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Hamam - Kolats Zaubertrank

Hamam - Kolats Zaubertrank

Titel: Hamam - Kolats Zaubertrank
Autoren: Karola Cantor
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mehr eingehen würde.
    Bei Marla lagen die Dinge etwas anders. Bis vor kurzem glaubte sie noch an die große Liebe und war überzeugt, diese in Jonas gefunden zu haben. Doch nach acht Jahren trauten Zusammenlebens fand sie heraus, dass er sie nach Strich und Faden hintergangen hatte. Er spielte ihr beruflich etwas vor, übervorteilte sie in finanzieller Hinsicht und betrog sie schon seit geraumer Zeit mit einer ehemaligen Freundin von ihr.
    In der schwierigen Zeit, die danach folgte, stand Luisa ihrer Freundin immer bei. Nach der Trennung half sie ihr beim Umzug in eine andere Wohnung und unterstützte sie, wo immer sie benötigt wurde.
    Als es Marla nach einigen Monaten wieder etwas besser ging, beschlossen die Freundinnen, sich mit einem Verwöhnwochenende zu belohnen. Marla hatte anfangs zwar keine richtige Lust, weg zu fahren, schließlich aber doch zugestimmt, dass Luisa ein Wellness-Hotel buchen könne.
    Und so lagen die Beiden nun zusammen auf ihrem Balkon in der warmen Sonne und ließen sich den Riesling schmecken, der hier in der Gegend angebaut wurde.

    „Hör mal Luisa, kannst Du Dich an den knackigen Empfangschef von eben erinnern?“
    „Klar, so einen übersehe ich doch nicht“, lächelte sie ihre Freundin an.
    „Als ich eben unten war, um das Auto zu parken, da meinte er zu mir, dass er für jeden von uns eine Behandlung im orientalischen Bereich des SPA reserviert hätte. Und dann lächelte er mich schelmisch an und meinte, der Masseur würde uns jeden Wunsch von den Augen ablesen. Was er damit wohl gemeint hatte? Ohlalaa!“, kicherte sie!“
    „Süße, wenn der Masseur nur im Entferntesten so gut ausschaut wie der Empfangschef, dann wüsste ich sehr wohl, welchen Wunsch er mir erfüllen könnte! Und im sinnlichen Flair eines orientalischen Bades allemal“.
    Luisa sah ihre Freundin an und registrierte erfreut, dass diese wieder lachen konnte und das strahlende Leuchten in ihre Augen zurückgekehrt war. Marla bemerkte, dass ihre Freundin sie anschaute.
    „Wie geht es denn bei Dir zuhause, meine Süße?“ fragte sie, schon leicht beschwipst.
    „Ach, Du weißt ja, dass wir kaum Zeit füreinander haben und im Bett ist es auch nicht mehr so prickelnd, wie es mal war“, antwortete Luisa mit unverblümter Offenheit.

    Marla wusste um die Unzufriedenheit ihrer Freundin und es war ihr auch bekannt, dass diese schon einige Male ihre Befriedigung in fremden Männerarmen gesucht hatte. Das entsprach zwar nicht ihren eigenen Vorstellungen von einer Zweierbeziehung, sie akzeptierte es aber ohne Vorurteile. Nach den desaströsen Erfahrungen, die sie gemacht hatte, konnte sie sogar gut verstehen, dass sich Luisa anderen Männern zuwandte.
    „Ich bin jetzt schon ein halbes Jahr getrennt“, sagte Marla nachdenklich, “und ich will mit Männern erst mal nichts mehr zu tun haben. Aber mir fehlen die Wärme und die Geborgenheit, und vor allem fehlt mir der Sex!“
    Luisa sah ihre Freundin erstaunt an: “Sex ist doch nicht abhängig von einer festen Beziehung zu einem Mann. Entspannen kann man doch auch mit sich selbst. Dazu braucht es nicht unbedingt einen männlichen Gegenpart. Aber wenn Du scharf drauf bist, dann such Dir doch einfach mal ein Blind Date. Es gibt im Netz genügend Agenturen, die Seitensprünge oder One-Night-Stands vermitteln. Du brauchst ja nicht gleich wieder in eine feste Bindung hinein zu schlittern!“, dozierte sie und nippte an ihrem Glas.
    „Ich weiß nicht, ob das für mich das Richtige wäre“, entgegnete Marla.
    „Versuch es doch einfach mal, verlieren kannst Du nichts dabei.“
    Marla nahm einen Schluck aus ihrem Glas und schaute ihre Freundin nachdenklich an, als es dezent an der Tür klopfte. Der Zimmerkellner betrat den Raum. Auf einem silbernen Tablett balancierte er zwei Sweet Temptation , einen für seine aphrodisierende Wirkung bekannten Cocktail.
    „Mit freundlicher Empfehlung vom Empfangschef“, dienerte er und stellte die Gläser auf dem Tischchen zwischen den beiden Frauen ab. Er überreichte Luisa ein Kärtchen und sagte:
    „Ihre Behandlungen im Hamam sind für 16.30 Uhr terminiert. Wäre Ihnen das recht?“
    „Ja, ich denke das passt“, entgegnete Luisa und drückte dem Kellner ein Trinkgeld in die Hand.
    Marla schaute auf ihre Uhr.
    “Das wäre in 45 Minuten. Sind unsere Behandlungen zur gleichen Zeit?“
    „Sieht ganz danach aus.“
    „Perfekt, dann stoßen wir jetzt mal auf eine anregende Massage an. Wer weiß, was der Abend noch so bringt!“
    Luisa
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