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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter
Autoren: Susan Geason
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hat Leo jetzt eigentlich gesehen, daß er zu einer solchen Gefahr für Ihren Mann wurde? Und erzählen Sie mir bloß nicht, daß Sie es nicht wüßten: Leo hat sich von dem Augenblick, in dem es passiert ist, an Ihrer Brust ausgeweint. Er redet übrigens wie ein Wasserfall und ist dabei, einen Deal mit der Anklagevertretung auszuhandeln; Sie können mir also ruhig sagen, wie sich die Geschichte aus Ihrer Sicht darstellt.«
    »Er redet?«
    »Yeah, ich habe gehört, daß er wahrscheinlich in den Genuß der Kronzeugenregelung kommt.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Dianne, ich verwette mein letztes Geld, daß das Mordauto über und über mit seinen Fingerabdrücken bepflastert ist. Es ist seine einzige Chance.«
    Das überzeugte sie. »Als Matt begriff, daß Selwyn tot war, ist er in Panik geraten und hat Greely angerufen und ihm aufgetragen, einen Wagen zu organisieren und zum Haus zu bringen. Greely war bei seiner Ankunft sternhagelblau, und da Matt befürchtete, daß ihn die Bullen schnappen würden, hat er Leo angerufen und dazu bequatscht herüberzukommen, das Auto zu holen und irgendwo abzustellen. Ich vermute, daß sich Leo so seine Gedanken gemacht hat, aber ich glaube nicht, daß ihm vor der Entdeckung des Wagens bewußt war, daß man ihn hereingelegt und dazu gebracht hatte, eine Leiche verschwinden zu lassen.«
    »Und als Greely zu seinen Ahnen abgeritten ist, hat Leo plötzlich das große Frackschoßsausen gekriegt.«
    »Hätten Sie das etwa nicht?«
    »Und dann begann die Sache mit den Autobomben.«
    »Leo hätte sein verdammtes Hirn schon ein bißchen mehr anstrengen können«, sagte Dianne. »Matt rastet aus, wenn man ihm derartig auf die Zehen steigt.«
    »Leo hat seinen Wagen gar nicht abgefackelt, Dianne.«
    Sie wirkte verwirrt. »Wer hätte denn sonst ein Interesse daran gehabt, das zu tun?«
    »Ein Freund von Selwyn«, sagte ich. Ich hatte schon immer den Verdacht gehabt, daß Luther hinter dem Anschlag auf den Mercedes von Matt Simmons steckte, und Diannes Geschichte machte daraus eine traurige Gewißheit. Ich war wahrscheinlich auf demselben Motorrad nach Coogee gefahren, das der Zeuge am Tatort gehört hatte.
    »Wer?«
    »Das ist jetzt wohl kaum mehr von Bedeutung. Einige von uns wollten die Dinge ins Rollen bringen.«
    Sie lächelte mich flüchtig an. »Tja, das ist Ihnen voll und ganz gelungen. Von dem Zeitpunkt an hat Leo mich bedrängt, ihm Geld für seine Flucht zu beschaffen. Er war stinksauer, als ich bloß zehn Riesen flüssigmachen konnte. Er glaubt, bei reichen Leuten lägen die Tausender nur so im Haus herum.«
    Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihr auf die Hühneraugen zu treten. »Anstelle von Leichen, meinen Sie, oder? Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn man mit einem Mörder zusammenlebt?«
    Dianne lachte entrüstet auf und ließ sich zurücksinken: »Mein Gott, Sie sind ja wirklich ein Kotzbrocken, wie? Die Antwort lautet kurz und knapp, daß es mir nicht besonders gefällt. Sobald sich der ganze Trubel erst einmal gelegt hat, verziehe ich mich.«
    »Mit der Hälfte der Beute.«
    »Die habe ich mir redlich verdient, glauben Sie mir.«
    »Dann wollen Sie Ihren Mann also im Stich lassen?«
    »Ich werde vor Gericht seine Hand halten und darauf beharren, daß er zu Unrecht auf der Anklagebank sitzt — soviel bin ich ihm schuldig — , aber sobald er eingebuchtet wird, haue ich ab. Janice und Marlene können ihn im Gefängnis besuchen. Es ist höchste Zeit, daß sie etwas für ihr Unterhaltsgeld tun.«
    »Seien Sie lieber vorsichtig, Dianne, er zahlt es Ihnen vielleicht mit gleicher Münze heim.«
    »Wie denn? Ich habe für beide Morde ein Alibi, und ich werde alles abstreiten. Dann steht sein Wort gegen meins.«
    Es schien das Risiko durchaus wert zu sein. Sie würde die Hälfte von Simmons’ irdischen Gütern und das Crash Trough bekommen. Es sei denn, Linda Baker brachte ihre Mutter dazu, sich daran festzuklammern.
    »Sie sind aber noch nicht ganz aus dem Schneider, Dianne. Ich hasse es, so ein Spielverderber zu sein, aber Sie werden ihnen sagen müssen, daß Sie und Leo verheiratet waren.«
    Für einen Moment flackerte Hoffnung auf: »Sie meinen, Leo hat es ihnen nicht erzählt?«
    »Nein, er bildet sich wahrscheinlich ein, daß er Sie so beschützt. Aber er bringt wie üblich alles durcheinander. Wenn Sie den Zaster im Auftrag von Matt abgeliefert haben, sind Sie eine Mitschuldige, die ihm bei der Bestechung eines Zeugen geholfen hat; wenn Sie das Geld dagegen
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