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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition)
Autoren: D.W. Marchwell
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Schule.“ Williams Stimme war leise und traurig.
    „Sprichst du lieber Deutsch oder Französisch?“
    William zuckte mit den Schultern. Für William war es nicht die Frage, welche Sprache ihm besser gefiel, er mochte sie beide, aber aus unterschiedlichen Gründen. Er wollte dem Mann nicht sagen, dass er Deutsch so gerne mochte, weil es immer von jemandem gesprochen worden war, der ihn küsste, ihm das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein, gewollt zu sein. Er dachte, dass Mr. Boyd ihn für ein Baby halten würde, wenn er ihm so etwas erzählte. Dabei hatte Frau Zimmermann ihm doch gesagt, dass er ein großer Junge sein musste und niemandem Probleme machen sollte. Genauso wie du dich immer mir gegenüber verhalten hast, hatte sie zu William gesagt, bevor sie ihn umarmt hatte. Er hatte versucht, nicht zu weinen, als sie ihm Auf Wiedersehen gesagt hatte, aber er hatte die Tränen nicht zurückhalten können, als ihm klar geworden war, dass er an seinem nächsten Geburtstag woanders sein würde und nicht einmal wusste, wo das war.

Kapitel 2

    „M EINE Güte, Kitty, dafür wirst du doch bezahlt, oder nicht?“
    „Hör mal zu, Chérie.“ Kitty deutete mit einem langen roten Fingernagel in Jerrys Richtung. „Ich weiß genau, was in meiner Jobbeschreibung steht. Dir zu helfen, Anrufe von Anwälten abzuwehren, gehört nicht dazu. Du weißt genau, dass Anwälte mich nervös machen.“ Kitty warf ein gefaltetes Papier auf Jerrys Werkbank. „Ich habe ihm gesagt, dass du ihn innerhalb der nächsten Stunde zurückrufst.“ Sie warf ihm ihr Handy zu und es traf ihn mitten auf der Brust, mit einer Kraft, auf die er nicht vorbereitet war. Seine Hände fuhren durch die Luft, verfehlten aber das Ziel.
    „Der Anwalt deines Ehemannes.“ Während er sich über die Brust rieb und das Handy aufhob, murmelte er: „Du wirfst wie eine Lesbe.“
    „Ich weiß. Ruf jetzt an!“ Kitty wühlte sich durch eine Leinwand nach der anderen und dezimierte dabei den organisierten Stapel, der sich in einer Ecke des Lofts befand. „Und nur damit das klar ist“, sagte sie und lächelte sarkastisch, „ich werfe wahrscheinlich nur wie eine Lesbe, weil schwule Kerle einfach nicht richtig fangen können.“
    Jerry hackte die Nummer in das Telefon, wobei seine Augen nervös zwischen Papier und Tastatur des Handys hin und her wanderten. Er wartete darauf, dass jemand abhob. „Das ist ein Klischee und das weißt du“, schalt Jerry sie. „Und außerdem habe ich nur Spaß gemacht. Du musst nicht gleich beleidigend werden.“
    Kitty sah weiter die Leinwände durch, ohne Jerrys heuchlerischen Kommentar zur Kenntnis zu nehmen.
    „Ja, hallo“, begann Jerry. „Ich versuche, einen Mr. Boyd zu erreichen.“
    „Ja, er ist am Apparat.“ Nach einigen Sekunden fuhr die Stimme fort: „Mr. McKenzie?“
    Jerry lachte über die gestelzte Ausdrucksweise und nickte dann, bevor ihm einfiel, dass er telefonierte. „Ja. Nennen Sie mich Jerry, Mr. Boyd.“
    „Jerry, ja, bitte nennen Sie mich Kevin. Ich versuche schon die ganze Zeit, Sie zu erreichen.“
    „Ich höre.“ Jerry bemerkte, dass Kitty die Augenbrauen zusammenzog. Er wusste, dass sie ihm wahrscheinlich einen Vortrag über freundliches Verhalten halten würde, sobald er aufgelegt hatte.
    „Haben Sie Zeit, sich mit mir zu treffen?“ Mr. Boyd, Kevin, klang, als ob er gerade versuchte, zehn Sachen auf einmal zu tun. „Ich bin nur ungefähr zehn Kilometer von ihrer Ranch entfernt und es ist eine ziemlich dringende Angelegenheit.“
    „Ja, ich schätze schon.“ Jerry versuchte, nicht widerwillig zu klingen, aber der Ausdruck auf Kittys Gesicht sagte ihm, dass er jämmerlich versagte. „Können wir das nicht am Telefon erledigen? Worum geht es denn überhaupt?“
    „Ich erkläre es Ihnen, wenn ich da bin.“ Jerry bemerkte, dass Kevins Stimme mit jeder Minute etwas von ihrer Kundenfreundlichkeit verlor. „Dann sehe ich sie in ungefähr fünfzehn Minuten?“
    „Ich bin hier.“ Jerry klappte das Telefon zu und warf es auf seine Werkbank. „Zufrieden?“ Jerry drehte sich um und grinste Kitty an.
    „Wie könnte ich das nicht sein, wenn ich bei dir bin?“ Kitty nahm ihr Handy und stopfte es in ihre Handtasche. „Also, woran arbeitest du gerade?“
    „Na, na, Kitty, du kennst doch die Regeln.“ Jerry schob sie aus seinem Atelier im oberen Stock des Schuppens und verschloss die Tür. Er sah an sich herunter, bemerkte das löchrige T-Shirt und die Jeans voller Farbflecken, und zögerte. „Findest
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