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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Ich würde ihn ja später auf der Hochzeit sehen.
    Mein Magen begann zu flattern, als wäre er Gastgeber eines Tanzwettbewerbs.

85
    Rachel und ich machten uns in unserem Zimmer fertig. Nachdem die Damen für das Make-up und die Frisuren gegangen waren, standen wir beide vor dem wandfüllenden Spiegel.
    »Ach, Sarah, hast du der Dame die CD mit dem Lied gegeben, zu dem wir hereinkommen?«

    »Du meinst I Still Haven’t Found What I’m Looking For ?«
    »Sarah!«
    »Oder meintest du Road to Hell ?«
    »Sarah, es ist mir ernst damit. Hast du …«
    »Was denn? Fifty Ways to Leave Your Lover ?«
    »Ich höre gar nicht hin. Ich weiß, dass du es gemacht hast.«
    »Ja, ich habe Love Is a Battlefield heute Morgen nach unten gebracht und der Dame gegeben.«
    »Ich werde jetzt nicht darauf eingehen, weil es sonst ewig so weitergehen wird. Hast du Eamonn gesehen?«
    »Ja, und er sieht schneidig aus.«
    »So ist das also«, sagte sie und betrachtete ihr Spiegelbild. »Ich heirate.«
    Rachel trug ein langes cremefarbenes Kleid. Aber ohne jede Ähnlichkeit zur Klorollendame. Es hatte ein Korsagenoberteil, das mit alter Spitze besetzt war, die auch den Saum des weich fließenden Rocks schmückte. Sie wirkte elegant und unaufdringlich. Ihr Haar trug sie offen und leicht gewellt, darauf einen Kranz aus frischen Blumen.
    »Du siehst absolut umwerfend aus.«
    »Tun wir beide«, sagte Rachel und lächelte mich im Spiegel an.
    Ausgerüstet mit dem Wissen, dass Leo nicht der Wichser war, für den ich ihn noch vor Kurzem gehalten hatte, gab ich mir besondere Mühe beim Herausputzen. Ich trug das blaue Kleid, das ich an dem Abend bei Dolph getragen hatte. Für mich war das Leos Kleid. Rachel und ich hatten uns nach einer Alternative umgeschaut, aber nichts annähernd Schönes gefunden. Also hatten wir es
reinigen und den kleinen Riss kunststopfen lassen, den Leos Hecke an jenem Morgen danach hinterlassen hatte. Rachel bestand darauf, dass mein Make-up von ihrer Visagistin gemacht wurde. Und so hatte ich Smoky Eyes, obwohl ich wusste, dass die Wimperntusche schon in einer halben Stunde meine Wangen hinunterfließen würde.
    »Was meinst du, habe ich bei einem Typen, den ich in einer internationalen Zeitschrift verunglimpft habe, noch eine Chance?«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber wenn man so aussieht wie du heute, kann man vermutlich seine Mutter ein Miststück nennen und käme trotzdem gut dabei weg.«
    »Vielleicht bringe ich Erins Dad dazu, speziell für mich eine Andacht abzuhalten.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Ist mein kleines Mädchen fertig?«
    Das war Rachels Dad, der sie für die Zeremonie die Treppe hinunterbegleiten würde.
    »O Mist. Es wird tatsächlich ernst«, japste sie.
    »Hm. Du heiratest einen wunderbaren Mann an einem wunderschönen Ort. Ist doch wunderbar, oder?«
    »Hältst du es für eine gute Idee? Du weißt schon, im Moment?«, flüsterte sie.
    Ich wollte eigentlich sagen: »Sei nicht so ein Dummkopf«, aber ich tat es nicht.
    Ich bremste mich.
    »Ja«, sagte ich stattdessen und sie lächelte.

86
    Es gibt nichts Schöneres als eine Hochzeit. Es ist eine Orgie der Liebe. Ein Fest der Seele. Eine Explosion des Wohlwollens. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich jeden Samstag, wenn nicht gerade X-Factor im Fernsehen läuft, auf eine Hochzeit gehen.
    Eamonns und Rachels Hochzeitszeremonie war jedoch so wunderschön, dass ich vor Freude darüber, daran teilnehmen zu dürfen, gerne für immer auf X-Factor verzichtet hätte. Keiner hätte die beiden perfekter trauen können als Erins Dad.
    »Ich lernte Rachel vor einigen Jahren kennen, als sie meine Kirche in New York besuchte«, begann Mr. Schneider.
    Die Menge brach in »Ahs« aus, und Rachels Granny sagte laut: »Sie war auf einer Klosterschule, sie ist sehr religiös.«
    Rachel drehte sich schockiert zu mir um und verzog das Gesicht, während ich meine Wangen einsog. Dann schaute ich Erin an. Ihre Augen wurden groß, und ihr Mund öffnete sich, und ich konnte genau verfolgen, wie bei ihr der Groschen fiel, und sie wusste, wann sie Rachel schon mal begegnet war.
    »Ich war angetan von ihrem Temperament und ihrer Lust … am Leben«, fuhr Mr. Schneider fort. »Das Vergnügen, Eamonn kennenzulernen, hatte ich erst vor Kurzem, als er meine Tochter für seinen letzten Film castete. Ich kann nicht genug betonen, wie glücklich ich mich schätze, an diesem wunderschönen Ort hier in England
zu sein, um diese beiden Menschen in der Ehe zu vereinen. Das Leben hat
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