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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst?
Autoren: Maya Banks
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als ein Flüstern, doch Rafael kam jedes Wort wie ein Peitschenhieb vor. „Du elender Mistkerl!“
    Er hatte den Schock über ihre Schimpftirade noch nicht verdaut, da verpasste die Frau ihm einen rechten Haken. Rafael taumelte rückwärts und hielt sich die Nase.
    „Verdammt …“
    Ehe er sie fragen konnte, ob sie wohl den Verstand verloren hatte, trat einer der Sicherheitsleute zwischen ihn und die Frau, und in dem Durcheinander traf er sie versehentlich so, dass sie ins Straucheln geriet. Sie stolperte und fiel auf ein Knie, wobei sie instinktiv die Hände auf den Bauch legte.
    Erst jetzt bemerkte Rafael, was der weite Rock verborgen hatte: die sanfte Wölbung eines Babybauchs.
    Sein Leibwächter wollte die Frau gerade unsanft wieder auf die Füße ziehen, als Rafael dazwischen ging.
    „Nein!“, rief er. „Sie ist schwanger. Tun Sie ihr nicht weh!“
    Der Bodyguard trat zurück und sah Rafael überrascht an. Die Frau kam hastig auf die Füße und rannte dann den Flur entlang, wobei ihre spitzen Absätze auf dem Marmorboden klapperten.
    Rafael starrte ihr hinterher, zu überrascht, um irgendetwas tun oder sagen zu können. Bevor sie sich abgewandt hatte, hatte er der Frau noch einmal in die Augen geschaut. Sie hatte nicht mehr wütend ausgesehen, sondern verletzt und den Tränen nahe. Irgendwie hatte er dieser Frau wehgetan, und er wollte verdammt sein, wenn er wusste, wodurch.
    Der stechende Schmerz in seinem Kopf war vergessen, als er den Flur entlang hinter ihr hereilte. Er stürmte aus der Hotellobby, und als er die Stufen erreichte, die hinunter auf die geschäftige Straße führten, entdeckte er zwei Schuhe im Mondlicht glitzern.
    Er bückte sich und hob die mit Strasssteinen verzierten Riemchensandalen auf. Eine schwangere Frau sollte nicht solche hohen Absätze tragen, dachte er stirnrunzelnd. Wenn sie nun gestolpert und gefallen wäre? Warum war sie überhaupt davongelaufen? Ganz offensichtlich hatte sie ihn zur Rede stellen wollen, nur um dann bei erster Gelegenheit zu fliehen.
    „Verdammt, was geht hier vor, Rafe?“, wollte Cam wissen.
    Nicht nur Cam, sondern sein gesamtes Sicherheitsteam sowie Ryan und Devon waren ihm hinaus in die kühle Herbstnacht gefolgt. Jetzt scharten sie sich um ihn und musterten ihn besorgt.
    Frustriert stieß er den Atem aus und drückte Ramon, dem Chef seiner Sicherheitsabteilung, die Sandalen in die Hand.
    „Sehen Sie zu, dass Sie die Frau finden, die diese Schuhe getragen hat.“
    „Was soll ich mit ihr machen, wenn ich sie gefunden habe?“, fragte Ramon mit ruhiger Stimme und ließ bei Rafael keinen Zweifel aufkommen, dass er auch diese Aufgabe wie immer schnell, diskret und zuverlässig erledigen würde.
    „Gar nichts. Erstatten Sie mir einfach Bericht. Ich kümmere mich um alles Weitere.“
    Mit diesen Worten erntete er nur weiteres Stirnrunzeln.
    „Das gefällt mir nicht, Rafe“, meinte Ryan. „Das sieht alles zu sehr nach einem abgekarteten Spiel aus. Es ist durchaus möglich, dass dein Gedächtnisverlust schon bis zur Presse durchgesickert ist, ohne dass sie es bis jetzt an die große Glocke gehängt haben. Eine Frau könnte dich auf tausend Arten manipulieren und die Sache gegen dich verwenden.“
    „Ja, das könnte sie“, erwiderte Rafael ruhig. „Allerdings hat die Frau irgendetwas an sich, was mich beunruhigt.“
    Cam hob eine Augenbraue. „Kennst du sie?“
    Rafael schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Noch nicht. Aber ich finde es heraus.“
    Bryony Morgan trat aus der Dusche, schlang sich ein Handtuch um den Kopf und zog dann ihren Bademantel an. Nicht einmal eine warme Dusche hatte ihren rasenden Puls beruhigen können. So sehr sie es auch versuchte, aber sie kam nicht über die unbändige Wut hinweg.
    Kennen wir uns?
    Rafaels Frage erklang wie eine Endlosschleife immer wieder in ihrem Kopf, bis sie nur noch den Wunsch verspürte, auf irgendetwas einzuschlagen. Vorzugsweise auf ihn.
    Wie hatte sie nur so dumm sein können? Eigentlich neigte sie nicht dazu, den Kopf wegen eines gut aussehenden Mannes zu verlieren. Meist war sie immun, sogar wenn jemand mit Charme und Humor punkten konnte.
    Aber von dem Moment an, als Rafael de Luca auf ihre Insel gekommen war, hatte sie nur noch Augen für ihn gehabt. Sie hatte gar nicht erst versucht, dagegen anzukämpfen oder ihm zu widerstehen, denn er verkörperte alles, was sie sich immer gewünscht hatte. Er war die Vollkommenheit in Person in den seriösen Anzügen, die er trug. Oh, aber es war
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