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Grenzgänger

Grenzgänger

Titel: Grenzgänger
Autoren: Nina Behrmann
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mich wehren, aber mein fremder Besucher hielt mich fest auf das Sofa gedrückt.
    »Bleib ruhig, Kätzchen!«
    »Samhiel?«
    »Kann ich dich jetzt loslassen oder schlägst du weiter um dich?«, lachte er. Ich atmete tief ein. Die wenigen Bilderfetzen vor meinem inneren Auge, waren alles andere als erfreulich. Sah Samhiel jetzt aus wie Elandros Dämon?
    »Willst du es herausfinden?«
    »Was meinst du?«, fragte ich überrascht. Ich hatte meinen Gedanken nicht laut ausgesprochen.
    »Wie ich aussehe?«
    »Seit wann kannst du Gedanken lesen?«
    Noch immer war ich blind, aber dafür spürte ich umso intensiver, wie weiche Lippen meinen Hals streiften. Gänsehaut kroch über meine Haut. »Ich habe noch einiges anderes gelernt«, raunte er leise.
    Vorsichtig drückte ich seine Hand herunter und drehte den Kopf zur Seite. Ich sah direkt in seine Augen. Samhiels Gesicht hatte sich nicht verändert. Weder rottete ihm das Fleisch von den Knochen, noch grinste er mich mit scharfen kleinen Zähnen an.
    »Samhiel«, wiederholte ich fassungslos und berührte seine Wange. Er drehte den Kopf zur Seite und küsste meine Handfläche. Das Schaudern wiederholte sich und zog sich in ganz andere Bereiche meines Körpers fort.
    »Wie hast du… ich dachte…« Wunderbar, ich stotterte wie ein kleines Kind.
    »Ich muss zugeben, dass es Schlimmeres gibt, als als Seraphim in die Hölle hinabzusteigen«, schmunzelte er. »Erst recht, wenn man als Inkubus wiederkehren kann.«
    »Inkubus? Das heißt, du bist jetzt hinter meiner unsterblichen Seele her?«
    Samhiel berührte mit seinen Fingerspitzen federleicht die Haut meines Dekolletés. »Eher hinter deinem unsterblichen Körper.«
    »Das ist der dümmste Witz, den ich je gehört hatte«, murmelte ich und lehnte die Stirn gegen seine Schulter. Meine Kehle wurde mir eng.
    »Ich sehe, du lachst schon Freudentränen«, neckte er mich sanft und wischte die paar Tropfen, die mir aus den Augenwinkeln liefen weg.
    Ich sah auf und berührte ungläubig, sein Gesicht, streichelte über seine Lippen. »Also ist es wirklich gut gegangen?«
    »Gut gegangen? Wirklich gut ist es noch lange nicht. Aber das Wort ist wieder bei IHM. Vielleicht ist ER es sogar selbst gewesen.«
    »Was?!« Ich setzte mich kerzengerade hin.
    Samhiel schmunzelte. »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort«, zitierte er.
    »Ich war nie gut im Religionsunterricht«, murmelte ich und verstand dann erst, was er da sagte. »Das… heißt das, ich habe Maria gespielt?«
    Samhiel musste über den Vergleich so schallend lachen, dass ich befürchtete, meine Nachbarin würde jeden Moment vor der Tür stehen.
    »Nein«, keuchte er schließlich »Das nicht. Aber du warst sehr gut. Ich hatte wirklich Angst, du lässt dich auf einen Handel mit dem Dämon ein.«
    »Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt.«
    Samhiel berührte meine Lippen, streichelte sanft daran entlang. Die Berührung ließ meinen ganzen Körper elektrisiert zurück. »Und was hat dich abgehalten?«, fragte er.
    »Arien und du.« Sein Daumen streifte meinen Kiefer. Ich schloss die Augen und seufzte. »Ihr beide habt viel für mich aufgegeben. Das gab den Ausschlag.«
    »Mhm.« Sein Daumen wurde durch seine Lippen ersetzt. Heiße, suchende Lippen.
    »Und… was ist ein Inkubus?«, fragte ich schwach.
    Samhiels Grinsen war deutlich in seiner Antwort zu hören. »Das werde ich dir mit Vergnügen zeigen.«
    Ich seufzte. Dann fiel mir etwas ein. »Auch wenn du nichts sehen kannst, aber so fühle ich mich besser«, murmelte ich und stand auf. Mit einem Griff hatte ich das Tischtuch genommen und warf es über meinen Ficus. Lauter Protest ertönte.
    Ich lächelte und setzte mich wieder neben Samhiel. »Ab jetzt hast du sehr viel Zeit, es mir zu zeigen«, murmelte ich an seinem Mund, ehe er mich küsste.
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Danksagung

    Es hat sehr lange gedauert, bis Felines Geschichte es zwischen zwei Buchdeckel geschafft hat, und doch ist es endlich soweit. Beteiligt waren daran eine Menge Menschen und denen möchte ich an dieser Stelle danken.
    Allen voran meiner Verlegerin Jennifer, die von der ersten Zeile an dabei war und bis heute an Feline und mich geglaubt hat. Dafür schulde ich ihr noch ein paar Babysitterstunden.
    Meinem Vater, der seine Liebe zu Büchern sehr früh auf mich übertrug und wirklich jede meiner Veröffentlichungen im Regal stehen hat.
    Meiner Mutter, die mich auf ihre ganz eigene
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