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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift
Autoren: Robin Cook
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Erfahrung ins Positive gewendet, indem er sich voll auf sein Ziel konzentrierte: Er wollte unbedingt Arzt werden.
    Genau in dem Augenblick, als seine Augenlider endgültig zufielen, explodierte die Bildröhre seines geliebten Fernsehers. Glasscherben flogen durch die Luft und landeten auf seinem Bauch und auf seiner Brust. Genau zur selben Zeit hatten auch das Radio von Candee und Jonathan und der Videorecorder von Sheila verrückt gespielt.
    Für ein paar Sekunden rührte Pitt sich nicht vom Fleck. Er war wie gelähmt und völlig konfus. Er war sich nicht einmal sicher, ob das Tohuwabohu, das ihn aus dem Halbschlaf gerissen hatte, von außen kam oder nur in seinem Körper stattgefunden hatte. Vielleicht hatte ihn ja lediglich mal wieder ein Zucken durchfahren, was bei ihm gelegentlich vor dem Einschlafen vorkam. Nachdem er seine Brille zurechtgerückt und festgestellt hatte, daß er in eine ausgebrannte Kathodenstrahlröhre starrte, wußte er, daß er nicht geträumt hatte.
    »Verdammter Mist!« fluchte er vor sich hin, während er aufstand und vorsichtig die feinen Glassplitter von seinem Schoß entfernte. Er hörte draußen im Flur, wie etliche Türen aufgerissen wurden.
    Auf dem Gang standen Studenten und Studentinnen in den unterschiedlichsten Monturen und sahen sich entgeistert an.
    »Mein Computer ist abgestürzt, als ich gerade im Internet gesurft bin«, sagte John Barkly. Er bewohnte das Zimmer rechts neben Pitt.
    »Mein Scheiß-Fernseher ist explodiert«, verkündete ein anderer.
    »Mein Radiowecker hat beinahe Feuer gefangen«, rief wiederum ein anderer Student.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor? Will uns etwa jemand einen Streich spielen?« Pitt schloß seine Tür und begutachtete die traurigen Überreste seines geliebten Fernsehers. Ein Streich? sinnierte er. Wenn er den Übeltäter zu fassen bekam, würde er ihm eine gehörige Abreibung verpassen…

 
    Kapitel 2
    7.30 Uhr
    B eau Stark war unterwegs zu Costas Diner, der rund um die Uhr geöffnet hatte. Als er von der Hauptstraße abbog, rammte er mit dem rechten Hinterreifen seines schwarzen Toyota-Jeeps die Bordsteinkante. Es gab einen kräftigen Ruck. Cassy Winthrope, die auf dem Beifahrersitz saß, knallte mit dem Kopf gegen das Seitenfenster. Zum Glück war sie angeschnallt, so daß nichts Schlimmeres passierte. »Meine Güte!« rief Cassy. »Wo hast du bloß das Autofahren gelernt?«
    »Sehr witzig«, entgegnete Beau ein wenig verlegen. »Ich bin eben ein bißchen zu früh abgebogen, okay?«
    »Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, hättest du besser mich fahren lassen sollen«, stellte Cassy klar. Beau fuhr auf den überfüllten Kiesplatz und parkte in einer Lücke direkt von dem Diner. »Wie kommst du darauf, daß ich unkonzentriert bin?« fragte er, während er die Handbremse zog und den Motor abstellte.
    »Wenn man mit jemandem zusammenlebt, lernt man die kleinsten Zeichen zu deuten«, entgegnete Cassy. Sie löste ihren Sicherheitsgurt und stieg aus. »Erst recht, wenn man mit seinem Mitbewohner auch noch verlobt ist.« Beau stieg ebenfalls aus, doch als er seinen Fuß auf den Boden setzte, rutschte er auf einem Stein aus. Um nicht zu fallen, hielt er sich an der geöffneten Tür fest. »Jetzt reicht’s«, erklärte Cassy, der auch dieses neuerliche Zeichen von Unaufmerksamkeit und zeitweiliger Koordinationsstörung nicht entgangen war. »Nach dem Frühstück fahre ich weiter.«
    »Ich kann wunderbar weiterfahren«, entgegnete Beau ärgerlich. Er knallte die Tür zu und schloß den Wagen ab. »So wunderbar, wie du dich auch rasieren kannst?« zog Cassy ihn auf.
    Beaus Gesicht war mit unzähligen Papiertaschentuchschnipseln gespickt. Er hatte sich an diesem Morgen einige Male geschnitten.
    »Vom Kaffee eingießen ganz zu schweigen«, fügte Cassy hinzu. Beau hatte die Kaffeekanne fallenlassen und überdies eine Tasse zerbrochen.
    »Okay«, gestand er schließlich zögernd ein. »Dann bin ich eben heute ein bißchen unkonzentriert.« Beau und Cassy lebten seit acht Monaten zusammen. Sie waren beide einundzwanzig und, genau wie Pitt, im vierten Studienjahr. Sie kannten sich seit ihrem ersten Jahr an der Uni, doch sie waren sich nie nähergekommen, da sie beide überzeugt gewesen waren, daß der jeweils andere mit jemand anders liiert war. Erst als sie sich zufällig bei ihrem gemeinsamen Freund Pitt, der damals ein Auge auf Cassy geworfen hatte, begegneten, hatte es zwischen ihnen gefunkt. Es war, als ob sie füreinander bestimmt waren.
    In
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