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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Autoren: Paul F. Wilson
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Erzählerzählerzähl.«
    Jack tat ihm den Gefallen und lieferte ihm eine Reader’s Digest-Version der Ereignisse von Sonntagnacht und Montagmorgen.
    Als er geendet hatte, sank Abe auf seinen Hocker zurück und deutete mit einer ausholenden Geste auf die ausgebreiteten Seiten des The Light. Seine Stimme klang ehrfürchtig gedämpft.
    »Das warst du? Du hast ganz alleine einen weltweiten Kult ausgelöscht?«
    »Ich würde nicht von ›ausgelöscht‹ sprechen. Er ist ja noch nicht verschwunden. Und ich glaube auch nicht, dass er sich jemals ganz auflösen wird.«
    »Aber du hast ihm sozusagen die Kniescheibe zerschossen.«
    »Ja, aber er verfügt noch immer über genügend Mitglieder und Mittel, um weiter Säulen zu vergraben.«
    Alle Dormentalisten mochten in Aufruhr und in einen Zustand der Auflösung geraten sein, doch Bradys Maschinerie existierte noch. Über kurz oder lang würde ein neuer Grabungsort ausgewählt werden, und ein anderer Fanatiker aus dem Hohen Rat der Dormentalisten würde eine weitere Säule vorbereiten… und ein anderes Opfer bestimmen.
    »Sie werden ein Moratorium einberufen. Zu viele Augen sind auf sie gerichtet. Und ohne ihren Führer…«
    »Ja, ich hoffe, dass er endlich von der Bildfläche verschwunden ist, aber was auch immer, die Dormentalist Church ist …«
    »Warte mal«, sagte Jack. »Dreh das Radio für eine Sekunde lauter.« Jack glaubte, Bradys Namen gehört zu haben.
    Abe hatte ständig ein Radio in Betrieb, und es war stets auf einen Nachrichtensender eingestellt.
    Jack hatte sich nicht getäuscht. Die Nachrichtensprecherin gab soeben bekannt, dass der für die Bronx zuständige Bezirksstaatsanwalt verkündet habe, im Cordova-Mordfall die Todesstrafe zu fordern.
    Sie erwähnte außerdem, dass Bradys Antrag auf Entlassung auf Kaution abgelehnt worden sei und dass er noch am Vormittag dieses Tages nach Riker’s Island überführt werden würde.
    »Mazel tov«, stellte Abe strahlend fest. »Das solltest du deiner Freundin erzählen.«
    »Ich wette, sie weiß es längst.«
    Aber Herta anzurufen, war gar keine so schlechte Idee.
    Jack holte sein Mobiltelefon hervor und wählte eine Nummer.
    Keine Antwort.
    Wahrscheinlich war sie gerade einkaufen … aber eine seltsame Ahnung trieb ihn an.
    »Ich glaube, ich überbringe ihr diese Neuigkeit lieber persönlich.«
    Er winkte Abe zu und eilte zur Tür. Draußen fiel er in einen zügigen Trab zur Columbus Avenue und hielt gleichzeitig nach einem Taxi Ausschau.

2
    »Sie ist weg!« Esteban machte ein besorgtes Gesicht.
    Jack bemühte sich, ganz ruhig zu bleiben, während sein Unbehagen zunahm.
    »Was meinen Sie mit ›weg‹? Wann ist sie ausgegangen?«
    »Sie ist nicht nur ausgegangen, sie ist verschwunden. Männer erschienen und packten ihren gesamten Hausrat zusammen. Sie zog einfach aus. Ihr Apartment ist leer.«
    »Sind Sie sicher, dass sie aus eigenem Entschluss ausgezogen ist? Könnte sie entführt oder zum Ausziehen gezwungen worden sein?«
    Esteban schüttelte den Kopf. »O nein. Sie hat mir eine nette Nachricht und ein sehr großzügiges Geschenk hinterlassen. Ich werde sie vermissen.«
    »Wo ist sie hingegangen?«
    Achselzucken. »Das hat sie nicht gesagt. Ich weiß, dass sie keine Mietschulden hatte, denn sie hat ihre Miete bis zum Jahresende bereits bezahlt.«
    War sie auf irgendeine Art und Weise abgeschreckt oder vertrieben worden, oder war dies eine dieser typischen Meine-Arbeitisthierbeendet-Nummern?
    Jack biss knirschend die Zähne zusammen. Ihm brannten noch so viele unbeantwortete Fragen auf der Zunge.
    »Sie war eine nette Lady«, sagte Esteban.
    »Ja, das war sie.« Jack tätschelte den Arm des Portiers. »Und Sie waren ihr ein guter Freund. Ich weiß, dass sie es sehr geschätzt hat.«
    Jack ließ den strahlenden Portier an seinem Arbeitsplatz zurück und machte sich auf den Weg zur First Avenue. Er brauchte ein Taxi, um sich zu seinem Mietwagen bringen zu lassen. Zwei Dinge hatte er noch zu erledigen, ehe er ihn zurückgeben würde.

3
    Während sich Jack von dem mit Blumen bedeckten Grab Schwester Maggies entfernte, hörte er jemanden seinen Namen rufen.
    »Jack! Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Er wandte sich um und sah Father Edward Halloran über die Grasfläche auf ihn zueilen, einen Geistlichen, der an einen alternden Kobold in Soutane und Priesterkragen erinnerte. Father Ed hatte die Totenmesse gelesen, an der teilzunehmen Jack sich geschenkt hatte, und die Beerdigungsriten am Grab vollzogen. Jack war
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