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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
Autoren: Diana E. Grant
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ich ihm immer wieder zu erklären versucht, dass ich meine stolzen Achtundfünfzig schon seit unendlich vielen Jahren konsequent gehalten habe.
    Aber, aber, aber ... alle im Umkreis befindlichen Messstationen brachten dasselbe niederschmetternde Endresultat mit der Ziffernkombination sechs-drei hervor. Folglich würde ich gegenwärtig sogar äußerst leise behaupten, dass ich sportlich bin. 13
    Meine Brüste sind, laut Riccardo 14 , gut proportioniert. Sie sind nicht allzu üppig, aber auch keinesfalls zu übersehen. (Allerdings haben sich die Schwestern offensichtlich ein paar der überflüssigen Quäntchen einverleibt, den meine BHs sind nun spürbar meeehr ausgefüllt!)
    Zu meinen weiteren förderlichen Eigenschaften zählen unweigerlich meine Unkompliziertheit und meine Flexibilität. 15
    Meine Berufsbezeichnung: Chef de rang (heißt, ohne Fachsimpelei, einfach: Serviererin mit Inkasso – hört sich nur andersherum vielversprechender und interessanter an).
    Ich lebe seit geraumer Zeit in einer WG, bin überaus ausgeglichen, pflege meine Frauenfreundschaften, dazu zählen Nike (beste Mitbewohnerin), Elvira (beste Arbeitskollegin), Alex (beste Ex-Arbeitskollegin) und Caro (beste Freundin), ebenso wie meine Schwulenfreundschaften, welche aus Riccardo (dem Geschäftsführer des Passepartout) und Raffael (mein Arbeitskollege und zugleich Riccardos Freund) bestehen, wobei Letztere überdies noch zu unseren liebenswürdigen und allzeit hilfsbereiten Nachbarn (zweiter Stock) zählen.
     
     
    Wenn(dieser Punkt ist rein hypothetisch) ich gegebenenfalls meine Angelrute auspacken würde, dann ... ja dann müsste mir wohl folgender Fisch ins Netz gehen:
    Groß gewachsen 16
    Dunkle Haare und treue, rehbraune Äuglein 17
    Rückenansicht mit vier knackigen Buchstaben 18
    Gepflegte Hände 19
     
    Weiters müsste mein Fischlein gute Umgangsformen haben, er sollte humorvoll und geistreich sein, und der mannstolle Hecht dürfte auf keinen Fall ein Geizkragen sein. 20
    Und, eins nicht zu vergessen: Gesucht wird ein NR-Typ. 21
     
     
    Aber in der Adventzeit bleibt zugegeben nicht viel Zeit zum Entspannen und um hinter Tagträumen herzusprinten, da einen der Alltag allerorts ziemlich rasch einholt. Daher schiebe ich die Gedanken von einer Happy Family zügig beiseite. Ich wage mich mit dieser »negativen Familienprognostik« (zumindest für meine Mutter. Dabei sollte sie froh sein, wenn ich ihr die Definition »Großmutter« noch laaange ersparen kann!) kaum mehr nach Hause, da seitens meiner Eltern die Frage nach einer funktionierenden Partnerschaft und nach kleinen Quälgeistern lauter und lauter wird.
    Falls sich bei mir das Bedürfnis nach schreienden, quietschenden, quengeligen Erdenbewohnern einstellt, dann besuche ich meine ehemalige Kollegin, die ihre drei Rabauken liebend gerne für die Dauer eines Nachmittags herborgt. Nach Rückgabe der Kinder bin ich zumeist fix und fertig. Ich brauche Stunden, um mich von den Strapazen des fortwährenden Hochhebens, des kontinuierlichen Herumtragens, des permanenten Töpfchengehens, des darauf folgenden Händewaschens, des konstanten Streitschlichtens, bis zu meiner Erschöpfung reichenden Spielens, et cetera, erholen zu können. Kinder mit Rückgaberecht. Das ist absolut genial.
    Ich gebe ja zu, dass beinahe alle meine ehemaligen Schulfreundinnen verheiratet sind und eine Schar Kinder vorzuweisen haben. Aber sind sie deswegen glücklicher als ich? Nur weil sie auf Partys Fotos von ihren Kleinen und einen Ehemann präsentieren können. 22
    Ich schwanke nach dem Besuch des Passepartout etwas lädiert ins Bett. Riccardo hat uns nach dem köstlichen Proseccoaperitif mit meisterhaft gemixten Caipiroska con Fragola verwöhnt. Ich habe die Auswirkung dieses hervorragenden Gebräus bedauerlicherweise erst im Freien bemerkt. Zum Glück konnten Nike und ich uns gegenseitig stützen und das wankelmütige Schiff in die richtige Richtung manövrieren. Ich bin schon gespannt, wie Elvira morgen aus der Wäsche guckt. Sie hat mindestens drei Gläser mehr als ich hinuntergekippt und verträgt Alkohol nur tageweise gut.
     
     
    Morgen – oh, muss mich korrekterweise sofort berichtigen – heute ist der erste Adventsamstag und mitunter bestimmt einer der schlimmsten Tage des Jahres. Alle hetzen ruhelos von einem Shop zum anderen, suchen krampfhaft nach irgendwelchen unsinnigen Weihnachtsgeschenken, die schlussendlich sowieso niemand braucht 23 und dann kommen sie total überladen und abgekämpft ins
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