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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Autoren: Timothy Zahn
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zwang sich zur Ruhe und griff mit seinen Jedi-Sinnen hinaus. Auf der anderen Seite des Palastes, in einem der oberen Stockwerke, spürte er Leias schlafendes Bewußtsein. Ihr Bewußtsein und das der Zwillinge, mit denen sie schwanger war.
    Einen Moment lang hielt er den einseitigen Kontakt aufrecht, behutsam darauf bedacht, sie nicht zu wecken, und erneut wunderte er sich über die fremdartige Aura, die von den ungeborenen Kindern in ihrem Leib ausging. Das Skywalker-Erbe war unverkennbar; die Tatsache an sich, daß er sie spüren konnte, war Beweis genug, wie ungeheuer stark die Macht in ihnen war.
    Zumindest vermutete er dies. Er hatte immer gehofft, Ben eines Tages danach fragen zu können.
    Und jetzt war diese Hoffnung zerstört.
    Plötzlich kamen ihm die Tränen, und er unterbrach die Verbindung. Die Tasse in seiner Hand fühlte sich kalt an. Er trank den Rest Kakao und warf einen letzten Blick in die Runde. Zur Stadt hinüber, zu den Wolken hinauf… und vor seinem geistigen Auge sah er die Sterne, die hinter ihnen verborgen waren. Sterne, von Planeten umkreist, auf denen Menschen lebten. Milliarden Menschen. Viele von ihnen warteten noch immer auf die Freiheit und das Licht, das ihnen die Neue Republik versprochen hatte.
    Er schloß die Augen und sperrte die hellen Lichter und die gleichermaßen hellen Hoffnungen aus. Es gab keinen Zauberstab, dachte er bitter, der alle Probleme lösen konnte.
    Nicht einmal für einen Jedi.
     
    Dreipeo schlurfte aus dem Zimmer, und mit einem müden Seufzer sank Leia Organa Solo in die Kissen zurück. Ein halber Sieg ist besser als keiner, kam ihr das alte Sprichwort in den Sinn.
    Das alte Sprichwort, an das sie nie geglaubt hatte. Für sie war ein halber Sieg gleichbedeutend mit einer halben Niederlage.
    Sie seufzte erneut, als sie die Berührung von Lukes Bewußtsein spürte. Seine Begegnung mit Dreipeo hatte ihn aus seinen düsteren Gedanken gerissen, wie sie es gehofft hatte; aber nun, wo der Droide fort war, drohte ihn seine Niedergeschlagenheit wieder zu überwältigen.
    Vielleicht sollte sie persönlich zu ihm gehen. Mit ihm reden und herausfinden, was ihn nun schon seit Wochen quälte.
    Sie spürte einen kaum merkbaren Stich in der Magengrube. »Es ist gut«, flüsterte sie beruhigend und strich sanft mit der Hand über ihren Bauch. »Es ist alles gut. Ich habe mir nur Sorgen um euren Onkel Luke gemacht, das ist alles.«
    Langsam ließ das Stechen nach. Sie nahm das halbvolle Glas vom Nachttisch und trank es aus, wobei sie Mühe hatte, nicht das Gesicht zu verziehen. Warme Milch gehörte nicht unbedingt zu ihren Lieblingsgetränken, aber sie half, die periodisch auftretenden stechenden Schmerzen in ihrem Verdauungstrakt zu lindern. Die Ärzte hatten gesagt, daß ihre Magenprobleme bald vorbei sein würden. Sie hoffte inbrünstig, daß sie recht hatten.
    Aus dem Nebenzimmer drangen Schritte. Leia stellte das Glas hastig mit einer Hand auf den Nachttisch und zog mit der anderen die Decke bis zum Kinn. Die Nachttischlampe war noch immer an, und sie griff mit der Macht nach ihr, um sie auszuschalten.
    Die Lampe flackerte nicht einmal. Sie biß die Zähne zusammen und versuchte es erneut; und erneut versagte sie. Offenbar hatte sie noch immer keine volle Kontrolle über die Macht, zumindest nicht, wenn es um Kleinigkeiten wie einen Lichtschalter ging. Sie schlug die Decke zurück und streckte die Hand nach der Lampe aus. Auf der anderen Seite des Raums öffnete sich die Tür zum Nebenzimmer, und eine hochgewachsene Frau im Morgenrock wurde sichtbar. »Eure Hoheit?« sagte sie leise und strich sich das schimmernd weiße Haar aus den Augen. »Ist alles in Ordnung?«
    Leia seufzte resignierend. »Komm herein, Winter. Wie lange hast du schon an der Tür gelauscht?«
    »Ich habe nicht gelauscht«, wehrte Winter ab, als sie ins Zimmer trat, und sie klang gekränkt, daß Leia ihr etwas Derartiges überhaupt zutraute. »Ich habe das Licht unter der Tür gesehen und dachte, Sie würden etwas brauchen.«
    »Mir geht es gut«, versicherte Leia, und sie fragte sich, ob diese Frau je aufhören würde, sie zu verblüffen. Mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, nur mit einem alten Morgenrock bekleidet, das Haar in völliger Unordnung, wirkte Winter trotzdem weitaus königlicher als Leia an ihren besten Tagen. Sie hatten ihre Kindheit gemeinsam auf Alderaan verbracht, und die meisten Besucher am Hof des Vizekönigs – mehr, als Leia sich erinnern konnte – hatten Winter automatisch
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