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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine
Autoren: Warren Ellis
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scheiße noch mal verordnet! Warum verdammt noch mal werd ich geweckt? «
    » Das CSU ist gerade mit einer Stichprobe Ihrer Waffen fertig geworden. Tut mir leid, John, ich weiß, achtundvierzig Stunden. Aber ich brauche Sie jetzt. «
    » Fuck. Aber okay. Okay. Scheiße! Bin in einer Stunde da. «
    » In dreißig Minuten. Und bitte tauchen Sie in halbwegs menschlicher Verfassung auf. Ich lasse Ihnen im Moment einiges durchgehen, aber wenn Sie sich noch mal dermaßen im Ton vergreifen, setze ich Ihnen einen dicken, dampfenden Scheißhaufen auf die Personalakte. «
    » Ja. Okay. Die Lieutenant hat zu tun. Und ich wache auf. Alles klar. «
    » Dreißig Minuten. «
    Fünfunddreißig Minuten später absolvierte Tallow den unvermeidlichen Spießrutenlauf durch die Reihen der Kondolierenden am Eingang der Mordkommission im 1st-Precinct-Revier am Ericsson Place. Zehn Minuten peinliche Handschläge und peinliches Gerede, nur um zum Büro der Lieutenant vorzudringen. Jim war der Beliebte gewesen. Keiner wusste so recht, was er zu Tallow sagen sollte, aber die meisten versuchten es trotzdem. Es war eine Tortur.
    Die Lieutenant begutachtete ihn mit säuerlicher Miene. » Dreißig Minuten, hatte ich gesagt. « Sie trug ein Kostüm aus kühlem bleigrauem Kammgarn, das er noch nie gesehen hatte.
    » Ich wurde aufgehalten. Was ist los? «
    » Ich könnte Ihnen jetzt erzählen, dass Sie ein paar Forensiker derart verärgert haben, dass ich ihnen Gefälligkeiten versprechen musste, damit die Waffen noch an die Nachtschicht weitergegeben wurden und ich leise hoffen durfte, die Ballistik heute zu bekommen. Aber das erspare ich Ihnen. «
    Ohne Aufforderung sackte Tallow auf die einzige Sitzgelegenheit auf seiner Seite des Schreibtischs, einen Hartplastikstuhl, der sich nicht für ein längeres Verweilen im Büro der Lieutenant anbot. Genau deshalb hatte sie ihn ausgesucht. » Bin ich froh, dass ich deswegen gerade keinen Anschiss bekommen habe. «
    » Falsche Antwort. Ich bin sehr unzufrieden, John. Das müssten Sie als Detective doch bemerkt haben. «
    » Tut mir leid « , log er.
    » Also. Das CSU hat eine Stichprobe der Waffen aus dem Apartment in der Pearl Street untersucht, das Sie durchgelüftet haben. Vier Waffen. Sind vor zwei Stunden zurückgekommen. «
    Sie nahm einen dünnen, zusammengeklammerten Papierstapel vom Tisch, überflog das oberste Blatt und warf ihn wieder zurück. » Ich kann kaum glauben, was für eine Palette voll Scheiße Sie da vor meiner Tür abgeladen haben! «
    » Was stimmt denn nicht mit den Waffen? «
    » Was damit nicht stimmt? Mit den Waffen wurden Menschen umgebracht. Mit jeder einzelnen. «
    Tallow meinte zu spüren, wie die Vorboten brutaler Kopfschmerzen in seinem Schädel anlandeten. » Geht’s auch etwas genauer, Lieutenant? «
    Sie griff sich den Papierstapel. » Waffe eins: eine Bryco Model 38, Kaliber .32. Ungewöhnliche Riefenmuster infolge vorsätzlicher Manipulation des Innenlaufs. Tatwaffe im Mord an Matteo Nardini, Lower East Side, 2002. Das ist übrigens ein ungelöster Fall. Waffe zwei: eine .380er Lorcin Halbautomatik, stark modifiziert. Testschüsse ergeben eine Übereinstimmung mit dem Projektil, das aus Daniel Garvie, Avenue A, 1999, gepult wurde. Ungelöst. Waffe drei: ein Ruger Neun Millimeter, verschrammter Schlagbolzen, Marc Arias, Williamsburg, 2007, ungelöst. Nummer vier überlasse ich Ihrer Vorstellungskraft. «
    » Das war eine Zufallsprobe der Waffen aus dem Apartment? Das CSU hat nicht nur Waffen von einer Stelle mitgehen lassen? «
    » Reiner Zufall. «
    Tallow stand abrupt auf. Mit vernebeltem Blick trat er hinter den Stuhl, stützte sich auf die Lehne und stellte wieder auf die Lieutenant scharf. » Das ist unmöglich. «
    » Nein, John. Unmöglich finde ich, dass Sie gestern etwas sehr Seltsames entdeckt haben, das ein anderes Department im Precinct monatelang bei Laune hätte halten sollen. Gestern war das Ganze noch eine Kuriosität und nicht mein Problem. «
    » Jede einzelne Waffe… «
    » Exakt. Alles deutet darauf hin, dass Sie mehrere Hundert Mordfälle wiedereröffnet und vor meiner Tür abgeliefert haben. «
    » Ich? «
    » O ja, Sie. Das geht auf Ihre Kappe, Detective Tallow. Sie haben das Loch in die Wand kloppen lassen. Und Sie mussten ja unbedingt den Kopf reinstecken. «
    » Ach, kommen Sie… «
    » Wenn Sie’s kaputt machen, müssen Sie’s auch bezahlen. So läuft das in der ganzen Stadt. «
    » Das können Sie nicht machen. «
    » Abwarten. Sie
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