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Hamam - Kolats Zaubertrank

Hamam - Kolats Zaubertrank

Titel: Hamam - Kolats Zaubertrank
Autoren: Karola Cantor
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Kräuter- und Heilkunde mächtige Frau erbettelt von dem unerfahrenen Mönch etwas Nahrung für sich und ihre zwei Kinder und zwischen den Beiden entwickelt sich eine prickelnde, spannungsgeladene Liebesbeziehung. Tessa führt Claudius in die Hohe Schule der Liebe ein, während er sie an den kulinarischen Freuden der Klosterküche teilhaben lässt.
    Leider bleibt ihr pikantes Abenteuer nicht unentdeckt und Tessa wird der Hexerei und Teufelsbuhlschaft bezichtigt. Aber diese Hexe weiß sich zu wehren!

    Leseprobe:

Aus Kapitel 1:

    Freitag, 5. Mai 1645

    „Ja wo kommst du denn her? Wirst doch nicht etwa deinen Reiter abgesetzt haben?“
    Pater Benedict verrichtete gerade seinen Dienst an der Klosterpforte, als er unversehens eine rotbraune Fuchsstute erblickte, die in aller Seelenruhe mit klackernden Hufschlägen das Kopfsteinpflaster hinunter zockelte, das zu den Stallungen der Abtei führte. Benedict ergriff die Stute am Zügel, tätschelte ihr freundlich den Hals und rief nach einem Novizen, der gerade im Klostergarten damit beschäftigt war, ein Kräuterbeet anzulegen.
    „He, Elias, bring die Stute in den Stall und sattele sie ab. Wenn du sie versorgt hast, suche nach Abt Gregor und richte ihm aus, dass Bruder Innozenz vom Pferd gefallen ist. Sag ihm, er sei noch nicht ins Kloster zurückgekehrt. Vielleicht kommt er ja gleich hinterher gehumpelt. Aber wenn nicht, sollten wir vielleicht einen Suchtrupp nach ihm ausschicken. Könnte sein, dass er mit gebrochenen Beinen irgendwo im Wald liegt.“

    Es war später Nachmittag, die Sonne war seit einer Stunde hinter den westlich gelegenen Hügeln verschwunden und die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Abt Gregor ließ die Satteltaschen des Pferdes untersuchen und als er feststellte, dass diese noch prall gefüllt waren, ging auch er davon aus, dass der Mönch vom Pferd gestürzt war. Er wartete noch eine halbe Stunde ab und als Innozenz dann immer noch nicht zurückgekehrt war, schickte er einen berittenen Suchtrupp los, um nach ihm Ausschau zu halten. Nach einer Stunde kehrten die Männer unverrichteter Dinge zurück. Es war dunkel geworden und sie hatten ihren Mitbruder nirgendwo entdecken können.
    „Möglicherweise hat er zu viel getrunken und ist vom Wege abgekommen“, meinte der Truppführer, „oder er ist einen Abhang an der Prüm herabgestürzt und liegt jetzt irgendwo im kalten Wasser. Aber ohne Fackeln und weitere Verstärkung können wir in der Dunkelheit nichts mehr ausrichten. Wir bräuchten auf jeden Fall noch ein paar Männer, die am Flussufer entlang suchen helfen.“
    Der Abt war mittlerweile überzeugt davon, dass ein Unglück geschehen war und stellte den Reitern einen mit Fackeln ausgerüsteten Fußtrupp zur Seite. Die Männer sollten entlang des Hochwasser führenden Flusses und in den vom Hauptweg abzweigenden Pfaden nach dem Vermissten suchen. Einen der Reiter schickte er vor, die Dorfbewohner mobil zu machen, um den Suchtrupp zu verstärken. Auch für sich selber ließ er ein Pferd satteln und schloss sich der Reiterstaffel an.
    Während die Männer ihre Suche fortsetzten, hallten ihre Rufe an den Felswänden wider und die am Ufer irrlichternden Fackeln reflektierten ihr Licht im Wasser des reißenden Flusses und warfen gespenstische Schatten zwischen Büschen und Bäumen des nächtlichen Waldes. „Eigentlich ein romantisches Bild“, dachte Gregor bei sich, „wäre der Anlass des Fackelzuges bloß nicht so verdammt ernst“. Bruder Innozenz war sein engster Vertrauter im Kloster Eichenborn und einer der Wenigen, mit denen er überhaupt eine freundschaftliche Beziehung führte.
    Weit nach Mitternacht brach der Abt die Suchaktion ab und beorderte seine Männer zurück in die Abtei. „Wir werden hier in der Dunkelheit nichts mehr ausrichten. Legt euch noch ein paar Stunden zum Schlafen. Gleich morgen früh nach den Vigilien werden wir die Suche fortsetzen.“ Den Dorfbewohnern trug er auf, sich beim ersten Hahnenschrei von ihren Strohsäcken zu erheben und sich weiter auf die Suche nach dem Vermissten zu machen.
    Gleich nach dem Frühgebet am folgenden Morgen setzte sich ein berittener Trupp mit Abt Gregor an der Spitze in Bewegung, um die Suche wieder aufzunehmen; unter ihnen auch Bruder Andreas, der Arzt der Abtei. Als die Männer den Weg am Ufer des Flusses entlang trabten, kam ihnen ein junger Bauernbursche entgegengelaufen. Der Junge war ungefähr 12 Jahre alt und von schlaksigem Körperbau. Sein Gesicht war leichenblass und an den
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