Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grounded (German Edition)

Grounded (German Edition)

Titel: Grounded (German Edition)
Autoren: Wendy A. Luvers
Vom Netzwerk:
Ausbildung hätte finden können als den Gamesshop.
    Es war früher Nachmittag. Ein paar halbstarke Jungs trieben sich aufgeregt schnatternd in der Egoshooter-Abteilung herum, als Danny von einer orientierungslos wirkenden alten Frau angesprochen wurde. Ihr Haar war weiß-grau, kurz und lockig – warum alle Frauen über sechzig diese Frisur trugen, war Danny und Ell seit jeher ein Rätsel, aber offenbar ein unumstößlicher Fakt.
    Auf der Nase der Frau saß eine Brille mit u ngewöhnlich dicken Gläsern.
    „Entschuldigen Sie“, krächzte die Alte, „vie lleicht können Sie mir behilflich sein.“ Sie wackelte ratlos zum nächstbesten Regal, in dem die Wirtschaftssimulatoren standen, Danny folgte ihr. „Ich suche ein Spiel für meinen Enkel. Er hat in zwei Wochen Geburtstag.“
    „Okay. Hat er Ihnen denn ein bestimmtes Spiel genannt?“ Danny sprach langsam und deutlich, für den Fall, dass seine Kundin schlecht hörte.
    „Er wird dieses Jahr Dreizehn. Der Basti ist ein lieber Junge, ja. War immer schon ein bisschen groß für sein Alter, aber langsam verwächst sich das. Als Kind haben sie ihn oft gehänselt.“
    „Aha. Ja. Hat Basti sich ein bestimmtes Spiel gewünscht?“
    „Ja. Ja.“ Die Alte legte die Stirn in Falten und dachte nach. „Ich kann es aber nicht finden.“
    „Wie heißt es denn?“
    „Irgendwas mit Monstern.“ Sie gestikulierte mit der rechten Hand vor ihrer Brust herum.
    „Können Sie das irgendwie einschränken?“
    „Was denn einschränken? Monster. Es geht um
    Monster.“
    „Okay, ich verstehe. Soll das Spiel für den Gameboy sein? Oder den Computer? Vielleicht für eine Konsole?“
    Die alte Frau warf ihm einen irritierten Blick zu. Dann sagte sie, in einem Tonfall, der implizierte, dass er anscheinend ein bisschen schwer von Begriff war: „Für dieses Ding, was man in der Hand hält. Hier. Dieses kleine.“ Sie vollführte mit beiden Händen eine Drückbewegung in der Luft.
    „Für den Gameboy also.“
    „Sag ich doch.“
    Er führte die Frau zu dem Regal mit den Gameboy-Spielen. „Vielleicht sehen Sie das Spiel ja schon?“
    Die Frau starrte auf die vielen bunten Cover. „Weiß ich doch nicht, wie das aussieht.“ Danny bezweifelte, dass die Wiederholung der Frage, ob sie in irgendeiner Form einschränken könne, was sie suche, Erfolg haben würde. „Da fängt man Monster. Wie in dieser Fernsehserie. Mehr weiß ich nicht.“
    So wenig ihr diese Information sagen mochte, Danny wusste nun Bescheid. Er zog eines der Spiele aus dem Regal. „Ich denke, dann weiß ich, was Sie suchen. Wie wäre es mit diesem hier? Es ist erst vorletzten Monat erschienen, brandaktuell und heiß begehrt bei den Jugendlichen.“
    Die Alte drehte das Spiel unschlüssig in den Händen umher und las den Text auf der Verpackung. „Ich glaube, das ist es tatsächlich. Ja. Ja. Genau. Das da. Ich nehme es.“
    Als Danny die Frau gerade in Richtung Kasse davongeschickt hatte, tippte ihm jemand auf die Schulter. Bitte nicht noch ein seniler, alter Mensch , dachte er unwillkürlich, bevor er sich umdrehte. Vor ihm standen Ell, Nathalie und ein anderes Mädchen.
    „Überraschung!“, sagte Ell grinsend.
    „Hey“, sagte Danny und gab Nathalie einen Kuss. „Was macht ihr hier, habt ihr nichts Besseres zu tun, als mich auf Arbeit zu stören? Vor allem im Rudel.“
    „Du wirst lachen, wir sind uns zufällig bege gnet“, meinte Ell. „Das ist übrigens Clarissa, aus meiner Klasse.“
    „Hallo“, lächelte das Mädchen schüchtern. Sie hatte langes, glattes dunkles Haar und trug eine Brille mit dickem schwarzen Rand, wie es seit Neuestem modern war. Sie war ziemlich hübsch, wenn man von einem etwas zu breiten Mund absah.
    „Clarissa und ich waren gerade in der Parfum- Abteilung, da rennt uns doch Nathalie in die Arme.“
    Nathalie lachte. „Man sollte meinen, dieses Center wäre zu groß, als dass man jemals jemand Bekanntem begegnet. Aber naja, wenn es um Make-up und Parfum geht, ist der Laden im Untergeschoss eben das A und O.“
    „Und wenn wir eh schon mal in der Nähe sind, dachten wir, wir besuchen dich mal und gucken, ob du auch brav arbeitest. Netter Laden, übrigens. Ich sollte öfter herkommen.“ Ell zerrte Clarissa zu den Rollenspielen und musterte interessiert das Angebot.
    „Make-up, was?“
    „Was ein Mädchen halt so braucht“, sagte Nathalie mit einem Zwinkern. „Stören wir dich?“
    „Naja. Ist viel los in den letzten Tagen. Aber prinzipiell freue ich mich über die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher