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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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welchem Jahr befinden wir uns, wo arbeiten Sie? Er hörte ihr Herz ab und checkte erneut ihren Blutdruck. Sie hob die Hand und entdeckte eine Kanüle. „Wir haben Ihnen einen Zugang gelegt, falls wir Ihnen Medikamente geben müssen. Haben Sie Asthma? Allergien?“
    Es war der reine Instinkt, der sie dazu veranlasste, sich aufzurichten. „Nein, alles in Ordnung, ich bin nur einfach …“
    Er drückte sie vorsichtig an der Schulter wieder zurück auf die Trage. „Wir sind bald da, Miss Matlock. Vertrauen Sie mir. Sie müssen kurz zum Arzt.“ Sie beobachtete, wie er nach der Kanüle fasste und etwas hineinspritzte. Dann lachte er unglücklich. „Diese Küche“, stieß er schnaubend hervor. „Wahrscheinlich betrete ich nie wieder ein Restaurant …“
    „Wie?“
    „Im Ernst“, meinte er. „Da sind Sanitäter in der Küche, und die Leute schreien sich was wegen des Spinats zu und steigen einfach über uns! Machen die denn nicht mal dann eine Pause, wenn der Chefkoch vielleicht einen Herzinfarkt hat?“
    Sie legte ihre Hand auf die Brust, und ihr Blick wurde panisch. „Habe ich einen Herzinfarkt?“
    „Nee, ich glaube nicht. Sie sind jetzt stabil. Allerdings haben Sie ein paar bemerkenswerte Symptome. Einer der Köche hat gesagt, dass Sie sich an die Brust gegriffen haben und Schwierigkeiten beim Atmen hatten. Sie müssen erst zum Notarzt, bevor Sie irgendwohin dürfen. Ernsthaft, diese Küche ist ein Irrenhaus.“
    Plötzlich war sie sehr müde und ließ sich auf die Liege zurückfallen. „Ja, erzählen Sie mir mehr davon.“
    „Stehen Sie die ganze Zeit unter so einem Stress?“, erkundigte sich der Sanitäter.
    Sie nickte, aber was sie dachte, war: Bis auf dass mich Lucas Frau aufgesucht hat, war das ein ziemlich normaler Abend.
    Er lachte hohl. „Unglaublich. Ich musste die Küche räumen lassen …“
    „Was?“
    „Ich habe ihnen gesagt, sie sollen die Herde und Öfen ausstellen und sich zum Teufel scheren oder ich würde die Polizei rufen, um sie aus der Küche entfernen zu lassen“, fuhr er fort „Die Sache ist die, dass eine Menge Leute stressige Jobs haben – Chirurgen, Aktienhändler, Piloten. Doch ich würde niemals in so einer Küche arbeiten.“
    „Kochen Sie nicht gerne?“, fragte sie ihn erschöpft.
    „Ich koche sehr gerne. Ich wette, ich bin der beste Koch des Hauses.“
    Jetzt grinste er. „In der Feuerwehrzentrale. Und natürlich ist es auch stressig als Rettungsassistent. Allerdings habe ich den wesentlichen Unterschied sofort bemerkt, kaum dass ich die Küche betreten hatte. Wir arbeiten als Team. Und wir verlassen uns aufeinander.“
    Kelly wurde schwummrig. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten. „Haben Sie mir etwas gegeben?“
    „Valium“, erklärte er. „Der Notarzt wollte es so. Es wird Sie ein bisschen zur Ruhe kommen lassen. Sie sind aufgeregt, was die Ursache für den schnellen Puls und den hohen Blutdruck sein könnte.“
    „Wir arbeiten auch als Team. Wir sind eine Fünfsterneküche …“
    „Ja, doch in Ihrem Team werden die Schwachen ausgegrenzt. Das kann einem ganz schön zusetzen.“
    „Hm. Und das Valium ändert etwas daran.“
    Er lächelte. „Schlafen Sie ein wenig. Wir sind fast da.“
    „Haben Sie meine Handtasche?“, fragte sie. „Kann ich mein Handy kriegen?“
    „Wir bringen Sie erst mal in die Notaufnahme und lassen erst einmal die Ärzte einen Blick auf Sie werfen“, erklärte er. „Dann erledigen wir das mit dem Telefon später. Sie sind jetzt sowieso zu kaputt, als dass Sie es sinnvoll nutzen könnten.“
    Offensichtlich starb sie nicht. Jedenfalls noch nicht. Und sie hatte ihr Handy immer noch nicht wieder. Es musste ihr aus der Tasche gefallen sein, während sie in die Ambulanz gebracht worden war.
    Nach fünf Stunden in der Notaufnahme hatte man sie schließlich wieder nach Hause entlassen. Sie hatte Kontrolltermine für einen Stresstest beim Kardiologen vereinbart und wegen einer generellen Untersuchung beim Internisten und um ihren erhöhten Blutdruck checken zu lassen, der möglicherweise stressbedingt war. Die Blutuntersuchung hatte ergeben, dass sie außerdem unter einer Anämie litt; ihr Schädel-CT war negativ – keine Gehirnerschütterung.
    Trotzdem ging sie am nächsten Morgen als Erstes ins Restaurant, da sie ihr Telefon suchen wollte. Als sie es nicht finden konnte, rief sie Philip zu Hause an und weckte ihn.
    „Wer hat den Rettungssanitätern meine Handtasche gegeben?“, wollte sie von ihm wissen.
    „Ich“,
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