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Hades

Hades

Titel: Hades
Autoren: Alexandra Adornetto
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schöne unterirdische Welt verwandelt. Was natürlich nichts, aber auch gar nichts änderte.
    Mein Blick blieb an einer Marmorstatue hängen – die armlose Venus von Milo. Eine dunkle Flüssigkeit rann ihr die steinerne Wange hinab und landete mit rhythmischem Tropfen im Wasser. Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, dass die Statue Tränen aus Blut weinte.
    Bevor ich etwas sagen konnte, schnippte Jake mit den Fingern, worauf sofort eine verschnörkelte Gondel erschien.
    «Nach dir», sagte er und reichte mir galant seinen Arm. Mit Jake an meiner Seite stieg ich vorsichtig in das wartende Boot. Ganz von selbst setzte sich die Gondel in Bewegung und fuhr durch das glitzernde Wasser bis zu der steinernen Plattform am anderen Ufer. Ich stieg aus, ohne mich daran zu stören, dass der Saum meines Kleides über die Steine schleifte. Jake schlenderte zum Bett, strich mit den Fingern über die Decke und winkte mich an seine Seite.
    Als wir uns schweigend gegenüberstanden, sah ich in Jakes Augen einen Hunger, der mich frösteln ließ. Ich spürte nichts als Leere. Meine Gefühle waren vollkommen heruntergefahren, mein Körper auf Autopilot geschaltet. Ich musste unbedingt ruhig und abgeklärt wirken, bis Hilfe kam … falls sie kam. Den Gedanken, was geschehen würde, wenn Michaels Plan nicht aufging, führte ich nicht zu Ende. Sonst, das wusste ich genau, würde ich losschreien oder versuchen, Jake von mir zu stoßen.
    Stattdessen stand ich einfach nur da und wartete. Jake streckte die Hand aus und strich mir mit seinen langen, schlanken Fingern den Arm hinab. Geschickt sorgte er dafür, dass dabei der Träger meines Kleides herunterfiel und meine nackten Schultern bloßlegte. Jake beugte sich vor und presste seine heißen Lippen an meine Haut, wanderte mit ihnen das Schlüsselbein entlang bis zu der Kuhle an meinem Hals. Dann legte er die Hände auf meine Taille und zog mich an sich. In einem drängenden Kuss berührten seine Lippen meine. Ich versuchte, nicht an Xaviers Küsse zu denken, die so sanft und behutsam waren, als ob sie selbst schon die Belohnung waren, nicht erst der Auftakt zu etwas anderem. Ich spürte, wie Jakes Zunge meine Lippen teilten und sich einen Weg in meinen Mund bahnte. Sein Atem stank nach geschmolzenem Blei und ließ mich beinahe würgen. Als seine Hände über meinen Körper zu wandern begannen, schien er nicht zu bemerken, wie steif ich war. Mit einer geübten Bewegung öffnete er den Reißverschluss an meinem Rücken. Ehe ich mich versah, landete mein Kleid auf dem Boden und ich stand in nichts als Seidenunterwäsche vor ihm.
    Jake wich einen Moment schwer atmend zurück, als ob er gerade einen Marathon gelaufen wäre, dann warf er mich auf das Bett und kauerte mit neugierigem Gesichtsausdruck über mir. Schließlich rutschte er tiefer, malte mit den Daumen sanfte Kreise an die Innenseite meiner Oberschenkel und küsste mich vom Hals über die Brust den Bauch hinab. Sein Körper senkte sich langsam auf meinen …
    Wo blieben Michael und die anderen? Ein schrecklicher Gedanke überfiel mich. Das Schwert hatte es nicht geschafft, das Portal zu öffnen, oder Michael hatte es sich anders überlegt. Manchmal waren es nur winzige Minuten, die über das Schicksal entschieden. In der Zeit, die ich verpasst hatte, konnte alles oder nichts geschehen sein. Mein Herz klopfte schneller, Schweiß breitete sich auf meiner Brust aus. Jake ließ seinen Finger darübergleiten und lächelte befriedigt. Dann zog er einen meiner Finger an seinen Mund und saugte sanft daran.
    «Genießt du es jetzt doch?», fragte er. Mein Mund war so trocken, dass ich kaum sprechen konnte, trotzdem zwang ich mich zu antworten.
    «Können wir es einfach hinter uns bringen?»
    Ich war mir so gut wie sicher, dass Jake dieses Erlebnis so weit in die Länge ziehen wollte wie möglich, und daher traf mich seine Antwort wie ein Schlag:
    «Wie immer du willst.» Er riss sich das Hemd herunter und warf es zu Boden. Seine nackte Haut lag glänzend über mir, und das dunkle Haar fiel ihm über die leuchtenden Augen, als er den Kopf zu mir beugte und mit den Zähnen an meinem Ohr herumzuknabbern begann. «Das ist nur der Anfang», flüsterte er, glitt an mir herunter und fuhr mir mit der Zunge über mein Brustbein. «Du hältst das hier für intensiv? Dann wart’s nur ab, ich führe dich zu ungeahnten Höhen. Gleich wirst du das Gefühl haben zu explodieren.»
    Seine Berührungen ließen mich vor Angst erzittern. Es gab so viel, was
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