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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form
Autoren: Enid Blyton
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halten. So verschliefen sie ein Katzenkonzert, das zwei Kater vor dem Zimmer der Hausmutter veranstalteten. Das Kätzchen vom Chauffeur lauschte entzückt, weniger entzückt die Hausmutter.
    „Was fällt dem Viehzeug bloß ein?“, sagte sie laut, als der Singsang zum zweiten Mal mit großer Lautstärke einsetzte. Sie wollte schon das Fenster aufreißen, da sprangen die Kater vom Fensterbrett herunter und rissen den Baldrianlumpen mit. Sie brachten ihre kostbare Beute in Sicherheit und so kam die Hausmutter der merkwürdigen Katzenmusik nicht auf den Grund.
    Am anderen Abend aber fing das Konzert von Neuem an – diesmal bei der Köchin. Die war energisch. Sie hatte von der Hausmutter schon gehört, was sich am Abend vorher an ihrem Fenster getan hatte. Deshalb versuchte sie gar nicht erst, das Fenster zu öffnen, sondern ging hinaus. Da sah sie die lieben Kätzchen sitzen, gefühlvoll maunzen und ab und zu genüsslich an dem Lumpen zupfen. Die Köchin schnupperte. „Baldrian“, sagte sie, riss den Lumpen herunter und trug ihn zur Mülltonne. Die Katzen folgten ihr in gebührender Entfernung und setzten sich dann vor die Tonne, die ihren Schatz verbarg.
    Diesmal hatten die Mädchen aus der ersten Klasse die Katzen gehört und sich diebisch gefreut. Sie hatten auch beobachtet, was die Köchin unternahm.
    „Den restlichen Baldrian können wir nicht gleich wieder verwenden“, sagten sie. „Wir warten ein paar Tage.“
    Nach drei Tagen hielten sie es nicht mehr aus. Sie nahmen diesmal keine Lumpen, sondern gossen, als es dunkel war, vor dem Fenster der Hausmutter die Flasche ganz einfach aus. Und die Katzen kamen, diesmal sogar zu viert. Woher die neue war, wussten sie nicht.
    „Wahrscheinlich spricht es sich in Katzenkreisen schnell herum, wo etwas Gutes zu finden ist“, meinte Niki. Sie war mit zwei anderen hinausgelaufen, als sie durchs offene Fenster hörte, wie die Kater ihren Gesang anstimmten. Kaum war die erste Gruppe wieder im Zimmer, lief die nächste hinaus, um zu sehen, was sich tat.
    Die Hausmutter öffnete ein Fenster. Die Katzen schwiegen und zogen sich zurück. Sie suchte das Fensterbrett ab, wahrscheinlich vermutete sie auch so einen Lappen, wie die Köchin ihn gefunden hatte. Aber da war nichts, sie konnte mit der Taschenlampe so viel herumleuchten, wie sie wollte. Kaum hatte sie das Fenster geschlossen, ging das Maunzen und Miauen in den höchsten Tönen von Neuem los.
    „Verflixte Bande!“ Die Hausmutter hatte das Fenster wieder aufgerissen und das Konzert brach ab. Die Mädchen, die im Hintergrund lauschten, kicherten und waren entzückt. Dann ging das Licht im Zimmer aus, aber das Fenster blieb offen. Und als die Kater von Neuem ihr Lied anstimmten, da goss die erboste Hausmutter aus zwei Kannen große Mengen Wasser auf die Sänger. „So, nun wird euch der Spaß hoffentlich vergehen“, rief sie laut.
    Und er war tatsächlich zu Ende. Dafür musste der Gärtner Erde und Kies herankarren und vor dem Fenster verstreuen. Tagelang schnupperte die Hausmutter noch, ob kein Baldrian mehr zu riechen war. „Wenn ich bloß wüsste, wer von den Mädchen auf diese Idee gekommen ist“, sagte sie zu Mamsell, die ein paar Türen weiter wohnte und natürlich auch einen Teil des nächtlichen Konzertes mitbekommen hatte. Sie erfuhr es nie, denn die erste Klasse hielt zusammen wie Pech und Schwefel.

Marianne übertreibt wieder
     
    Marianne hatte den Ärger vom Samstag nicht so schnell überwunden. Sie hielt Sport für außerordentlich wichtig, und seit die Sportlehrerin zu einem Lehrgang fort war, kam dieses Fach ihrer Meinung nach in Lindenhof zu kurz. Wie gut, dass sie jetzt wenigstens bei den Kleinen darauf achten konnte, dass sie in ihrer Freizeit turnten!
    „Heute gehen wir in den Turnsaal“, erklärte sie, als es an einem Nachmittag regnete.
    Da meuterten ein paar. „Wir haben jetzt frei“, sagte Sylvi Merten. „Ich will lesen.“
    „Und ich muss einen Brief schreiben“, erklärte Babsi Sommer.
    „Das könnt ihr später auch noch“, antwortete Marianne ungerührt. Doch die beiden dachten gar nicht daran, in die Turnhalle zu gehen.
    Beim nächsten Spiel im Freien zog Marianne härtere Saiten auf. „Heute wird Handball trainiert. Stellt euch auf, damit ich euch in zwei Parteien aufteilen kann.“
    „Ich mag aber nicht“, maulte eine. „Viel lieber möchte ich durch den Park laufen.“
    „Stell dich in die Reihe und red kein dummes Zeug“, fuhr Marianne sie an.
    „Aber Frau Körner
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