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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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davon haben. Sie sind gezwungen, sich einzuschränken und ein einfaches Leben zu führen. Und traurigerweise sind sie meinen Kindern nicht willkommen. Wie Sie sich sicher denken können, gefällt es ihnen gar nicht, dass ihr Vater sich nicht im Griff hat. Sie halten sehr loyal zu mir.“
    „Mrs Brazzi, ich wollte von solchen Dingen wie außereheliche Kinder eigentlich gar nichts wissen, denn das empfinde ich als zu vertraulich. Ich rede mit Luca über Rezepte und Menüfolgen, Restauranttipps und Karrieremöglichkeiten. Er ist mein Mentor und Freund, aber nicht mein …“
    „Sparen Sie es sich, Ms Matlock. Ich wäre sicher nicht so lange mit Luca zusammen, wenn ich so naiv wäre. Sie rufen ihn mehrmals am Tag an!“
    „Das sind Rückrufe“, beharrte Kelly. Das entsprach der Wahrheit – falls sie häufiger miteinander telefonierten, dann, weil sie seine Fragen beantwortete. Sie hatte nie von sich aus zum Hörer gegriffen. Sie wollte nicht bedauernswert oder verzweifelt erscheinen. „Ich würde ihn nie nerven wollen! Er ist ein viel beschäftigter Mann!“
    Olivia beugte sich näher zu ihr. „Ich habe die Telefonliste gesehen, meine Liebe. Ich weiß, dass Sie in meinen Ehemann verliebt sind, und das müssen wir beenden. Und zwar sofort.“
    Na gut, dachte Kelly. Die Beziehung, falls man es so bezeichnen konnte, würde hiermit vorbei sein. Doch ihr missfiel, dass sie vollkommen falsch eingeschätzt wurde, dass ihr zum Beispiel zugetraut wurde, hinter Lucas Geld her zu sein. Luca hatte ihr erklärt, dass er und Olivia getrennte Wege gingen, auch wenn sie noch unter einem Dach wohnten. Dass sie schon seit gut zwanzig Jahren nicht mehr im selben Bett schliefen, dass sie nur noch wegen der Kinder und aus gesellschaftlichen Gründen zusammenblieben. Kelly war nie seine Geliebte gewesen!
    All das war bereits gesagt worden. Dennoch hatte sich Kelly schon seit Langem eingestehen müssen, dass ihr Verhältnis zu ihm nicht ganz so unschuldig war, wie sie vorgab. Luca umwarb sie mit Essen und Worten, behauptete, sich in sie verliebt zu haben, beteuerte, dass er sie liebte. Und obwohl sie deutlich gemacht hatte, dass sie sich nicht mit einem verheirateten Mann einlassen würde, saugte sie sein Lob und seine Bewunderung in sich auf wie ein bedürftiges kleines Hündchen.
    Trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, was Olivia Brazzi zu der Annahme verleitet hatte, Kelly hätte eine sexuelle Beziehung mit ihrem Mann.
    Kelly wollte sie hinhalten, bis sie mit Luca gesprochen und herausgefunden hatte, was da ablief. „Im Ernst, Mrs Brazzi, ich würde Ihre Familie niemals auseinanderreißen wollen. Luca hätte Ihnen die Unannehmlichkeit, hierherzukommen, um mit mir zu reden, ersparen müssen. Falls er mir erklären würde, es wäre das Beste, wenn wir nicht mehr miteinander befreundet wären, würde ich es tatsächlich verstehen. Er ist nicht meine Geisel.“
    Doch was hatte Mrs Brazzi gesagt – Vorliebe für Blondinen, viele Eroberungen, außereheliche Kinder? Nichts davon entsprach dem, was Luca ihr erzählt hatte.
    Natürlich nicht, schalt sie sich selbst. Welch eine Überraschung.
    Olivia lachte. „Was denken Sie denn, wer mich geschickt hat, Schätzchen? Es ist nicht das erste Mal, dass ich hinter ihm herräumen muss.“
    „Sind Sie verrückt?“ Kelly erhob die Stimme, bevor sie sich bremsen konnte.
    „Mir ist bewusst, dass ein nicht gerade höflicher Ton in der Küche weit verbreitet ist.“ Olivia sah sie finster an. „Glauben Sie mir, ich habe das an mir selbst auch schon einige Male beobachtet, aber es ist nicht besonders liebenswürdig. Ja, Luca hat mich geschickt, damit ich mit Ihnen spreche. Er hat angenommen, dass Sie es begreifen, wenn ich mit Ihnen redete.“
    „Und genau das verstehe ich nicht. Weshalb sollte er so mit mir umgehen? Ich bin mit Sicherheit keine Gefahr für Sie.“ Kelly schüttelte den Kopf. „Er müsste mir doch nur sagen, dass Ihnen unsere Freundschaft nicht gefällt, und dann würde zwischen uns Funkstille herrschen.“
    „Netter Versuch, Schätzchen“, erwiderte Olivia. „Während er letzte Nacht im Badezimmer war, habe ich mir sein Telefon vom Nachttisch geschnappt und es mir mal genauer angesehen. Ich fand jede Menge Anrufe der letzten Wochen, ein paar sehr sexy Nachrichten von Ihnen. Er hatte sie noch nicht alle gelöscht. Wir haben gestritten. Wir haben verhandelt. Er hat mir ein Angebot gemacht – wenn ich Sie bitten würde, ihn in Ruhe zu lassen, würde er aufhören, Ihre
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