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Hände weg von Zeitmaschinen

Hände weg von Zeitmaschinen

Titel: Hände weg von Zeitmaschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Fluges«, drängte Hallmyer weiter, »gefährdest du die Erde, bis du die Roche-Grenze hinter dir gelassen hast. Selbst wenn nur ein Tropfen des ungezündeten Katalysators auf die Erde zurückfallen wird…«
    »Zum letzten Mal«, sagte Krane grimmig, »der Flammenstrahl der Rakete würde jeden Katalysatortropfen vernichten, jeden einzelnen entwichenen Partikel. Und jetzt laß mich in Ruhe, ich habe noch zu arbeiten!«
    Als Krane ihn zur Tür schob, kreischte Hallmyer auf und schlug mit den Armen um sich. »Ich werde es nicht zulassen!« wiederholte er immer wieder. »Dieses Risiko ist zu groß…«
     
     
    Arbeit? Nein, es war eine reine Freude, am Schiff herumzuhantieren. Es war schön, weil es perfekt war. Es hatte die Anmut einer glänzenden Rüstung, eines gut ausbalancierten, handgeschmiedeten Rapiers, eines Paars Duellpistolen. Krane dachte nicht an Gefahr oder Tod, als er sich die Hände rieb, nachdem die letzten Schaltungen vorgenommen waren.
    Die Rakete stand auf der Startrampe, bereit, in den Himmel hochzusteigen. Dreißig Meter glänzenden Stahls, in dem die Nietköpfe wie Diamanten schimmerten. Zwei Drittel der Rakete wurden von dem Treibstoff und dem Katalysator ausgefüllt, während die oberen Teile die Kammer enthielten, die Krane entwickelt hatte, um dem Gravitationsandruck widerstehen zu können. Die Nase des Raumschiffes bestand aus Naturkristall und sah aus wie das Auge eines Zyklopen, das gen Himmel starrte.
    Nach dieser Reise wird sie sterben, dachte Krane. Sie wird zur Erde zurückkehren und dort in einer Eruption von Feuer und Donner vergehen, denn es gibt noch keine Möglichkeit, ein Raumschiff weich zu landen. Aber das ist es wert. Sie wird ihren großen Flug durchstehen, und das ist mehr, als irgend jemand von uns verlangen kann. Ein großartiger, wunderschöner Flug ins Unbekannte…
    Als er die Labortür abschloß, hörte er Hallmyer drüben zwischen den Hütten jenseits der Felder herumschreien. In der Abenddämmerung sah er ihn heftig winken. Er trottete durch das Stoppelfeld, atmete tief die scharfe Luft ein und war dankbar, daß er leben durfte. »Evelyn ist am Telefon«, sagte Hallmyer. Krane starrte ihn an, aber Hallmyer wich seinen Blicken aus. »Was soll das?« fragte Krane. »Wir hatten doch ausgemacht, daß sie nicht anruft, bevor alles für den Start bereit ist. Hast du ihr irgendwelche Flausen in den Kopf gesetzt? Willst du mich so von dem Flug abhalten?«
    »Nein«, sagte Hallmyer und studierte eingehend den sich verdunkelnden Horizont.
    Krane ging ins Büro und nahm den Hörer ab. »Hör zu, Liebling«, sagte er ohne jede Begrüßung, »du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe dir doch alles erklärt. Kurz bevor das Schiff aufschlägt, werde ich mit einem Fallschirm abspringen. Ich liebe dich sehr, Schatz, und werde dich noch einmal am Donnerstag sehen, bevor ich starte. Bis dann…«
    »Bis dann, mein Liebling«, erwiderte Evelyn mit klarer Stimme. »War das der Grund, weshalb du mich angerufen hast?«
    »Ich dich angerufen?«
    Ein massiger, brauner Körper erhob sich von einer Matte und kam auf kräftigen Beinen näher. Umber, Kranes Dogge, schnüffelte und spitzte die Ohren. Dann winselte er.
    »Hast du gesagt, ich hätte dich angerufen?« wiederholte Krane. Plötzlich drang ein scharfes Bellen aus Umbers Kehle. Mit einem Sprung war er bei Krane, schaute aufmerksam in dessen Gesicht und winselte und bellte zugleich.
    »Ruhig, du Untier!« sagte Krane. Mit dem Fuß schob er Umber beiseite.
    »Gib Umber einen Klaps von mir«, lachte Evelyn. »Ja, Liebling. Jemand rief an und sagte, du wolltest mich sprechen.«
    »Wirklich? Äh, Schatz, ich werde zurückrufen…« Krane legte auf. Zweifelnd erhob er sich und beobachtete Umber. Durch die Fenster drang das schattige gelbe Licht des späten Abends. Umber starrte hinaus, schnüffelte und bellte erneut. Krane zuckte zusammen und lehnte sich aus dem Fenster.
    Hinter den Feldern stieg eine grelle Flammenwand hoch in den Himmel und überzog bereits das Labor. Silhouetten zeichneten sich im Flammenschein ab; ein halbes Dutzend Männer spritzte auseinander und lief weg.
    Krane rannte aus der Wellblechhütte auf die Schuppen zu. Umber blieb ihm dicht auf den Fersen. Noch während er rannte, erkannte er die schimmernde Spitze der Rakete inmitten der Flammen, noch unberührt und heil. Wenn er sie nur erreichen konnte, bevor die Flammen das Metall erweichten und die Nieten schmelzen ließen! Wild gestikulierend trotteten die

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