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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Brautstrauß. »Würdest du mich hinunterführen? Würdest du mich an Hoyt geben?«
    Er zögerte, dann öffnete er die Tür und bot ihr seinen Arm.
    Von unten erklang Musik.
    »Deine Brautjungfern haben alles vorbereitet. Von der kleinen Königin habe ich es ja erwartet, aber die Jägerin hat mich überrascht.«
    »Zittere ich? Ich habe das Gefühl, dass ich zittere.«
    »Nein.« Er steckte ihre Hand fest in seine Armbeuge. »Du bist ganz ruhig.«
    Und das war sie auch, als sie das mit Blumen und Kerzen gefüllte Zimmer betrat. Hoyt stand vor dem Kamin, in dem goldene Flammen tanzten.
    Sie traten aufeinander zu. »Ich habe auf dich gewartet«, flüsterte Hoyt.
    »Und ich auf dich.«
    Sie ergriff seine Hand und blickte sich um. Traditionsgemäß war der ganze Raum voller Blumen. Der Kreis war gebildet, und bis auf diejenigen, die sie während des Rituals entzünden würden, brannten alle Kerzen. Der Weidenstab lag auf dem Tisch, der als Altar diente.
    »Das habe ich für dich gemacht.« Er zeigte auf einen breiten Silberring.
    »Der gleiche Gedanke«, erwiderte sie und zog den, den sie für ihn gemacht hatte, von ihrem Daumen.
    Sie reichten sich die Hände und traten zum Altar. Dort berührten sie die Kerzen, die aufflammten, und streiften die Ringe über den Weidenzweig. Dann wandten sie sich zu den anderen.
    »Wir bitten euch, unsere Zeugen bei diesem heiligen Ritus zu sein«, begann Hoyt.
    »Unsere Familie zu sein, wenn wir eine werden.«
    »Möge dieser Ort den Göttern geweiht sein. Wir haben uns hier zu einem Ritual der Liebe eingefunden.«
    »Wesen der Luft, seid um uns und knüpft mit geschickten Fingern die Bande zwischen uns.« Glenna blickte Hoyt in die Augen, als sie die Worte sprach.
    »Wesen des Feuers, seid um uns …«
    Sie sprachen die Wesen des Wassers und der Erde, die gesegnete Göttin und den lachenden Gott an. Glennas Gesicht leuchtete, als sie den Weihrauch und dann eine rote Kerze entzündeten. Sie tranken jeder einen Schluck Wein, verstreuten Salz.
    Dann hoben sie und Hoyt den Stab mit den Ringen. Das Licht wurde wärmer und heller, und die Ringe funkelten.
    »Es ist mein Wunsch, mit diesem Mann eins zu werden.« Sie zog den Ring von dem Stab und steckte ihn Hoyt auf den Finger.
    »Es ist mein Wunsch, mit dieser Frau eins zu werden.« Er schob ihr den Ring über den Finger.
    Anschließend nahmen sie die Schnur vom Altar und legten sie über ihre Hände.
    »Und so ist die Bindung vollzogen«, sagten sie gemeinsam. »So wie die Göttin und der Gott …«
    In diesem Moment zerriss ein Schrei vor dem Haus die Dunkelheit.
    Blair sprang ans Fenster und zerrte den Vorhang zurück. Selbst sie zuckte zusammen, als sie dicht hinter der Scheibe das Gesicht eines Vampirs erblickte. Aber nicht dieser Anblick ließ ihr das Blut gefrieren, sondern das, was sie dahinter sah. Sie drehte sich zu den anderen um und sagte: »Oh, Scheiße.«
     
    Es waren mindestens fünfzig, wahrscheinlich sogar noch mehr, die sich versteckt hatten. Auf dem Rasen standen drei Käfige mit blutüberströmten, gefesselten Insassen, die jetzt laut zu schreien anfingen, als sie herausgeschleppt wurden.
    Glenna warf einen Blick auf die Szene, dann griff sie nach Hoyts Hand. »Die Blonde – sie war an der Tür, als King …«
    »Lora«, sagte Cian. »Eine von Liliths Lieblingen. Ich hatte einmal einen … Zusammenstoß mit ihr.« Er lachte, als Lora eine weiße Fahne schwenkte.
    »Sie haben Leute da draußen«, sagte Moira. »Sie sind verletzt.«
    »Waffen«, begann Blair. »Wartet erst mal ab, welche ihr am besten einsetzt.« Cian trat an die Eingangstür. Wind und Regen drangen herein, als er sie öffnete. »Lora«, rief er fast im Plauderton, »du bist ja ganz durchnässt. Ich würde dich und deine Freunde ja hereinbitten, aber ich habe gewisse Standards und bin nicht verrückt.«
    »Cian, wir haben uns lange nicht gesehen. Hat dir übrigens mein Geschenk gefallen? Ich hatte leider keine Zeit, es einzupacken.«
    »Ach, schreibst du dir Liliths Werk zu? Das ist ja traurig. Du kannst ihr ausrichten, das wird sie mir teuer bezahlen.«
    »Sag es ihr selbst. Du und deine Menschen, ihr habt zehn Minuten Zeit, um euch zu ergeben.«
    »Oh, volle zehn Minuten?«
    »In zehn Minuten töten wir unsere erste Geisel.« Sie packte eine der Gefangenen an den Haaren.
    »Ist sie nicht hübsch? Erst sechzehn. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass man im Dunkeln nicht allein herumspaziert.«
    »Bitte.« Das Mädchen weinte. Das Blut an ihrem Hals
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