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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst?
Autoren: Maya Banks
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ihre Investoren bei Laune halten.
    „Quenton, Marcy, wie schön, Sie beide wiederzusehen. Sie sehen bezaubernd aus, Marcy. Quenton kann sich wirklich glücklich schätzen.“
    Die ältere Frau errötete erfreut, während Rafael ihre Hand nahm und sie an seine Lippen führte.
    Er nickte höflich und heuchelte Interesse, doch sein Nacken kribbelte erneut, und er musste den Drang unterdrücken, ihn zu massieren. Er hielt den Kopf gesenkt, als würde er jedem Wort der beiden lauschen, doch gleichzeitig ließ er den Blick hastig durch den Saal schweifen auf der Suche nach der Ursache für sein Unbehagen.
    Anfangs strich sein Blick über sie hinweg, doch abrupt richtete er seine Aufmerksamkeit zurück auf die Frau, die am anderen Ende des Saals stand und ihn grimmig ansah. Wenn Blicke töten könnten, dachte er und musterte sie abschätzend. Sie ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern starrte ihn weiter an.
    Rafael konnte nicht einmal sagen, warum sie ihn so in den Bann zog. Normalerweise stand er auf große, langbeinige Blondinen. Und wenn sie dazu noch blaue Augen und weiche helle Haut besaßen, war er meist verloren.
    Diese Frau war klein, trotz ihrer hohen Absätze, und ihr Teint eher südländisch. Dichte schwarze Locken fielen ihr bis auf die Schultern, auch ihre Augen waren dunkel.
    Sie musterte ihn, als hätte sie bereits ein Urteil über ihn gefällt und ihn für schuldig befunden. Er dagegen hatte sie noch nie gesehen. Oder vielleicht doch?
    Erneut verfluchte Rafael die Lücke in seinem Gedächtnis. Er erinnerte sich an nichts, was in den Wochen vor seinem Unfall vor vier Monaten geschehen war. Und auch die Erinnerungen an die Zeit davor waren nicht vollständig. Es war alles so … willkürlich. Selektive Amnesie. So ein Quatsch. Abgesehen von hysterischen Frauen in schlechten Seifenopern bekam kein Mensch Amnesie – hatte er bisher zumindest geglaubt. Sein Arzt vermutete, dass es einen psychologischen Grund für die fehlenden Teilchen seines Gedächtnisses geben könnte. Rafael hatte das weit von sich gewiesen. Er war nicht verrückt. Wer zum Teufel wollte schon sein Gedächtnis verlieren?
    Er erinnerte sich sehr gut an Devon, Cam und Ryan und an alles, was sie während der letzten zehn Jahre erlebt hatten. An die Jahre im College. Ihre Erfolge im Geschäftsleben. Er erkannte auch die meisten Menschen, die für ihn arbeiteten. Allerdings nicht alle, und das bereitete ihm im Büro ziemlich viel Stress. Vor allem, da er dabei war, den Vertrag für den Bau des Resorts unter Dach und Fach zu bringen, der ihm und seinen Partnern Millionen einbringen würde.
    Jetzt erkannte er die Hälfte seiner Investoren nicht, und dabei konnte er es sich in diesem Stadium wirklich nicht leisten, einen von ihnen zu verlieren.
    Die Frau starrte ihn immer noch an, aber sie machte keine Anstalten, sich ihm zu nähern. Je länger sie sich ansahen, desto kälter wurde ihr Blick.
    „Entschuldigen Sie mich bitte“, murmelte er den Ramseys zu. Mit einem freundlichen Lächeln löste er sich aus der Gruppe, die sich um ihn herum gebildet hatte, und bahnte sich einen Weg zu der mysteriösen Frau.
    Sein Sicherheitsteam folgte ihm in kurzem Abstand, doch Rafael ignorierte die Männer. Sie klebten an seinen Fersen, nicht, weil man um seine Sicherheit fürchtete, sondern weil seine Partner Angst hatten, dass sein Gedächtnisverlust bekannt werden könnte. Die Sicherheitsleute waren ein ungewohntes Ärgernis, doch sie hielten andere auf Abstand, was ihm im Augenblick nur recht war.
    Die Frau blickte ihm mit stolz erhobenem Kopf entgegen, und der Trotz, der sich in ihrer Miene spiegelte, faszinierte ihn.
    Einen Moment lang stand er schweigend vor ihr und betrachtete die zarten Linien ihres Gesichts, während er überlegte, ob dies wirklich ihre erste Begegnung war. Doch an solch eine Frau würde er sich erinnern, oder?
    „Entschuldigen Sie, kennen wir uns?“, fragte er betont einschmeichelnd.
    Vermutlich würde sie kichern und eine Begegnung leugnen. Oder sie würde frech lügen und ihn davon überzeugen wollen, dass sie eine wunderbare Nacht zusammen verbracht hatten. Was definitiv nicht sein konnte, da sie absolut nicht sein Typ war.
    Sein Blick wanderte über ihren üppigen Busen, der von der Empiretaille ihres schwarzen Cocktailkleides noch betont wurde.
    Sie verhielt sich jedoch nicht so, wie er es erwartet hatte. Als er ihr wieder ins Gesicht schaute, funkelte sie ihn wütend an.
    „Ob wir uns kennen?“ Ihre Stimme war kaum mehr
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