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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift
Autoren: Robin Cook
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sich fast an ihrem Orangensaft.
    »Zum Brüllen«, stimmte Pitt ihr zu. »Wo hat er das denn her? Klingt nicht gerade nach meinem besten Freund Beau.« Beau gestikulierte ungeduldig und warf ihnen einen finsteren Blick zu. »Das ist richtig«, sagte er in den Hörer. »Am liebsten würde ich persönlicher Assistent von Mr. Nite werden - in permutierter Funktion natürlich.«
    »Permutiert?« wiederholte Cassy und mußte sich beherrschen, nicht laut loszuprusten.
    »Mir gefällt dieser englische Akzent«, erklärte Pitt. »Vielleicht sollte er es doch lieber als Schauspieler versuchen und sich die Computer aus dem Kopf schlagen.«
    »Er ist wirklich ein guter Schauspieler«, stimmte Cassy ihm zu und kitzelte Beau am Ohr. »Heute morgen hat er den perfekten Tolpatsch gespielt.«
    Beau schob ihre Hand beiseite. »Ja, das wäre hervorragend«, sagte er zu seinem Telefonpartner. »Ich werde da sein. Bitte richten Sie Mr. Nite aus, daß ich willens bin und mich freue, ihn zu treffen.«
    »Daß er willens ist?« witzelte Pitt und legte sich gleichzeitig den Zeigefinger auf den Mund.
    Beau beendete das Gespräch und klappte das Handy zusammen. Dann sah er Cassy und Pitt an. »Ihr benehmt euch wie pubertierende Kids. Das war wahrscheinlich der wichtigste Anruf meines Lebens, und ihr albert herum.«
    »Pubertierende Kids«, plapperte Cassy nach. »Das klingt schon eher nach dem Beau, den ich kenne.«
    »Wer war denn der andere, der eben am Telefon so hochgestochen dahergeredet hat?« fragte Pitt.
    »Das war der, der ab Juni bei Cipher arbeiten wird«, erklärte Beau. »Verlaß dich drauf. Und was dann aus mir wird - wer weiß? Während du weitere vier Jahre an der medizinischen Fakultät verschwenden wirst.«
    »Du meinst, ich verschwende vier Jahre an der medizinischen Fakultät?« fragte Pitt und lachte laut auf. »Du hast eine seltsame Sicht der Dinge, aber du siehst die Sache ziemlich falsch.« Cassy rutschte näher zu Beau und begann an seinem Ohrläppchen herumzuknabbern.
    Beau schob sie weg. »Mein Gott, Cass! Hier sitzen auch Professoren, die mich kennen und die mir vielleicht Empfehlungsschreiben mitgeben können.«
    »Nun sei doch nicht so verkrampft«, versuchte Cassy ihn zu beruhigen. »Wir hänseln dich doch nur, weil du so aufgekratzt bist. In Wirklichkeit kann ich es gar nicht fassen, daß Cipher angerufen hat. Da hast du wohl tatsächlich einen schönen Treffer gelandet. Bestimmt stapeln sich bei denen die Bewerbungen.«
    »Noch schöner wird es sein, wenn Randy Nite mir einen Job anbietet«, sagte Beau. »Das wäre der absolute Wahnsinn. Ein Traumjob. Es wäre eine großartige Erfahrung. Der Mann ist Milliardär.«
    »Der Job wäre aber auch bestimmt kein Zuckerschlecken«, bemerkte Cassy etwas wehmütig. »Wahrscheinlich müßtest du fünfundzwanzig Stunden am Tag schuften, und zwar acht Tage die Woche und vierzehn Monate im Jahr. Für uns bliebe da nicht mehr viel Zeit, vor allem, wenn ich hierbleibe und unterrichte.«
    »Es soll ja nur ein Einstieg sein«, versuchte Beau sie zu beruhigen. »Ich will, daß es uns gut geht und wir unser Leben genießen können.«
    Pitt tat, als müsse er sich gleich übergeben und bat seine Freunde, ihm nicht mit ihrem schmalzigen, romantischen Gequatsche auf die Nerven zu gehen.
    Als das Frühstück kam, fielen sie hastig darüber her. Zufällig sahen sie alle gleichzeitig auf die Uhr. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
    »Hat jemand Lust, heute abend ins Kino zu gehen?« fragte Cassy, während sie ihre Kaffeetasse leerte. »Ich habe heute nachmittag eine Prüfung, und danach hab’ ich eigentlich eine kleine Erholung verdient.«
    »Ich nicht, Schatz«, erwiderte Beau. »Ich schreibe in ein paar Tagen eine Klausur.« Er drehte sich um und gab Marjorie zu verstehen, daß sie zahlen wollten. »Und du?« wandte sich Cassy an Pitt.
    »Tut mir leid«, erwiderte Pitt. »Ich bin im Medical Center. Ich muß zwei Schichten hintereinanderschieben.«
    »Und Jennifer?« fragte Cassy. »Ich könnte sie ja mal anrufen.«
    »Von mir aus«, entgegnete Pitt. »Aber tu es nicht mir zuliebe. Wir sind nicht mehr zusammen.«
    »Oh, das tut mir leid«, sagte Cassy mitfühlend. »Dabei wart ihr so ein tolles Paar.«
    »Hab’ ich auch immer gedacht«, entgegnete Pitt. »Aber sie hat leider einen Typen aufgetan, der ihr besser gefällt.« Für einen Augenblick trafen sich ihre Blicke, dann sahen sie beide schnell weg. Das Thema rief bei ihnen das etwas peinliche Gefühl wach, miteinander schon mal
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