Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
quälen können, weiter würden wir nicht kommen, der Weg wurde einfach zu steil und rutschig.
    Ich schaute nach rechts.
    Das Wasser schoß in einer breiten Front aus dem Felsen. Eine riesige, helle, schäumende Zunge, die in einen See geschleudert wurde, aus dem ein schnell fließender Wildbach entstand.
    Ihn sah ich ebenfalls und entdeckte zwischen den aus dem Wasser ragenden Steinen seltsame Trümmer.
    Das sah aus wie Autoblech.
    Ich machte Suko aufmerksam.
    Auch er schaute hinunter. Sein Nicken bewies mir, daß er ebenso dachte wie ich.
    »Das ist ein Wagen.«
    »Fragt sich nur, wem er gehört hat?«
    »Kann uns egal sein, Alter. Wir fahren weiter.«
    Ich deutete nach vorn. »Willst du da tatsächlich hoch?«
    Suko nickte. »Ja, ich habe mich entschlossen, so weit zu fahren, wie es eben geht. Das ist immer noch besser, als zu laufen.«
    »Okay.«
    Suko spielte mit dem Gaspedal. Ich schaute wieder zurück in den Fond. Nach wie vor lag Jane Collins bewegungslos. Auch bei ihr war die Verholzung nicht weiter fortgeschritten. Im Gegenteil. Unsere magischen Aktivitäten hatten diese sogar wieder verschwinden lassen. Suko tat sein Bestes. Der Wagen ebenfalls. Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Dämmerlicht hüllte uns ein. Zweige peitschten gegen den Wagen, oft genug drehten die Räder durch.
    Das ging so lange gut, bis wir eine scharfe Kurve erreichten. Bevor wir in sie eintauchten, stand schon fest, daß wir da nicht durchkamen. Suko versuchte es zwar, er kam nicht einmal bis zum Scheitelpunkt. Wir steckten fest und mußten den Rest des Weges zu Fuß gehen. Zur gleichen Zeit stiegen wir aus. Meine Füße versanken im feuchten Boden. Über das Autodach hinweg schaute ich meinen Freund an.
    »Nichts zu machen.«
    »Gehen wir den Rest.«
    »Und Jane?« fragte ich.
    »Lassen wir hier.«
    Ich schaute durch das Fenster in den Wagen. Sukos Vorschlag war am besten, dennoch konnte ich nicht behaupten, daß mir bei dieser Sache wohl war.
    »Ich weiß nicht…«
    »Willst du sie tragen?«
    »Nein.«
    »Dann komm. Und denk an den Würfel.« Verdammt, den hätte ich doch fast vergessen…
    ***
    Auch Will Mallmann hatte den gleichen Weg genommen, davon wußten wir natürlich nichts.
    Der Kommissar war mittlerweile sauer geworden. Erst die Anstrengungen des langen Kampfes und jetzt die Mühen, die er auf sich nehmen mußte, um sein Ziel zu erreichen.
    Das dichte Sommerlaub an den seitlich stehenden Büschen und Bäumen hatte den Weg fast zuwachsen lassen. Manchmal mußte Will seine Hände zu Hilfe nehmen, um sich einen Weg zu bahnen, so stark wuchsen die Zweige über. Unter seinen Füßen spürte er die Erde. Bester Humus, nur hin und wieder von grauen Steinen unterbrochen. Für einen Spaziergänger, der in dieser Gegend Urlaub machte, mochte es vielleicht spaßig sein und ihm auch Vergnügen bereiten. Will Mallmann konnte sich etwas Beeseres vorstellen.
    Obwohl es im Wald ziemlich kühl war, geriet er dennoch ins Schwitzen. Zudem wurde er von zahlreichen Mücken umtanzt, die sich hin und wieder auch auf sein Gesicht setzten und ihn ärgerten. Nur die Geräusche des Waldes umgaben ihn. In der Höhe ist es immer ein wenig windig. Da Will sich über dem Tal befand, bekam er von diesem Wind auch etwas zu spüren.
    Sehr oft rauschte es in den Bäumen, wenn das Laub bewegt wurde und gegeneinanderraschelte.
    Eine kleine Hoffnung besaß der Kommissar. Die Bergflanke verflachte, und der Kommissar kam nun zügiger voran. Er rechnete damit, daß er es bis zu seinem Ziel nicht mehr weit hatte.
    Eine Pause lagte er ein, um seine beiden Waffen nachzuladen. Er mußte mit allem rechnen. Auch damit, daß ihn Ricardo Bachara mit einer schußbereiten Maschinenpistole erwartete.
    Dann ging er weiter.
    Nur noch Minuten dauerte es, bis er sein Ziel erreicht hatte. Als der Kommissar das erkannte, drückte er sich an der rechten Seite in ein Gebüsch, wobei er so stehenblieb, daß er noch das kleine Haus sah. Romantiker hätten seine Lage als idyllisch bezeichnet. Es stand auf der Bergkuppe. Der Weg lief ein Stück vor ihm aus, wobei er gleichzeitig in einen Platz mündete.
    Einen Wagen sah der Kommissar nicht, doch er stellte fest, daß die Hütte noch einen Anbau besaß, dessen Tür nicht geschlossen war, im Gegensatz zum Hütteneingang.
    Dieser Anbau interessierte den Kommissar.
    Im allmählich schwindenden Tageslicht bekam er einen seltsam klaren Blick auf sein Ziel. Die Helligkeit schien sich in dieser Höhe noch einmal gegen die ankommende
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher