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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Autoren: Timothy Zahn
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geht es nur um die Menschen.« Eine kurze Pause folgte. »Oh«, äußerte Dreipeo. »Mit anderen Worten«, bekräftigte Luke, »ein Jedi kann sich so intensiv mit Angelegenheiten von galaktischer Bedeutung beschäftigen, daß er darüber die Menschen vergißt.« Er sah Dreipeo an und lächelte. »Oder die Droiden.«
    »Oh, ich verstehe, Sir.« Dreipeo beugte sich über Lukes Tasse. »Verzeihen Sie, Sir… aber darf ich fragen, was Sie da trinken?« »Das hier?« Luke blickte in die Tasse. »Das ist etwas, das mir Lando vor einiger Zeit mitgebracht hat.«
    »Lando?« wiederholte Dreipeo, und die Mißbilligung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Obwohl er auf Höflichkeit programmiert war, hatte Dreipeo aus seiner Abneigung gegen Lando nie ein Hehl gemacht.
    Was nicht sehr überraschend war, wenn man die Umstände ihrer ersten Begegnung bedachte. »Ja, doch trotz seiner zweifelhaften Herkunft handelt es sich um ein köstliches Getränk«, erklärte Luke. »Es wird Kakao genannt.«
    »Oh, ich verstehe.« Der Droide richtete sich auf. »Nun gut, Sir. Da mit Ihnen alles in Ordnung ist, werde ich mich jetzt besser zurückziehen.«
    »Sicher. Nebenbei, warum bist du überhaupt heraufgekommen?«
    »Natürlich, weil mich Prinzessin Leia geschickt hat«, antwortete Dreipeo, sichtlich überrascht, daß Luke gefragt hatte. »Sie sagte, Sie wären traurig.«
    Luke lächelte und schüttelte den Kopf. Leia fand immer einen Weg, ihn aufzuheitern, wenn er es nötig hatte. »Angeberei«, brummte er.
    »Wie bitte, Sir?«
    Luke machte eine abwehrende Handbewegung. »Leia will nur mit ihren neuen Jedi-Fähigkeiten angeben. Um zu beweisen, daß sie selbst mitten in der Nacht meine Stimmung spüren kann.«
    Dreipeo neigte mißbilligend den Kopf. »Sie schien sich wirklich Sorgen zu machen, Sir.«
    »Ich weiß«, sagte Luke. »Es war nur ein Scherz.«
    »Oh.« Dreipeo schien darüber nachzudenken. »Soll ich ihr ausrichten, daß mit Ihnen alles in Ordnung ist?«
    »Sicher.« Luke nickte. »Und wenn du unten bist, sage ihr auch, daß Sie sich keine Sorgen mehr um mich machen und zu Bett gehen soll. Ihre morgendliche Übelkeit ist so schon schlimm genug, auch wenn sie nicht übermüdet ist.«
    »Ich werde es ihr ausrichten, Sir«, versprach Dreipeo.
    »Und«, fügte Luke leise hinzu, »sage ihr, daß ich sie liebe.«
    »Ja, Sir. Gute Nacht, Master Luke.«
    »Gute Nacht, Dreipeo.«
    Er sah dem Droiden nach, und erneut drohte ihn die Trauer zu überwältigen. Dreipeo würde es nicht verstehen, natürlich nicht – niemand vom Provisorischen Rat hatte es bis jetzt verstanden. Aber daß Leia, die nun im dritten Monat schwanger war, den Großteil ihrer Zeit hier verbringen mußte…
    Er fröstelte, und das nicht nur wegen der kühlen Nachtluft. Stark ist die dunkle Seite an diesem Ort, hatte ihm Yoda in der Höhle auf Dagobah gesagt — in jener Höhle, wo Luke ein Lichtschwertduell mit einem Darth Vader ausgetragen hatte, der Luke selbst gewesen war. Noch Wochen danach hatte ihn die Erinnerung an die schiere Macht und Gegenwart der dunklen Seite in seinen Träumen verfolgt; erst viel später hatte er endlich erkannt, daß Yoda diesen Zwischenfall nur inszeniert hatte, um ihm zu zeigen, welch weiten Weg er noch zurücklegen mußte.
    Trotzdem hatte er sich oft gefragt, wie die Höhle zu dem geworden war, was sie darstellte. Hatte sich gefragt, ob einst jemand dort gelebt hatte, in dem die dunkle Seite stark gewesen war.
    Wie der Imperator einst hier gelebt hatte.
    Er fröstelte wieder. Das Verwirrendste war, daß er im Palast keine vergleichbare Konzentration des Bösen spüren konnte. Der Rat hatte ihn sogar darüber befragt, als es damals um die Entscheidung gegangen war, das Hauptquartier nach Imperial City zu verlegen oder nicht. Er hatte die Zähne zusammenbeißen und zugeben müssen, daß die Anwesenheit des Imperators scheinbar keine bleibenden Spuren hinterlassen hatte.
    Aber nur weil er keine spürte, bedeutete dies noch lange nicht, daß es tatsächlich keine gab.
    Er schüttelte den Kopf. Hör auf, wies er sich energisch zurecht. Phantomen nachzujagen, würde ihn nur in die Paranoia treiben. Sein Alptraum und seine Schlafstörungen waren gewiß nur eine Folge des Stresses, Leia und den anderen bei der Umwandlung einer militärisch orientierten Rebellenbewegung in eine zivile Regierung zu helfen. Zweifellos hätte sich Leia niemals auch nur in die Nähe dieses Ortes begeben, wenn sie irgendwelche Befürchtungen gehabt hätte.
    Luke
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