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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Autoren: Paul F. Wilson
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ineinander verschränkt vor ihr auf dem Tisch. Jack streckte eine Hand aus und tätschelte sie besänftigend.
    »Ich bin doch nicht der Feind, Maggie.«
    Ihre Schultern sackten herab, während sie die Augen schloss und sich nach hinten sinken ließ. Tränen glitzerten in ihren Wimpern, als sie die Augen wieder aufschlug und ihn ansah.
    »Ich weiß. Es tut mir Leid. Es ist nur … es ist nur so, dass ich kein schlechter Mensch bin. Ich war immer gut, ich habe ein anständiges Leben geführt, ich habe mich für andere aufgeopfert, habe gute Werke getan und den Bedürftigen gespendet. Verbrecher, Mafia, Drogenhändler verüben jeden Tag Verbrechen und wandern ungeschoren durchs Leben. Ich hingegen mache nur einen winzig kleinen Fehler, einen einzigen, und schon wird meine gesamte kleine Welt bedroht.«
    Wenn sie die Wahrheit sagte, und Jack glaubte, dass sie es tat, dann hatte er Mitleid mit ihr. Er fühlte sich durch die Qual, die Angst und die Verletzbarkeit, die hinter ihrer Fassade sichtbar wurden, tief berührt.
    »Das kommt daher, weil Sie etwas zu beschützen haben –einen Job, eine Familie, einen Ruf, Ihre Würde. Diese Leute haben das nicht.«
    Seit August wurde Maggie von einem Erpresser unter Druck gesetzt. Alles, was sie über ihre Notlage verlauten ließ, war, dass jemand Fotos von ihr besaß, deren Veröffentlichung sie um jeden Preis verhindern wollte. Er hatte sie ständig angezapft, und jetzt war sie so gut wie ausgequetscht. Sie wollte nicht verraten, was man auf den Fotos sehen konnte. Immerhin gab sie zu, dass sie darauf abgebildet war, aber das war auch schon alles. Jack reichte es. Wenn er den Erpresser und die Fotos fände, wüsste er Bescheid. Wenn nicht, ging es ihn auch nichts an.
    »Und ein weiterer Unterschied zwischen Ihnen und den Asi-Typen ist der, dass die sich einen Erpresser vornehmen und ihm die Lunge aus dem Leib reißen. Menschen wie Sie tun das nicht – und das weiß dieses Schwein. An dieser Stelle komme ich ins Spiel.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Ich will aber nicht, dass irgendwem die Lungen rausgerissen werden!«
    Jack lachte. »Das war nur so eine Redewendung.
    Wahrscheinlich ist das mehr, als dieser Kerl verdient hat, und außerdem wäre es viel zu unappetitlich.«
    Sie starrte ihn einige Sekunden lang an. Ihre Augen flackerten unsicher, dann ließ sie den Blick in die Runde schweifen. Obgleich sich niemand in Hörweite befand, senkte sie die Stimme.
    »Die Person, die mir Ihren Namen genannt hat, warnte mich, dass Sie hart zu Werke gehen. Ich bin aber gegen Gewalt. Ich will nur diese Bilder zurückhaben.«
    »Ich bin kein Mietkiller«, erklärte er ihr, »aber dieser Kerl wird die Fotos nicht so einfach herausgeben, selbst wenn ich höflich ›bitte‹ sage. Ich versuche, die Angelegenheit zu erledigen, ohne dass er erfährt, für wen ich arbeite. Es könnte aber unvermeidlich sein, dass ein wenig härter hingelangt wird.«
    Sie verzog das Gesicht. »Okay, solange Sie ihm nicht die Lunge aus dem Leib reißen,«
    Jack lachte. »Vergessen Sie endlich mal die Lunge. Ich möchte wissen, wer Ihnen erzählt hat, ich würde die harte Tour anwenden. Wie lautet sein Name?«
    Der Anflug eines Lächelns spielte um ihre Lippen.
    »Wer hat gesagt, dass es ein ›er‹ war?«
    Sie hatte nicht vor, den Namen herauszurücken.
    Na schön, dann würde er warten. Und die Augen offen halten. Kunden ohne Empfehlung verdienten besondere Wachsamkeit.
    »Okay. Eins nach dem anderen. Haben Sie die erste Hälfte meines Honorars mitgebracht?«
    Sie senkte den Blick. »Ich habe nicht alles. Ich habe sowieso nur wenig Geld besessen, und viel davon wurde verbraucht, um dieses … Schwein zu bezahlen.« Ihr schien es schwer zu fallen, den Erpresser mit einem Schimpfwort zu belegen. Wer war diese Lady? »Ich habe schon überlegt … könnte ich Sie auch in Raten bezahlen?«
    Jack lehnte sich zurück und musterte sie. Sein erster Impuls war zu erwidern: Vergessen Sie’s. Er erledigte solche Angelegenheiten nicht zu seinem Vergnügen. Viel zu oft verlangten Problembeseitigungen dieser Art, dass er seine Haut zu Markte trug. Einfacher wäre es, wenn er einen Ersatz dafür hätte, aber er besaß nun mal nur diese eine Haut. Daher verlangte er einen anständigen Anteil seines Honorars im Voraus. Ratenzahlungen hatten einen länger andauernden Kontakt zur Folge, Entschuldigungen wegen möglicher Verspätungen und so weiter und so fort.
    Er wollte keine Bank sein, und er wünschte keine intensive Beziehung zu
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