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gruenden einen Klub

gruenden einen Klub

Titel: gruenden einen Klub
Autoren: Enid Blyton
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Gemeinschaftsraum aß. So mussten Teller und Bestecke dorthin gebracht werden. Die Jüngeren wollten auch helfen, aber die Hausmutter winkte ab.
    „Dann können wir uns in der Küche überhaupt nicht mehr rühren“, behauptete sie. „Außerdem gibt es bei so einem Gewühl viel zu viel Scherben.“
    In Lindenhof herrschte meistens fröhliches Leben. Doch so lustig wie an diesem Tag war es nicht oft. Die kleinen Gäste wurden immer lebendiger. Ein paar schlichen heimlich zur Tür, wanderten die Flure entlang, klinkten verstohlen eine Tür auf, probierten, wie ein Wandschrank zu öffnen war ...
    Mamsell hatte sich für einen kurzen Mittagsschlaf hingelegt. Da wurde sie durch einen Luftzug wach: Staunend blickten zwei kleine Mädchen zu ihr hin. „Que voulez vous, mes petites?“, fragte sie schlaftrunken und die beiden nahmen Reißaus.
    Im Zeichenraum klirrte es. Frau Jenks, die gerade vorbeikam, sah hinein: Zwei kleine Künstler malten eifrig auf die Tafel, ein dritter wischte mit einem patschnassen Schwamm sofort alles wieder weg. Die beiden Künstler setzten sich natürlich kräftig zur Wehr, wenn ihre Werke vernichtet wurden. Auch in der Küche stellte sich Besuch ein, in den Schlafräumen ... kurz, die Unruhe nahm zu.
    Wie sollten die drei Begleiterinnen diese wilden Kinder bändigen?
    Da trommelte Frau Theobald ihre Großen zusammen und schlug vor: „Nehmt euch zu zweit immer ein paar von den Kindern, vielleicht vier oder sechs, beschäftigt euch mit ihnen. Lest ihnen vor, macht Spiele oder geht meinetwegen auch ein Stück mit ihnen hinaus.“
    Das war eine willkommene Abwechslung! Im Hof machten sie Kreisspiele. Sie versteckten sich, spielten Fangen und „Bäumchen, Bäumchen, wechselt euch“. Marianne veranstaltete ein großes Wettrennen und Dreibeinhüpfen. Elma hatte ihren ganzen Vorrat an Pralinen und Plätzchen geplündert und las den eifrig schleckenden Kindern ein langes Märchen vor. Doris hatte sogar von der ersten Klasse das selbst gebastelte Kasperltheater ausgeliehen. Damit spielte sie einer Gruppe das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren vor. Zu dieser Vorstellung kamen viele Zuschauer, auch aus den unteren Klassen.
    Nun waren alle zufrieden, die Gäste und die Gastgeber, und die Zeit verging ihnen fast zu schnell.
    Der Busfahrer kam und sagte, dass sie wahrscheinlich gegen fünf starten konnten. So standen pünktlich halb fünf große Schüsseln mit warmem Pudding und Reisspeisen auf den Tischen. Den Kindern schmeckte es.
    Dann hieß es: „Lebt wohl!“
    Sie winkten, bis der Bus um die Ecke bog.
    „Und wisst ihr, was mich am meisten erstaunt hat“, sagte Elli abends zu Hanni und Nanni, „wie Angela mit den Kindern umgehen konnte! Sie war richtig nett und lieb. Keine Spur von Hochmut. Sogar die Nase geputzt hat sie einem Dreikäsehoch und hat dazu eines ihrer eigenen Taschentücher genommen.“
    „Na also“, meinte Nanni, „unsere Mutter sagt es ja immer: In jedem Menschen steckt etwas Gutes!“

Und noch ein Fest!
     

    Knappe zehn Tage waren es noch bis zu den Osterferien. Alle waren schon in der fröhlichsten Urlaubsstimmung, alle vertrugen sich. Sogar mit Angela hatten sie ihren Frieden gemacht. Sie hatten sich sehr gewundert, dass sie beim Klassenabend die Spukszene gar nicht krummgenommen, sondern mit den anderen herzlich darüber gelacht hatte. Ellis Bericht über ihr nettes Benehmen bei dem unerwarteten Kinderbesuch tat ein Übriges.
    Die Arbeiten und die mündlichen Prüfungen hatten sie hinter sich. Es war bei allen gut gegangen. Sogar Doris, die im Französischen das schwarze Schaf blieb, „der Nagel zum Sarg“, wie Mamsell immer wieder versicherte, hatte sich durchgewürgt. Ohne einige Seufzer war es freilich nicht abgegangen.
    Doch zum Schluss hatte Mamsells gute Laune gesiegt, wozu nicht zuletzt die gelungene Darstellung ihres Skiabenteuers beigetragen hatte.
    So waren die Sechstklässler übermütig und ausgelassen. Sie überlegten, was sie als würdigen Schlusspunkt hinter dieses aufregende Vierteljahr setzen konnten. Jenny war es, die auf die Idee kam.
    „Hört mal alle her“, rief sie, als Frau Jenks nach der letzten Stunde das Klassenzimmer verlassen hatte, und schwang sich aufs Lehrerpult. „Mir ist vorhin etwas Tolles eingefallen.“
    „So, da scheinst du ja gut aufgepasst zu haben!“
    „Hab ich auch! Als Frau Jenks nämlich von den Esssitten der Mongolen sprach, habe ich überlegt, dass wir eigentlich einmal den Lehrerinnen ein Fest geben
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