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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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Ralph.
    Alle
warteten stumm, während Jordan hinter der Bar hervorschlurfte und schwerfällig
zur Tür eilte. Vor wem hatten sie alle Angst? fragte ich mich. Vor Larsen oder
vor Chuck? In meinem Fall war die Antwort einfach: vor beiden. Dann kam Ralph
wieder ins Zimmer, stolz darauf, eine unglaublich schwierige Aufgabe gemeistert
zu haben. Unmittelbar hinter ihm folgte Morris Darrach.
    »Jetzt
sind wir alle da«, verkündete Larsen strahlend. »Nehmen Sie Platz, Mr. Darrach.
Wenn Sie etwas zu trinken möchten, wird Jordan Ihnen das Gewünschte bringen .«
    »Nichts
zu trinken«, versetzte Darrach und richtete dann den Blick auf Gloria Klune,
wobei seine Augen sie langsam entkleideten. »Holman hat Sie gefunden ?«
    »Nicht
direkt.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe.
    »Setzen
Sie sich, Mr. Darrach«, sagte Larsen kalt.
    Darrach
ließ sich in dem freien Sessel nieder, benützte die Gelegenheit, um mir einen haßerfüllten Blick zuzuwerfen, und starrte dann
angelegentlich zur Decke auf.
    »Ich
war der Meinung, daß es in unser aller Interesse das Beste wäre, wenn wir uns
zusammensetzten«, begann Larsen. »Wir haben alle unsere Probleme und wollen sie
natürlich alle gelöst sehen .« Er legte eine kleine
Pause ein. »Ich glaube, ich sehe einen Weg, wie sie zur allseitigen
Zufriedenheit geklärt werden können .« Wieder hielt er
einen Moment inne, aber keiner war so dumm, ihn zu unterbrechen. »Ich finde,
wir sollten damit anfangen, daß wir ein Problem beseitigen, welches wir
gemeinsam haben. Ich spreche von dem unglücklichen Willie Schultz .«
    »Darüber
habe ich lange nachgedacht«, bemerkte Darrach scharf. »Ich bin der Meinung, daß
Holman ihn getötet hat .«
    »Interessant«,
stellte Larsen fest. »Und was glauben Sie, Holman ?«
    »Ich
weiß nicht recht, ob das im Moment überhaupt von Bedeutung ist«, versetzte ich
gleichgültig.
    »Ich
bin überzeugt, alle Anwesenden werden Ihren Ausführungen mit größtem Interesse
folgen«, bellte Larsen.
    »Gut«,
meinte ich, »aber das kann sich hinziehen .«
    »Wir
haben es nicht eilig«, erwiderte er.
    » Darrach ist ein Packager«, sagte ich. »Er hatte ein großartiges
Drehbuch in der Hand und kein Geld. Da wandte er sich an Stellar. Die
Gesellschaft sollte ihm das Geld und den Regisseur zur Verfügung stellen.
Stellar war einverstanden, aber nur unter der Bedingung, daß Jason Travers die
männliche Hauptrolle übernahm. Es gelang Darrach nach langen Bemühungen,
Travers dazu zu bringen, daß er das Drehbuch las, und Travers war begeistert.
Aber dann machte er zur Auflage, daß eine Unbekannte die weibliche Hauptrolle
spielen sollte, und bat sich freie Wahl aus .«
    »Das
wissen alle hier, Holman«, warf Travers ein. »Es besteht kein Anlaß — «
    »Still«,
sagte Larsen. »Jetzt ist Holman an der Reihe, und wir hören uns an, was er zu
sagen hat .«
    »Willie
Schultz war unter anderem ein Zuhälter«, fuhr ich fort, »und Travers gehörte zu
seinen Kunden. Eines der Mädchen hatte es ihm besonders angetan, Gloria Klune.
Leider hatte inzwischen Dan Larsen sich die Exklusivrechte an ihr gesichert .« Ich warf einen Blick auf das verängstigte Gesicht der
Blondine. »Sie war ein sehr schönes Mädchen, und Travers meinte, sie wäre genau
richtig für die Hauptrolle in dem neuen Film. Zudem erhoffte er sich bei den
Außenaufnahmen in Südamerika gewisse Gefälligkeiten von ihr. Travers tat sich
also mit Schultz zusammen, und Willie sah auf den ersten Blick, daß da für ihn
allerhand herausspringen würde. Er konnte sich zum Agenten des Mädchens
ernennen und sich einen dicken Anteil an ihrer Gage sichern. Wahrscheinlich
befriedigte ihn auch der Gedanke, Dan Larsen damit eins auswischen zu können,
denn der hatte ihn ja um einen Teil seines Einkommens gebracht, als er das
Mädchen auf Dauer zu sich genommen hatte. Als Gloria dann sicher war, daß
Travers das Angebot ernst meinte, erklärte sie sich einverstanden, mitzumachen .« Ich sah die Blondine an. »Richtig?«
    Sie
nickte. »Es war meine große Chance«, sagte sie langsam. »Ich hätte aus dem
Milieu herauskommen und aus meinem Leben wirklich etwas machen können. Ich
konnte mein Glück gar nicht fassen .«
    »Alle
außer Dan Larsen waren also glücklich und zufrieden«, fuhr ich fort. »Bis
plötzlich ich auf den Plan trat .«
    »Ja,
das wollte ich schon lange wissen«, warf Dan Larsen ein. »Wieso Sie
ausgerechnet im kritischen Moment aufkreuzten .«
    »Keiner
glaubt mir«, erwiderte ich,
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