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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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du den Grund wissen willst, dann fragst du
am besten seinen Psychiater .«
    »Du
hast wahrscheinlich recht«, erwiderte ich, mich der Episode mit der Seejungfrau
von Malibu erinnernd. »Und Dan Larsen?«
    »Nie«,
antwortete sie. »Er hat sich nie für eine andere als Gloria interessiert .«
    »Aber
jetzt interessiert er sich für dich«, bemerkte ich gelassen, »und für Ralph .«
    Ihre
Augen weiteten sich langsam.
    »Du
willst mir nur Angst machen .«
    »Ich
war heute bei ihm«, sagte ich. »Er will Gloria unbedingt finden und ist der
Meinung, du könntest ihm dabei helfen. Entweder du oder dein Bruder.«
    »Bin
ich froh, daß ich nicht nach Hause gefahren bin .« Sie
zog plötzlich fröstelnd die Schultern zusammen. »Mit Dan Larsen will ich nichts
zu tun haben .«
    An
der Tür läutete es, und sie verschüttete ihren Drink.
    »Wer,
zum Teufel, kann das sein ?« flüsterte sie.
    »Keine
Ahnung«, antwortete ich. »Geh doch hinaus und sieh nach .«
    »Ich?
Du bist wohl verrückt geworden .«
    »Mir
ist eben eingefallen, daß ich noch etwas Dringendes zu erledigen habe«, sagte
ich, als es wieder läutete. »Ganz gleich, wer es ist, lächle willkommenheißend und bitte ihn herein .«
    »Aber
wenn es nun Dan Larsen ist?«
    »Dann
sagst du ihm, daß dein Preis sich seit Mitternacht verdoppelt hat«, versetzte
ich, während ich mich eiligst in Bewegung setzte. »Für Dan Larsen spielt Geld
keine Rolle .«
    Ich
eilte die Treppe hinunter und ins Schlafzimmer. Der .38er lag in der obersten
Schublade der Kommode. Ich holte ihn hastig heraus, prüfte das Magazin und
schob die Waffe dann in meine Hüfttasche. Ich fühlte mich ein wenig wohler, als
ich zum Wohnzimmer zurückkehrte. Aber nur ein wenig.
     
     
     

11
     
    Wenn
es ein Familientreffen war, so wirkte es nicht gerade gemütlich. Sarah saß auf
der Couch, das Gesicht zu einer gespannten Maske erstarrt, ihr Glas mit beiden Händen
umklammernd. Der große, dicke Kahlkopf stand an der Bar und mixte sich einen
Drink. Er trug noch denselben Sportsakko und die smaragdgrüne Hose wie bei
unserem ersten Zusammentreffen. Nur das Hemd hatte er gewechselt. Es war
leuchtend blau, mit schwarzen Karos gemustert.
    »Ich
habe Gloria verloren«, verkündete er mit seiner dröhnenden Baßstimme .
»Ich hoffte, Sie hätten sie vielleicht gefunden, Holman .«
    »Als
wir uns das letztemal begegneten, stellte Sarah Sie
mir als Willie Schultz vor«, sagte ich. »Aber da Sie noch unter den Lebenden
weilen, vermute ich, daß Sie ihr Bruder Ralph sind .«
    »Genau.«
Er legte eine Pause ein, um einen raschen Schluck aus seinem Glas zu nehmen.
»Sarah hat Ihnen vermutlich den Sachverhalt erklärt. Ich sollte mich für Willie
ausgeben, und als Sie beide dann in der Wohnung ankamen und seinen Tod
miterlebten, nannte Sarah ihn Darrach, weil das der erstbeste Name war, der ihr
in den Kopf kam. Wer anders als Willie Schultz hätte ich also sein können ?«
    »Ich
habe Gloria gefunden«, bemerkte ich, »aber dann habe ich sie wieder verloren .«
    »Er
ist in die Wohnung gefahren«, erklärte Sarah. »Gloria bat ihn ins Wohnzimmer.
Aber da hielt sich jemand hinter der Tür versteckt und schlug ihn nieder .«
    »Sie
haben einen harten Schlag, Ralph«, warf ich ein.
    Er
schüttelte heftig den Kopf.
    »Das
war ich nicht, ich schwöre es. Gloria meinte, es wäre besser, wenn sie allein
auf Sie wartete, und bat mich, eine halbe Stunde zu verschwinden. Als ich
zurückkam, war die Wohnung leer .«
    »Sie
sind ein schlechter Lügner, Ralph«, sagte ich.
    »Das
ist die reine Wahrheit .« Er zog ein Taschentuch heraus
und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich wäre fast aus der Haut
gefahren, als ich sah, daß sie weg war. Dann überlegte ich mir, daß sie mit
Ihnen weggefahren sein mußte .«
    »Sie
haben das nicht mal nachgeprüft ?« fragte ich.
    »Nachgeprüft?«
    »Na,
bei Ihrer kleinen Schwester angefragt«, erläuterte ich. »War das nicht der
Grund, weshalb Sie ihr befahlen, sich hier breitzumachen? Damit sie Sie auf dem
laufenden darüber halten konnte, was ich tat ?«
    »Ich
weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden .«
    Überzeugend
klang das nicht gerade.
    »Sie
sind ein schlechter Lügner, Ralph«, sagte ich wieder. »Ich weiß nicht, warum
Sie heute gekommen sind, aber Sie sind garantiert nicht hier, weil Sie dachten,
Sie würden Gloria bei mir finden .«
    Wieder
läutete es. Sarah fuhr zusammen, doch ihr Bruder zuckte nicht mit der Wimper.
    »Wer
ist das jetzt wieder ?« fragte Sarah
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