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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition)
Autoren: D.W. Marchwell
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du, ich sollte an meinem Aufzug was ändern?“
    „Nicht nur daran, Chérie.“
    „Kennst du auch noch andere französische Wörter?“
    Kitty ließ ihren Blick über Jerrys hochgewachsenen, gebräunten Körper wandern und lächelte.
    „Trou de cul?”
    „Arschloch, sehr schön.“ Jerry lachte und manövrierte Kitty zur Treppe. „Und so damenhaft.“
    „Du bist doch derjenige, der glaubt, dass ich lesbisch bin! Ich will dich doch nicht enttäuschen.“ Kitty lächelte und wühlte in ihrer Handtasche nach einer Zigarette. „Was wollte der Rechtsverdreher überhaupt?“
    „Kitty, bitte.“ Jerry schnaufte, als sie vor dem Schuppen standen. „Ich weiß, dass du zugehört hast. Er hat mir überhaupt nichts gesagt, nur dass es sehr dringend ist.“
    „Meinst du, es geht um Geld?“ Kitty paffte ihre Zigarette, ohne jemals wirklich daran zu ziehen. Jerry fragte sich immer, was der Sinn des Rauchens war, wenn nicht der Rausch nach einem tiefen Zug.
    „Wozu bräuchte ich noch mehr Geld?“
    „Stimmt.“ Kitty paffte noch ein paar Mal und drückte schließlich die nahezu ungerauchte Zigarette am Absatz ihres sehr teuren Leopardenimitat-Stilettos aus. „Du könntest es ja mir geben. Oder deine eigene Galerie gründen? Dir ein richtiges Zuhause suchen?“
    „Du hast mehr Geld als ich. Ich will keine eigene Galerie und an meinem Zuhause gibt es absolut nichts auszusetzen.“
    „Chérie.“ Kitty schnalzte mit der Zunge. „Du lebst am Arsch der Welt, hast keine Freunde und tust nie etwas anderes, als zu arbeiten oder diese dreckigen Tiere zu reiten.“
    „Chérie“, sagte Jerry süßlich. „Ich muss nicht von einer Stadt umgeben sein, brauche keine Freunde und diese dreckigen Tiere nennt man ´Pferde´!“
    „Quoique.“
    „Kitty“, mahnte Jerry. „Du bist ein nettes, jüdisches Mädchen aus Winnipeg. Was soll das Französisch?“
    „Es wirkt mysteriös, Chérie.“ Kitty ging zu ihrem Auto und drehte sich um, bevor sie die Tür öffnete. „Es klingt besser als Jiddisch.“
    „Schickse.“
    Kitty lachte und warf Jerry einen Kuss zu. „Grois-Halter!“
    Während Kitty zurücksetzte, bemerkte Jerry eine dunkle, viertürige Limousine, die sich die lange Zufahrt entlangschlängelte. Geld kann es nicht sein; meine Eltern sind schon tot, dachte Jerry im Stillen und bedauerte schon, dass er nicht die Kleidung gewechselt hatte. Nicht, dass er das Bedürfnis hatte, irgendeinen Fremden zu beeindrucken, aber er wollte auch nicht verwahrlost aussehen. Jerry würde niemals zugeben, dass er eitel war, aber er war immer noch glücklich mit seinem Aussehen und seinem Körper. Im Juni würde er 36 werden und er sah immer noch ziemlich gut aus. Er arbeitete im Stall, trainierte gelegentlich mit Gewichten und konnte auf der Bank immer noch fast das Zweifache seines eigenen Gewichts stemmen. An den seltenen Freitagabenden, an denen er nach Calgary fuhr, hatte er nie Probleme, irgendeinen jungen Kerl aufzugabeln, den er drei- oder viermal in die Matratze vögeln konnte, um sich dann still davonzumachen, bevor die Sonne aufging.
    Als die dunkle Limousine anhielt, nahm Jerry Haltung an. Zur Hölle, ich sehe immer noch gut aus, ganz egal was ich trage. Wer weiß, Jerry lächelte in sich hinein, vielleicht ist dieser Anwalt ja auch gutaussehend genug und jung genug um ... beginnende Glatze, klein, dreiteiliger Anzug ... wohl eher nicht , seufzte Jerry, während er zusah, wie sich die hintere Tür öffnete. Zwei Anwälte? Wer war die Frau in dem schicken Jaclyn-Smith-Hosenanzug? Jerrys Augen musterten das Paar von oben bis unten. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal einen Anzug getragen hatte.
    „Jerry“, sagte Kevin mit ausgestreckter Hand. „Kevin Boyd.”
    „Kevin“, Jerry nickte und wandte sich der Frau zu. „Jerry McKenzie.”
    „Sara Kaczmerovic”, begann die Frau. „Nennen Sie mich Sara. Ich komme vom Jugendamt.“
    „Okay.“ Jerry lachte. „Ich habe keine Kinder und jugendlich bin auch nicht mehr, also … wie kann ich Ihnen helfen?“
    „Können wir uns hinsetzen, während wir das besprechen?“ Kevin sah sich um. Jerry fand, dass er etwas verzweifelt dreinschaute.
    „Was besprechen?“
    Kevin spürte, dass der hochgewachsene Mann es ihm nicht leicht machen würde. Er seufzte und begann zu erklären. „Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen mitteilen muss, dass Ihre Cousine Pamela bei einem Autounfall in Südfrankreich ums Leben gekommen ist.“
    Jerry zuckte mit den Achseln.
    „Es
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