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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition)
Autoren: D.W. Marchwell
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scheint, dass sie und ihr Ehemann –“
    „Die ich beide seit ihrer Hochzeit vor fast 20 Jahren nicht mehr gesehen habe.“ Jerry seufzte. „Hören Sie, Kevin, Sara, ich bin kein fragiles Schulmädchen und ich habe Pamela und Serge in den letzten 20 Jahren nicht gesehen und auch nicht mit ihnen gesprochen.“ Jerry ließ die Worte wirken. „Sagen Sie es einfach.“
    „Sie hatten einen Sohn, Mr. – Jerry“, sagte Sara. Sie flüsterte fast. „Und es war ihr Wunsch, dass Sie, wenn ihnen etwas zustoßen sollte –“
    „Tut mir leid, kein Interesse.“
    „Wie bitte?“ Sara sah schockiert aus.
    „Finden Sie einen anderen Platz für ihn.“ Jerry hob die Arme, als ob er sie umarmen wollte und trieb sie auf die dunkle Limousine zu. „Wenn er mit mir verwandt ist, dann ist genug Geld vorhanden, hab ich Recht?“ Jerry sah Kevin kaum wahrnehmbar nicken. „Und ich glaube nicht, dass ich der einzige verbleibende Verwandte bin. Ich meine, da draußen muss es doch noch jemand anderen geben, oder? Jemanden, der ihn wirklich haben will?“
    „Jerry.“ Sara hörte auf, zum Auto zurückzuweichen, und starrte ihn böse an. „Es gibt niemand anderen. Er hat niemanden außer Ihnen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete, aber Jerrys Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. „Wenn Sie ihn nicht wollen, dann muss er in ein Pflegeheim, bis er 18 ist.“
    „Ja, klar.“ Jerry lachte und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Lassen Sie mich raten. Sie haben ihn aus einem schicken schweizer Internat geholt, nur damit Sie ihn jetzt in ein Pflegeheim stecken können.“ Jerry schüttelte den Kopf und wandte sich dem Haus zu. „Versuchen Sie das bei jemand anderem, Lady. Das kaufe ich Ihnen nicht ab.“
    „Mr. McKenzie, bitte!“ Kevins Stimme überschlug sich, als er auf ihn zukam.
    „Mr. Boyd.“ Jerry verschränkte die Arme über seiner kräftigen Brust, aber er bewegte sich nicht von der Veranda weg. „Der Junge kommt aus einer schwerreichen Familie, genauso wie ich. Schicken Sie ihn zurück auf das Internat, geben sie mich als Notfallkontakt an, oder wie man das sonst heutzutage nennt, und lassen Sie ihn das Leben leben, das er gewohnt ist.“
    „So einfach ist das nicht, Mr. McKenzie.“
    „Und warum nicht?“
    „Abgesehen von dem Geld, das auf seinen Namen angelegt wurde und das er nicht anrühren kann, bis er 25 ist, waren seine Eltern hoch verschuldet.“ Kevin fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    „Verschuldet?“ Das hatte Jerry nicht kommen sehen. Wie konnte Pamela verschuldet sein? Ihre Eltern waren sogar noch reicher gewesen, als Jerrys es jemals gewesen waren.
    „Es scheint, dass Pamela in großem Stil in die Ideen ihres Ehemanns investiert hat.“ Jerry hätte am liebsten über Kevins in die Luft gemalte Anführungszeichen gelacht. „Und ...“
    „Aha.“ Jerry starrte Kevin und Sara an und erst jetzt wurde ihm klar, dass sie jemanden auf dem Rücksitz der dunklen Limousine hatten sitzen lassen. Jerry konnte nur ein kleines Baseball-Cap mit einem roten Ahornblatt darauf erkennen, das sich am Fenster hoch und runter oder von Seite zu Seite bewegte. Der Junge – sie hatten ihn mitgebracht. „Ihr miesen –“
    „Mr. McKenzie, bitte“, begann Kevin.
    „Hätten Sie mir nicht früher sagen können, dass er dort auf dem Rücksitz des verdammten Autos sitzt?“ Jerrys Stimme war nur noch ein Flüstern, als er auf die beiden Anzugträger zuging. „Was, wenn er mich gehört hat?“
    „Ich denke, dass er Sie dann höchstwahrscheinlich nicht besonders mögen würde.“ Sara lächelte. „Aber wer weiß, Jerry , vielleicht macht es das leichter für ihn, das Pflegeheim zu ertragen.“
    „Ich habe nicht –“ Jerry wusste nicht, was er sagen sollte. Also hörte er einfach auf zu reden.
    „Bitte.“ Kevin deutete auf die Haustür, während Jerry Sara dabei beobachtete, wie sie die hintere Tür der Limousine öffnete. Er stand wie angewurzelt da, während Sara einem kleinen, blonden Jungen aus dem Auto half. Jerry kannte seinen Namen nicht, er war sich nicht einmal beim Nachnamen sicher. Was hatte sich seine Cousine nur dabei gedacht? Jerry folgte Kevin zur Haustür und wartete. Seine Hand zitterte, als er den Türgriff packte. Er beobachtete, wie der kleine Junge zum Kofferraum ging und Sara dabei half, zwei kleine Koffer herauszuholen. Alles, was der kleine Junge besaß, war in diesen beiden Koffern. Jerry fühlte, wie seine Brust eng wurde. Ob er mich gehört hat? Kevin
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