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Gute Beziehungen

Gute Beziehungen

Titel: Gute Beziehungen
Autoren: Thomas Gordon
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die Sperren echte Kommunikationshindernisse und einer Lösung im Weg.
    Es geht also darum, so oft und so lange wie möglich im problemfreien Bereich zu bleiben, damit Sie unterrichten, die Schüler lernen und sich alle freier und unbelasteter Interaktionen erfreuen können.
    Im Geschäftsleben entspricht der problemfreie Bereich der produktiven Zeit, dann liegen die Bedingungen vor, unter denen Mitarbeiter ihre höchste Produktivität entfalten können. Und in Ihren primären Beziehungen hat der problemfreie Bereich eine heitere, unbeschwerte Qualität. Er bietet Gelegenheit zum Dialog. Egal, wie man ihn nennt, die Ausweitung des problemfreien Bereichs macht Menschen glücklich, und glückliche Menschen sind energisch, produktiv und fähig, ihre besten Eigenschaften zu verwirklichen.

    F: Meine Kinder sind zwei und vier, zwei kluge, liebevolle und eifrige kleine Kerlchen. Klar, dass ich das Beste für sie möchte. Was kann ich von ihnen erwarten, wenn meine Frau und ich Ihre Ratschläge befolgen? Werden sich meine Kinder deshalb besser entwickeln?
    A: Ich weiß nicht, wie sie sich entwickeln werden. Doch nach Ihrer Beschreibung würde ich meinen, dass sie sich prächtig entwickeln, wenn sie klug, liebevoll und eifrig bleiben. Eines weiß ich allerdings: Tausende von Kindernhaben sich »prächtig entwickelt«, weil ihre Eltern die in diesem Buch beschriebenen Fertigkeiten und Techniken anwendeten. Hier einige typische Ergebnisse:

    Die Kinder
sind körperlich und seelisch gesünder,
durchlaufen die Pubertät ohne die Stürme und die Probleme, mit denen in diesem Lebensabschnitt sonst zu rechnen ist,
nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse und Rechte anderer, weil Erwachsene auf ihre Bedürfnisse und Rechte Rücksicht nehmen,
wachsen zu Erwachsenen mit hohen moralischen und ethischen Maßstäben heran,
sind diszipliniert und selbstbestimmt,
sind spontaner, selbstbewusster und selbstständiger,
haben mehr Erfolg in der Schule,
finden leichter Freunde,
sind geselliger und umgänglicher,
sind in der Begegnung mit Eltern und anderen Erwachsenen nicht auf Bewältigungsmechanismen wie Kampf, Flucht oder Unterwerfung angewiesen.

    Nach unserer Erfahrung sind Kinder, die in demokratischen Verhältnissen aufwachsen, klüger, kreativer und fürsorglicher als Kinder, die gegängelt, kontrolliert, belohnt oder bestraft werden. Mit anderen Worten, die meisten Kinder kommen wie die Ihren auf die Welt – klug, liebevoll und gutwillig. Und sie bleiben es, wenn in Familien demokratische Beziehungen herrschen.
Nachtrag
    Oben habe ich gesagt, ich würde Ihnen die Antwort auf das Neun-Punkte-Rätsel nicht geben, aber ich habe meine Meinung geändert.

    Nun, da Sie sich gewissermaßen außerhalb des Vierecks befinden, blättern Sie bitte zurück zum Beziehungsnetz im Vorwort und schauen Sie sich die Beziehungen an, die Sie als problematisch eingestuft haben. Was meinen Sie? Wie viele davon können Sie jetzt in Ordnung bringen oder verbessern? Es ist sicherlich etwas ganz anderes, zu wissen, was man tun muss, als es tatsächlich zu tun. Es liegt ganz an Ihnen, ob Sie die Informationen umsetzen, die Sie jetzt haben. Wenn Sie es aber tun, wenn es Ihnen gelingt, auch nur eine einzige Beziehung friedlicher zu gestalten, haben Sie einen Beitrag zu unser aller Lebensqualität geleistet.

Literatur

    Dunn, J., und Munn, P., »Development of justification in disputes with another sibling«, in: Developmental Psychology , 23 (1987), S. 791 – 798
    Garland, A., und Zigler, E., »Adolescent suicide prevention«, in: American Psychologist , 48 (1993) , S. 2
    Gottman, J. M., What predicts divorce? , Hillsdale, N. J., 1984
    Greven, P. E. T ., Spare the child: The religious roots of punishment and the psychological impact of physical abuse, New York 1991
    Markman, H. J., »Prediction of marital distress, A 5 year follow up«, in: Journal of Consulting and Clinical Psychology, 49 (1981), S. 760 ff.
    Montemagur, R., »Parents and adolescents in conflict«, in: Journal of Early Adolescence , 3 (1983), S. 83 – 103
    Pan, H. S., Neidig, P. H., und O’Leary, K. D., »Predicting mild an severe husband-to-wife physical agression«, in: Journal of Consulting and Clinical Psychology , 62 (1994), 5, S. 975 – 981
    Rickel, A., und Becker, E., Keeping children from harm’s way , American Psychological Association, Washington 1997
    Tolan, P. E. T., und Guerra, N., What works in reducing adolescent violence , Center for the Study and Prevention of Violence,
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