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Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Titel: Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)
Autoren: Enid Blyton
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nicht so. Vielleicht wollte Tomeu Kaninchen jagen, das tun doch alle Männer hier, und dann haben sich die beiden getroffen und jetzt halten sie Händchen. Mir täte es leid, wenn Maria wegen so etwas Ärger kriegt.“
    „Also gut“, nickte Hanni. „Suchen wir das Liebespaar.“
    An der Tür blieb Nanni stehen.
    „Ich lege die Schnitzel erst in den Kühlschrank. Die Fliegen sind eklig. Die haben so dicke grüne Bäuche.“

Ein unglücklicher Sturz

    Im Barranch war es heiß. Und es duftete nach tausend Sträuchern und Kräutern, herb und süß gemischt. Die Zwillinge stöberten ein Kaninchen auf, das unnötigerweise die Flucht ergriff, denn sie hätten ihm bestimmt nichts getan. Sonst war es still.
    „Hallo, Maria“, schrie Nanni, „hallo, Maria, bist du da?“
    Nichts.
    „Vermutlich sind wir blöd“, sagte Hanni und kratzte an einem Mückenstich, bis es nicht mehr juckte, sondern blutete. „Wahrscheinlich ist Maria ganz woanders. Vielleicht ist sie mit dem Moped weggefahren, um noch etwas zu besorgen. Könnte gut sein, das alte Ding hat eine Panne und Maria hockt irgendwo am Straßenrand.“
    „Und wenn sie keine Panne hat, sondern verunglückt ist?“, fragte Nanni. „Manche fahren hier wirklich wie die Irren.“
    „Du hast recht“, nickte Hanni. „Gehen wir noch fünf Minuten weiter. Dann kehren wir um und sagen Frau Martin Bescheid.“
    Nach drei Minuten riefen sie wieder: „Maria!“
    Diesmal kam die Antwort sofort.
    „Ja. Hallo ... Hier bin ich!“
    „Wir sind gleich bei dir!“
    Die Zwillinge rannten, hopsten und stolperten in Richtung der Stimme. Maria lag unter einem Algarobabaum.
    „Ich bin so froh“, sagte sie, „dass ihr da seid!“
    Sie lächelte, aber ihr Gesicht war schweißüberströmt und sie biss die Zähne zusammen.
    Dann sahen die Mädchen das Bein. Der Unterschenkel war gebrochen, der Fuß stand in seltsamem Winkel ab. Ein schlimmer Anblick. Maria musste schreckliche Schmerzen haben.
    „Du lieber Himmel“, murmelte Nanni. „Tut es sehr weh?“
    Sie streichelte Marias Hand.
    „Na ja, es geht ...“
    „Wann und wie ist es denn passiert?“, wollte Nanni wissen.
    „Ziemlich bald. Ich wollte Salbei fürs Abendessen holen. Da, der Korb ist fast voll.“ Sie deutete auf ein Körbchen, das umgekippt neben ihr lag. „Es war ein ganz kleiner Stein. Ich bin drübergesprungen und gefallen, und da hat es knacks gemacht. Zuerst war es ein scheußlicher Schmerz. Dann wurde es besser. Ich bin in den Schatten gekrochen und habe ein paarmal um Hilfe gerufen. Ich hatte gehofft, einer von diesen widerlichen Jägern, die alle Kaninchen abschießen, wäre vielleicht in der Nähe. Im Moment hätte ich ihn bestimmt nicht so widerlich gefunden.“ Sie lächelte. „Aber natürlich ist keiner von den Burschen da, wenn man ihn braucht. Dann dachte ich mir, irgendwann fällt euch auf, dass in der Küche alles herumliegt. Und vielleicht erinnert sich jemand daran, dass ich heute Salbeischnitzel braten wollte.“
    „Ja“, nickte Hanni, „genau so war es. Aber zum Reden haben wir später Zeit. Erst mal bringen wir dich ins Camp.“
    „Ich kann nicht gehen“, sagte Maria. „Ich habe es schon ein paarmal versucht ...“
    „Wir tragen dich“, erklärte Hanni. „Wir haben im letzten Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Es gibt da so einen Spezialgriff.“
    „Ich wiege aber vierundfünfzig Kilo“, sagte Maria und lachte trotz ihrer Schmerzen.
    „Keine Sorge“, meinte Nanni, „dich kriegen wir schon heim.“
    Die Zwillinge irrten sich. Es dauerte eine Weile, bis sie sich daran erinnerten, wie man die Hände ineinanderlegen muss, um einen Verletzten am besten zu tragen. Der Erste-Hilfe-Kurs lag eben schon eine Zeit lang zurück. Und wenn man solche Dinge nicht übt, vergisst man sie. Schließlich hievten sie Maria auf ihre verschlungenen Hände. Maria bemühte sich, nicht zu zucken, obwohl das Bein wehtat. Schon zwei Stunden lang. Ihr war ganz übel vor Schmerzen. Aber sie war vor allem unendlich froh, dass die Zwillinge sie gefunden hatten.
    Nach hundert Metern stolperte Hanni. Sie hatte mehr auf Maria geachtet als auf den Ziegenpfad. Sie stürzte, schlug mit dem Knie auf einem Stein auf. Maria rutschte, fiel ebenfalls, denn Nanni allein konnte sie nicht halten. Maria schrie kurz auf. Hanni rappelte sich hoch. Das Knie blutete und tat weh, aber das war im Moment unwichtig.
    „Entschuldige, Mariechen“, murmelte sie.
    „Ist schon in Ordnung“, sagte Maria.
    Es war nicht in Ordnung. Sie
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