Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kommissar durchtosten. Er begann zu lachen und kam sehr schnell näher.
    Plötzlich spürte Will beide Mündugnen auf seinem Brustbein und sah darüber das häßlich verzogene Gesicht mit den kalten Augen. »Du hast mein Spiel durchkreuzt, Bulle. Dafür sollst du büßen. Ich will dich schreien und winseln hören, und ich werde dich so klein bekommen, daß du in keinen Hut mehr paßt. Hast du verstanden?«
    »Klar«, erwiderte Will rauh.
    »Und noch etwas kannst du dir merken. Reinlegen gilt nicht. Ich bin einfach zu gut und merke fast alles.« Nach diesen Worten griff Bachara mit seiner freien Hand zu. Sie verschwand unter Wills Jacke. Bevor sich der Kommissar versah, hielt sein Gegner die zweite Pistole in der Hand. Es war die Silberkugel-Walther.
    »Und damit hast du verloren!« stellte er lächelnd fest. Das gab Will zu, auch wenn er es nicht laut aussprach. Gegen so viel Hinterlist kam er nicht an.
    »Du hättest dich eben noch langsamer bewegen sollen. So aber konnte ich erkennen, daß du einen zweiten Engelmacher bei dir trägst. Dein Pech, Bulle.«
    »Wir kriegen dich noch, Bachara!«
    Ricardo lachte. »Wir?« höhnte er. »Du bestimmt nicht. Für dich habe ich das Besondere. Los, heb die Hand und laß sie wieder fallen, sonst zerfetze ich dich jetzt schon!«
    Will konnte nicht anders. Er mußte dem Befehl Folge leisten. So hob er den rechten Arm an, senkte ihn und zuckte zusammen, als er auf seiner Haut das kalte Metall des Schraubstocks spürte. Diese Berührung war ein Handschlag vom Knochenmann. Sie ging ihm durch und durch. Die Ouvertüre eines schrecklichen Endes.
    Der andere schielte zur Seite. »Tiefer das Händchen, Bulle!«
    Will gehorchte. Er fühlte sich noch mieser als mies. Durch den Mund holte er Luft. Der andere stand dicht vor ihm. Er verbreitete einen säuerlichen Schweißgeruch, der dem Kommissar unangenehm in die Nase stieg.
    Bachara nickte zufrieden. »Ja, so habe ich es haben wollen«, erklärte er, »so und nicht anders. Das genau ist die richtige Lage für unser kleines Spielchen.«
    So, wie er stand, konnte er nicht bleiben, deshalb ging er zur Seite und näherte sich mit gleitenden Schritten dem Schraubstock, zwischen dessen Eisenbacken die Hand des Kommissars lag.
    Die beiden Mündungen der Schrotflinte deuteten jetzt von der Seite her auf Will Mallmann.
    »Hast du noch was zu sagen?« fragte Bachara.
    Will schüttelte den Kopf.
    »Dann werde ich dich gleich schreien hören!« erklärte der Terrorist mit einer Stimme, in der eine kaum zu begreifende Menschenverachtung mitschwang. Daß er so war, daran trug nicht allein der Satan die Schuld. Schon früher hatte das Böse wie ein Keim in seinem Innern gelauert. Er faßte nach dem kleinen Eisenstab, der in einem Gewinde steckte und drehte ihn herum.
    Will preßte die Lippen zusammen. Schon nach der zweiten Drehung spürte er die Berührung der Eisenbacken an beiden Seiten der Hände. Dann die dritte Umdrehung.
    Jetzt wurde die Hand schon zusammengedrückt.
    »Nun, Bulle?«
    »Fahr zur Hölle.«
    »Aber erst, nachdem du geschrien hast.« Die vierte Umdrehung folgte. Hätte der Kommissar jetzt versucht, seine Hand aus der Klemme hervorzuziehen, es wäre ihm wohl kaum gelungen.
    »Und noch eine, weil es so schön ist«, erklärte der Terrorist hohnlachend.
    Mallmann verspürte das Ziehen in der Hand. Bei der nächsten Umdrehung würde es im ersten scharfen Schmerz münden. Darauf konnte er sich einstellen.
    »Bald wird es unangenehm«, erklärte Ricardo Bachara. »Ich kenne das, denn ich weiß, wovon ich rede. Man hat mich in einem Lager im Libanon ausgebildet. Dort wurde unter anderem gestestet, welch einen Schmerz der Mensch aushalten kann. Ich habe nicht geschrien, obwohl man mir die Hände fast gebrochen hat. Später bekam ich Kontakt mit dem Teufel, und der gab mir neue Hände. Es sind Satansklauen, wenn du es genau wissen willst, auch wenn sie aussehen wie völlig normale Menschenhände.«
    Mallmann gab keine Antwort. Er konzentrierte sich auf den Schmerz, hörte das Quietschen des Schraubstocks, spürte den Schmerz, biß die Zähne zusammen und vernahm plötzlich eine scharfe Stimme.
    »Finger weg!«
    ***
    Ich hatte die beiden Worte geschrien. Suko und mir war es tatsächlich gelungen, uns lautlos und auch unauffällig der Hütte zu nähern. Wir hatten sekundenlang zusehen müssen, wie unser Freund Will gequält wurde und waren zur rechten Zeit gekommen.
    Der Satan hatte diesem Menschen die Hände gegeben. Er sollte sie nicht mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher