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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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instinktiv mit der Streitaxt gegen das Schwert.
    »Siehst du, und während du dich noch abmühst, um dich umzudrehen, steche ich dich fröhlich in den Rücken.«
    »Sie ist unheimlich schwer«, beklagte Glenna sich.
    »Nein, du musst sie nur anders packen. Okay, bleib vorne und lass sie einfach auf das Schwert fallen. Langsam. Eins«, sagte sie und holte aus. »Zwei. Langsam. Du willst zwar meine Schläge kontern, aber vor allem willst du mich aus dem Gleichgewicht bringen und mich zwingen, deinen Bewegungen zu folgen. Stell es dir vor wie einen Tanz, bei dem du nicht nur führen, sondern deinen Partner töten willst.«
    Blair hob die Hand und trat einen Schritt vor. »Warte, ich zeige es dir. Hey, Larkin, kommst du mal eben? Wir müssen etwas demonstrieren.« Sie warf ihm ihr Schwert zu und ergriff die Streitaxt. »Langsam«, mahnte sie ihn. »Wir wollen es nur vormachen.«
    Dann nickte sie. »Angriff.«
    Während er sich auf sie zubewegte, rief sie laut die Schritte. »Schlag, Schlag, Drehung. Nach oben stoßen, Schlag. Er ist gut, siehst du?«, rief sie Glenna zu. »Er bedrängt mich, und ich bedränge ihn. Das kannst du endlos fortsetzen.«
    Sie stieß mit dem Dolch zu, der an ihrem Handgelenk befestigt war, und zog ihn nur einen Zentimeter von Larkins Bauch entfernt vorbei. »Wenn seine Eingeweide herausquellen, kannst du …«
    Geschickt wich sie einer riesigen Bärentatze aus.
    »Wow.« Sie ließ ihre Streitaxt sinken. Nur sein Arm hatte die Form verändert. »Das kannst du? Nur einzelne Körperteile?«
    »Wenn ich will.«
    »Ich wette, die Mädels bei dir zu Hause können nicht genug von dir bekommen.«
    Es dauerte einen Moment, bis er die Anspielung verstand, aber dann brach er in entzücktes Lachen aus. »Ja, das ist wohl wahr, aber nicht wegen dem, was du meinst. Für diese Art von Sport ziehe ich meine eigene Gestalt vor.«
    »Klar. Glenna, mach du mit Larkin weiter. Ich arbeite ein bisschen mit der Kleinen.«
    »Nenn mich nicht so«, fuhr Moira sie an.
    »Entschuldigung. Ich habe es nicht so ernst gemeint.«
    Moira öffnete den Mund zu einer heftigen Erwiderung, besann sich dann jedoch eines Besseren. »Es tut mir leid, das war unhöflich von mir.«
    »King hat sie immer so genannt«, warf Glenna leise ein.
    »Oh, ich hab schon verstanden. Moira, komm, Abwehrtraining. Wir pumpen dich ein bisschen auf.«
    »Es tut mir leid, dass ich so mit dir geredet habe.«
    »Ach, weißt du, wir werden noch häufiger böse aufeinander sein, ehe das hier vorbei ist. Ich bin nicht empfindlich – weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinn. Du musst ein bisschen härter werden. Wenn ich mit dir fertig bin, hast du Muskeln wie Stahl.«
    Moira lächelte. »Ja, das würde mir gefallen. Dann mal los.« Sie arbeiteten den ganzen Morgen über. Als Blair eine Pause machte, um einen Schluck Wasser zu trinken, nickte sie Glenna anerkennend zu. »Du bewegst dich gut. Ballettunterricht?«
    »Acht Jahre lang. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mit einer Streitaxt in der Hand eine Pirouette drehe, aber das Leben ist voller Überraschungen.«
    »Kannst du eine dreifache Pirouette?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Schau her.« Mit der Wasserflasche in der Hand drehte Blair sich drei Mal kraftvoll um die eigene Achse. Ihr Bein hob sich in einem Winkel von fünfundvierzig Grad. »Durch das Drehmoment kriegt dein Tritt größere Kraft. Üb das mal, du hast es in dir. Ja, so.« Sie trank noch einen Schluck Wasser. »Wo ist übrigens der Bräutigam?«
    »Hoyt? Im Turm. Er muss noch Verschiedenes erledigen, genauso Wichtiges wie das, was wir hier tun«, fügte Glenna hinzu, als spürte sie Blairs Missbilligung.
    »Vielleicht. Okay, vielleicht. Wenn dabei noch mehr Waffen wie der Feuerdolch herauskommen.«
    »Wir haben zahlreiche Waffen mit einem Feuerzauber belegt.« Glenna holte ein Schwert aus einer anderen Ecke des Zimmers. »Die verzauberten haben wir markiert. Siehst du?«
    Auf der Klinge war nahe am Knauf eine Flamme in den Stahl eingraviert.
    »Hübsch. Wirklich. Kann ich es mal ausprobieren?«
    »Geh damit lieber nach draußen.«
    »In Ordnung. Wir machen jetzt sowieso eine Stunde Pause. Nach dem Mittagessen üben wir Bogen- und Armbrustschießen.«
    »Ich komme mit«, erklärte Glenna. »Für alle Fälle.«
    Blair lief durch die Terrassentüren hinunter auf den Rasen. Sie betrachtete die Strohpuppe, die Larkin an einem Pfahl aufgehängt hatte.
    Das musste man dem Jungen lassen, dachte sie. Er hatte Humor. Die Puppe hatte
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