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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter
Autoren: Susan Geason
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ansonsten aber nicht sehr weit vom Fleck bewegt.
    »Und Sie haben an diesem Abend die Hunnen angerufen und ihnen gesagt, wo sich Matt und Leo verabredet hatten?« sagte ich.
    »Ja. Matt hatte den Verdacht, daß es sich um einen Hinterhalt handelte, aber ich war mir sicher. Ich hatte ein paar Stunden davor mit Leo gesprochen und wußte, daß er nichts in der Richtung im Sinn hatte. Er hatte zuviel Angst. Ich schätze, ich wollte einfach in keinen weiteren Mord verwickelt werden. Diese ganzen Gewalttätigkeiten haben mich langsam fix und fertig gemacht. Ich bin mit derlei aufgewachsen; ich dachte, ich hätte es hinter mir. Ich bin total kaputt. Alles in meinem Leben hat sich in Scheiße verwandelt.«
    Ich ließ diese Bemerkung unkommentiert im Raum stehen. »Wieso haben Sie Leo weiter in Ihrer Nähe geduldet, wenn er Ihnen so auf die Nerven gegangen ist?«
    »Er hat diese Heirat jahrelang als Druckmittel gegen mich eingesetzt. Der Mistkerl hat mich erpreßt.«
    »Warum haben Sie nicht einfach reinen Tisch gemacht und Matt von Ihrer Ehe mit Leo erzählt? Ein jugendlicher Ausrutscher ist doch nicht die Welt.«
    Sie stieß ein freudloses Lachen aus: »Ganz so simpel lief das nun mal nicht. Matt ist zwar ein durch und durch gewöhnlicher Mensch, bildet sich aber unwahrscheinlich viel auf die soziale Stellung ein, zu der er sich hinaufgehangelt hat. Nicht auszudenken, wenn seine heißgeliebten Freunde herausfänden, daß seine Frau mit einem großen, dreckigen Biker voller Tattoos verheiratet war.«
    »Und damit Leo schön brav das Maul hielt, haben Sie zugelassen, daß er das Crash Trough dazu benützt hat, um krumme Dinger mit gestohlenen Autos zu drehen.«
    Dianne warf abwehrend die Hände hoch. »Also, das lasse ich mir von Ihnen wirklich nicht anhängen. Von gestohlenen Autos weiß ich nichts.«
    »Aber Sie wissen eine ganze Menge über die Morde. Erzählen Sie mir, was mit Selwyn passiert ist, Dianne.«
    »Ich weiß nicht, was mit Selwyn passiert ist.«
    »Das ist ja komisch; ich nämlich schon. Es ging um das Betrugsmanöver mit Silk Banner, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte sie, aber allmählich bekam sie ordentlich Schiß.
    »Ich weiß, daß Matt bei dem vierten Rennen in Eagle Farm anstelle von Silk Banner Brown Derby an den Start geschickt hat. Das ist es doch, worum es in diesem ganzen verdammten Fall eigentlich geht, Dianne — das wissen Sie nur zu gut. Selwyn Dixon hat das mit dem Austausch heraus gefunden und Ihren Mann unter Druck gesetzt, weil er ein Stück von dem Kuchen abhaben wollte, und Matt war zu knausrig, um ein entsprechendes Sümmchen lockerzumachen. Deswegen ist Selwyn gestorben. Mensch, wie kann man bloß so bescheuert sein. Fünf Riesen, und der alte Knabe hätte Ihnen aus der Hand gefressen. Es bestand keinerlei Veranlassung, ihn umzubringen.«
    »Ist das der Polizei alles bekannt?« fragte Dianne.
    Ich nickte. Sie seufzte: »Matt schwört, daß es ein Unfall war. Ich weiß es nicht; ich war nicht dabei. Er sagt, er wurde wütend und hat Selwyn eins übergezogen — glauben Sie mir, er kann wirklich fuchsteufelswild werden — , und der alte Kerl ist nicht mehr aufgestanden. Ich glaube nicht, daß er ihn töten wollte.«
    »Warum hat er dann nicht die Bullen verständigt?«
    Schweigen.
    Ich antwortete für sie. »Weil sie sich vermutlich für den Anlaß des Streits interessiert und angefangen hätten, unbequeme Fragen zu stellen. Er konnte es sich nicht leisten, daß überall Polypen herumschnüffelten, während er gerade dabei war, ein Pferderennen zu manipulieren.«
    »Es wäre nie herausgekommen«, sagte Dianne.
    »O doch, das wäre es. Selwyn hat jemanden in die Sache mit dem Rennen eingeweiht. Das war der Ausgangspunkt, von dem wir alles Stück für Stück zusammengesetzt haben...«
    Dianne fiel mir ins Wort: »Sie haben diesen verdammten Erpresserbrief geschickt, nicht wahr?«
    »Yeah, es schien zu diesem Zeitpunkt eine gute Idee zu sein. Ich wußte ja nicht, daß Sie bereits mit Leo im Geschäft waren.«
    »Wen hat Selwyn eingeweiht?« fragte Dianne.
    Ich machte mir erst gar nicht die Mühe, darauf zu antworten. »Es sind schon genug Leute getötet worden, finden Sie nicht auch?«
    »Ich habe noch nie jemanden getötet!«
    »Aber Ihr Mann. Warum mußte er Greely unbedingt loswerden?«
    »Ich weiß es genausowenig wie Sie.«
    Vielleicht stimmte das sogar: Es bestand eine verschwindend kleine Möglichkeit, daß Matt sie aus den Morden herausgehalten hatte. »Was
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