatitos erst“, meinte Carlotta.
    „Und Maria auch“, stellte Marianne fest. „Die bekommt eine nette Schwiegermutter!“
    Es wurde gegessen, gelacht und nachher auch getanzt. Alle tanzten. Nur die Braut nicht. Dafür bekam sie von den Kindern der Verwandtschaft noch ein paar Blümchen auf ihr Gipsbein gemalt.
    Es war ein schöner Abend. Die Lindenhoferinnen fanden einstimmig, dass er der schönste von vielen schönen Abenden war. Aber natürlich ging er irgendwann einmal zu Ende.
    Das Abschiednehmen dauerte lange. Nanni suchte die madre und sah sie nirgends.
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