Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
viele Reste auf den Tellern bleiben, dann sind sie bis zur Küche meist verschwunden. Mir kann’s egal sein, ich werde mich hüten, etwas zu nehmen. Außerdem darf ich die Teller ja gar nicht mehr herausholen.“
    Marianne war verblüfft. Dass Essen gestohlen wurde, klang recht unglaubwürdig. Sie bekamen weiß Gott reichlich zu essen. Seltsam ...

    Mariannes Achtung durch die Klasse hielt nicht lange an. Die Mädchen litten selber darunter und redeten eines Tages wieder mit Marianne, als sei nichts gewesen. Auch Mamsell machte kein Aufheben von der Geschichte, rief Marianne auf, als habe es nie ein Problem zwischen ihnen gegeben.
    An einem Mittag sagte die Direktorin nach dem Essen: „Es ist heute so schönes Wetter, dass ihr alle nach draußen geht. Ich habe die Kolleginnen gebeten, euch für heute Nachmittag alle Arbeiten zu erlassen. Aber eine Bedingung: Die unteren drei Klassen machen eine Wanderung.“
    Natürlich gefiel allen dieser Plan. Corni und die Zwillinge sollten zusammen mit Marianne die erste Klasse begleiten. Carla konnte nicht mitgehen. Sie lag in der Krankenstation. Wahrscheinlich hatte sie sich zu sehr über Marianne aufgeregt – abgesehen von einer leichten Erkältung. Sie hatte Fieber und schlief sehr unruhig.
    Gegen halb zwei zogen sie los. „Wie wäre es, wenn wir wieder nach Birkenreuth gingen?“, fragte Corni, als Frau Theobald sich nach ihrem Ziel erkundigte. „Pütti will schon lange hin und wir könnten dort Kaffee trinken.“
    „Ein bisschen weit“, meinte Frau Theobald. Aber als sie die enttäuschten Gesichter sah, sagte sie: „Na schön. Vielleicht kann euch der Chauffeur ein Stück entgegenfahren.“
    Draußen vor dem Wald wurden die Mädchen aus der ersten Klasse in zwei Gruppen geteilt. Pütti und Cindy durften wählen.
    „Corni“, rief Pütti, und Cindy „Nanni“, Pütti wieder „Hanni“ und Cindy recht lässig – ihr blieb ja keine andere Wahl – „Marianne“. Das war keine sehr freundliche Einladung und Mariannes Stimmung sank auf den Nullpunkt. Die beiden Anführerinnen riefen dann die Mädchen aus der eigenen Klasse auf und sie wanderten in zwei Gruppen weiter.
    „Gut, dass Nanni bei Marianne ist“, sagte Hanni zu Corni. „Sie ist ja im Vergleich zu mir der reinste Friedensengel.“
    Eine Weile kamen sie zügig voran. Einmal machten die beiden Gruppen einen Wettlauf. Dann rief Marianne: „Halt! Ich bin jetzt für ein Wettspringen. Passt auf: Immer zwei fassen sich an und springen drei Schritt vor und zwei zurück.“
    Das klang lustig und es wurde auch ein großer Spaß. Aber bald ging den meisten die Puste aus.
    „Mach Schluss, Marianne“, rief Hanni, als Marianne immer weiter kommandierte: „Vor eins-zwei-drei; zurück eins-zwei“, und alle blieben schnaufend stehen.
    „Nach den paar Sprüngen schon Schluss?“, fragte Marianne. „Seid ihr aber verweichlicht!“
    „Na weißt du“, rief Nanni ihr zu. „Ich bin bestimmt nicht unsportlich, aber mir reicht es auch.“
    Also schön – Marianne wanderte wortlos weiter. Sie kamen an den Kreuzweg, an dem sie abbiegen mussten. Da hielt Marianne, die an der Spitze ging, wieder an. „Ein bisschen Keulenschwingen“, sagte sie und packte zur allgemeinen Verwunderung neun oder zehn hölzerne Keulen aus, die sie die ganze Zeit in ihrem Campingbeutel mitgeschleppt hatte.
    „Aber Marianne“, rief nun auch Hanni maßlos verblüfft, „die Dinger hast du bis hierher geschleppt?“
    „Und bestimmt nicht umsonst“, sagte Marianne, deren Stimme bedrohlich klang. „Los, in zwei Reihen gegenüber aufstellen!“
    Ein paar taten es, die meisten lachten bloß. Sie fühlten sich sicher, besonders als Hanni und Corni widersprachen.
    „Bin ich Sportlerin oder seid ihr es?“, fragte Marianne aufgebracht.
    „Ein Zuchtmeister bist du“, rief eine aus der ersten Klasse. Allgemeines Gelächter war die Folge. Und plötzlich sangen ein paar, die eifrig getuschelt hatten:
    „Zuchtmeister Mariann sann und spann,
    wie sie uns noch besser piesacken kann.“
    Marianne wurde feuerrot und sie tat den Zwillingen plötzlich leid. „Lasst Marianne in Frieden“, rief Hanni, „sie ist seit Jahren schon unsere Freundin.“ Da waren sie still.
    „Schöne Freundinnen“, sagte Marianne, die genau fühlte, dass sie wieder einmal übertrieben hatte. Doch der Trotz in ihr war stärker. Sie forderte die Klasse auf: „Nehmt endlich die Keulen. Ich hab sie die ganze Zeit geschleppt.“ Die drei Großen griffen jede eine – sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher