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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft
Autoren: F. Paul Wilson
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sehr viel wertvollerer Mensch gewesen als Kolabati.
    Aber das konnte er ihr jetzt nicht erklären. Er hatte nicht die Kraft dazu. Und wahrscheinlich würde sie es auch nicht verstehen. »Geh bitte!«
    Sie zog die Halskette heftig wieder an sich und hielt sie demonstrativ in die Höhe: »Na gut! Ich habe dich für einen Mann gehalten, der einer solchen Gabe würdig ist, einen Mann, der bereit ist, sein Leben ganz zu leben und es vollkommen auszukosten, aber ich sehe, ich habe mich geirrt. Also bleib nur da sitzen in deinem Blut und lass das Leben langsam aus dir heraussickern, wenn es das ist, was du willst! Für jemanden wie dich habe ich keine Verwendung! Hatte ich noch nie! Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben!«
    Sie verstaute die zweite Halskette in einer Falte ihres Saris und marschierte an ihm vorbei. Er hörte, wie die Wohnungstür ins Schloss geworfen wurde, dann war er allein.
    Jack versuchte sich aufzurichten. Bei dem Versuch schossen Schmerzen durch jeden Zentimeter seines Körpers. Nach der winzigen Bewegung hämmerte sein Herz gegen die Rippen und er rang nach Luft.
    Sterbe ich jetzt?
    Zu jeder anderen Zeit hätte der Gedanke ihn in Panik versetzt, aber im Augenblick schien sein Gehirn so wenig zu reagieren wie sein Körper. Warum hatte er Kolabatis Hilfe nicht angenommen, nicht einmal für ein paar Minuten? War das eine großartige Geste gewesen? Was versuchte er damit zu beweisen, dass er hier herumsaß und mit seinem Blut den Stuhl und den Teppich ruinierte? Er konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Es war kalt hier – eine klamme Kälte, die sich bis in die Knochen fraß. Er ignorierte sie und dachte  über die letzten Stunden nach. Er hatte gute Arbeit geleistet … wahrscheinlich hatte er ganz Indien vor einer Katastrophe bewahrt. Nicht dass ihm Indien etwas bedeutete. Das taten nur Gia und Vicky. Er hatte …
    Das Telefon klingelte.
    Er konnte beim besten Willen nicht abnehmen.
    Wer war das wohl – Gia? Vielleicht. Vielleicht fragte sie sich, wo er blieb. Er hoffte es. Vielleicht würde sie kommen, um nach ihm zu sehen. Vielleicht kam sie sogar noch rechtzeitig. Auch das hoffte er. Er wollte nicht sterben. Er wollte noch viel Zeit mit Gia und Vicky verbringen. Und er wollte diese Nacht in Erinnerung behalten. Er hatte heute Nacht etwas bewirkt. Er hatte die Welt verändert. Selbst sein Vater würde stolz sein … wenn er es ihm erzählen könnte.
    Er schloss die Augen – es war einfach zu mühselig, sie offen zu halten – und wartete.

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