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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf
Autoren: Jason Dark
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Junge, wir sind allein. Sogar sehr allein. Ich kann mit dir machen, was ich will.«
    Das wußte Will. Eine Schweißperle rann über seinen Rücken und ließ eine kalte Bahn zurück. »Dennoch irren Sie sich«, erklärte er. »Ihr Spiel ist nicht gelungen. Es gibt keinen Harald West mehr. In Wiesbaden habe ich ihn in meiner Hand zerdrückt, und der zweite Harold West ist vor meinen Augen verbrannt. Asmodis ist nicht dazu gekommen, sein Spiel zu beenden. Andere Kräfte waren da und haben ihn gestört.«
    »Leider«, gab Bachara zu. »Der erste Versuch ist mißlungen…«
    »Zu einem zweiten wird es nicht kommen.«
    »Das laß nur meine Sorge sein. Ich werde mich mit dem Satan in Verbindung setzen. Noch habe ich die beiden Puppen, und wenn es wirklich sein muß, schnitze ich eine neue. So einfach ist das.«
    Will hob die Schultern.
    Ricardo Bachara fuhr fort. »Selten habe ich mich so sicher gefühlt, wie in den letzten Wochen, als der Satan an mich herantrat und mir seine Unterstützung anbot. Ich nahm sie gern und dankend an. Im Moment hat er sich zurückgezogen, was nicht heißen soll, daß er nicht mehr vorhanden ist. Aber um dich zu erledigen, dazu brauche ich den Teufel nicht. Es reicht meine Schrotflinte. Von dir wird kaum etwas übrigbleiben, wenn ich beide Läufe abgefeuert habe, das kann ich dir versichern.«
    Mallmann glaubte ihm. Er hatte oft genug Opfer gesehen, die von solchen Ladungen erfaßt und getötet worden waren.
    »Kommen wir zu dem zweiten Problem«, fuhr der Schnitzer fort. »Als Bulle läufst du sicherlich nicht mit einem Beil herum, das dir nicht einmal gehört. Wahrscheinlich besitzt du noch eine Pistole. Ich kenne euch ja. Du wirst sie jetzt vorsichtig aus der Halfter nehmen und sie zu Boden werfen. Kapiert?«
    »Ja.« Will winkelte den Arm an. Der Kerl vor ihm hatte von einer Pistole gesprochen, nicht von zwei. Es war auch außergewöhnlich, daß jemand mit zwei Waffen herumlief.
    Mallmann machte eine Ausnahme. Er überlegte nur noch, welches Schießeisen er abgeben sollte. Er entschied sich für die Walther mit den normalen Bleigeschossen. Mit spitzen Fingern holte er die Pistole hervor, ohne dabei von seinem Gegner aus den Augen gelassen zu werden. Der starrte ihn kalt an. Sein rechter Zeigefinger lag am Stecher der Waffe. Es genügte ein kleiner Druck, um die Schrotflinte »explodieren« zu lassen.
    Will Mallmann hielt die Waffe am Griff fest, schaute Bachara in die Augen und sah sein Nicken. Er warf die Walther fort. So weit, daß weder er noch Bachara am sie herankommen konnten, ohne eine andere Position einzunehmen.
    Der Terrorist und jetzige Teufelsdiener war zufrieden, was er durch ein Nicken andeutete. »Und jetzt geh zurück, Bulle.«
    »Wohin?«
    »Einfach zurück.«
    Das tat Will auch. Vom Umdrehen hatte der andere nichts gesagt. Immer wenn der Kommissar einen Schritt nach hinten ging, glich der Schnitzer aus, so daß die Distanz zwischen den beiden Männern stets gleich blieb. Schon sehr bald wurde Will Mallmann von der Kante der Werkbank gestoppt. Er spürte sie in seinem Rücken, etwa in Höhe der Hüfte.
    »Das ist gut«, erklärte Ricardo Bachara. »Genau dort wollte ich dich haben.« Er kam näher. Die Mündungen der Schrotflinte wiesen auf die Brust des Kommissars. Bisher hatte sie Bachara mit beiden Händen festgehalten, nun kantete er sie hoch und legte sie auf seinen Arm, wobei er den Kolben mit der Ellenbogenbeuge abstütze. So hielten die Westernhelden in ihren Filmen die Waffen.
    Bachara blieb stehen, nachdem er einen Schritt nach rechts gegangen war. »Streck den linken Arm aus!« befahl er dem Kommissar. Das tat Will.
    »Gut.« Der andere lächelte kalt. »Und jetzt lege ihn auf die Werkbank.«
    »Was soll das?«
    »Mach schon.«
    Will hob die Schultern und gehorchte. Was sollte er anders tun? Der andere hatte die besseren Karten. Unter seiner Hand spürte der Kommissar das rauhe Holz der Werkbank. Er fragte sich, was Bachara noch wollte und glaubte daran, daß er irgendeinen faulen und gemeinen Trick in der Hinterhand hielt.
    Mallmann sollte sich nicht getäuscht haben. Die nächsten Worte des Schnitzers trafen ihn wie Keulenschläge. Zudem zeugten sie von der Gemeinheit, zu der Bachara fähig war.
    »Wenn du deine rechte Hand ein wenig anhebst, Bulle, und dann wieder senkst, wird das Gelenk genau seinen Platz zwischen den beiden Backen eines Schraubstocks finden!«
    Will wurde bleich. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Schnitzer merkte, welche Gefühle den
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