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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf
Autoren: Jason Dark
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hineingeraten.
    Erst jetzt, da diese schreckliche Gefahr vorüber war, erinnerte sich der Kommissar wieder an seine englischen Freunde. Von John Sinclair und Suko hatte er bisher nichts gesehen. Die beiden waren entweder verschwunden oder noch gar nicht erschienen. Vielleicht war ihnen auch etwas passiert.
    Mallmann überlegte.
    Zum Dorf zurückzulaufen, hatte keinen Sinn. Weit über die Hälfte der Strecke lag hinter ihm. Er wollte endlich an sein Ziel gelangen und dem Terroristen Ricardo Bachara den fälligen Besuch abstatten. Wahrscheinlich wartete der schon darauf. Und so ging Will Mallmann den letzten Rest des Wegs hoch, der ihn zu seinem Ziel brachte…
    ***
    Wir fuhren weiter.
    Es war ein herrliches Gefühl für mich, wieder so reagieren zu können wie früher. Keine Verholzung mehr. Das Kreuz und vielleicht auch der Würfel hatten mir geholfen.
    Etwas hatte sich allerdings verändert. Im Fond lag eine Tote!
    Wenigstens gingen wir davon aus, denn auch in den nächsten Minuten nach der folgenschweren Entdeckung hatte Jane kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben.
    »Rechne damit, daß dieses Kapitel endgültig für dich abgeschlossen ist«, hatte Suko zu mir gesagt, bevor er sich hinter das Lenkrad setzte, um zu fahren.
    Abgeschlossen…
    Dieses Wort spukte durch meinen Kopf. War das Kapitel Jane Collins wirklich für mich beendet? Ich wollte es einfach nicht glauben. Eigentlich hätte es schon weit vor dieser Zeit für mich abgeschlossen sein sollen, als in Janes Körper der Geist des Rippers gefahren war. Das hatte ich einfach nicht gekonnt. Zuviel war zwischen Jane und mir geschehen. Wir hatten fast perfekt zusammengearbeitet, wir beide waren ein gutes Team gewesen, und es hatte zwischen uns sehr viele Gemeinsamkeiten gegeben.
    Nun fuhren wir eine Tote weg. Ich konnte es kaum fassen. Den Würfel hatte ich an mich genommen. Ich verspürte nicht einmal ein Triumphgefühl, wie es eigentlich hätte normal sein müssen. Schließlich war ich lange genug hinter dem Würfel hergejagt, aber die Umstände ließen eine freudige Reaktion nicht zu.
    Ich überlegte weiter. Wenn Jane tatsächlich nicht mehr unter den Lebenden weilte, war der Geist des Rippers dann aus ihr herausgefahren und jetzt in einen anderen Körper gelangt? Eine Frage, auf die ich keine Antwort wußte. Vielleicht hätte sie mir Jane geben können, aber sie war dazu nicht in der Lage. Mehr als einmal drehte ich mich um. Sie lag noch immer bewegungslos. Wenn sie sich rührte, dann nicht aus eigenem Antrieb, sondern deshalb, weil der Wagen über Unebenheiten des Bodens schaukelte und sich diese Schwingungen auf ihren Körper übertrugen.
    Ich hatte ihre Augen nicht geschlossen. Diese Geste war mir einfach zu endgültig gewesen, so daß ich sie nicht übers Herz bringen konnte. Suko dachte da praktischer. Er sagte zu mir, wobei er mir einen langen Seitenblick zuwarf: »Sei froh, John, daß es so gekommen ist. Damit bist du das Problem Jane Collins losgeworden.«
    Er hatte leicht reden. Ihm hatte die ehemalige Detektivin ja nicht so viel bedeutet. Bei mir war das etwas völlig anderes. »Vielleicht habe ich sie gar nicht loswerden wollen«, sagte ich.
    »Was?«
    »Ja. Ich… ich… verdammt, ich weiß es auch nicht genau. Wir hätten sie ja wie Wikka in der glühenden Schlinge hängenlassen können. Das haben wir auch nicht getan. Du hast sie sogar gerettet.«
    »Sicher, weil du mich darum gebeten hast. Hat sie Dankbarkeit gezeigt? Nein, sie nahm den Würfel an sich…«
    »Okay, Suko, du hast recht. Aber der Würfel befindet sich jetzt in unseren Händen, das ist doch auch etwas.«
    Suko lachte leise. »Ich merke schon, John, mit dir ist heute nicht zu reden.«
    »Das stimmt.«
    Danach mußte sich Suko auf den Weg konzentrieren, denn wir hatten die eigentliche Straße verlassen und waren noch tiefer in den Wald eingetaucht. Zudem hörten wie ein Rauschen, das, je weiter wie fuhren, immer mehr an Lautstärke zunahm.
    Ein Wasserfall mußte irgendwo zwischen den Felswänden schäumen. Suko hatte seine Schwierigkeiten, den Wagen überhaupt zu lenken. Der Weg war eher für Geländefahrzeuge, aber nicht für einen normalen Wagen, wie wir ihn fuhren. Zudem war der Untergrund an einigen Stellen durch den letzten Regen ziemlich weich, so daß die Reifen durchdrehten, wenn Suko ein wenig zuviel Gas gab. Dennoch kamen wir voran.
    Schließlich fuhren wie in eine Kurve, in dessen Scheitelpunkt wir den Wasserfall schauen konnten. Bis hierher hatte Suko den Wagen
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